"Gut." So lautet die Antwort von Burda-Boss Paul-Bernhard Kallen auf die Frage des "Handelsblatts", wie es dem Unternehmen in der Corona-Pandemie gehe. Und tatsächlich kann er erstaunliche Zahlen verkünden. Denn während andernorts die Umsätze wegbrachen und teils massive Verluste angehäuft wurden, hat der Burda-Konzern seinen Umsatz laut Kallen im ersten Halbjahr in etwa auf Vorjahresniveau stabil halten können. "Es gab also keinen Einbruch, wir sind aber auch nicht wie geplant um 4,5 Prozent gewachsen. Im letzten Jahr lagen wir bei einem Plus von 4,8 Prozent auf rund 2,8 Milliarden Euro, haben 177 Millionen Euro investiert."

Und mehr noch: Das Ergebnis sei sogar geringfügig besser ausgefallen als noch im vergangenen Jahr. Zum Einen sei das Investmentgeschäft noch vor Corona Anfang des Jahres sehr stark gelaufen, zum Anderen sei man mit einem "gewissen Kostenvorteil" ins Jahr gestartet, weil man schon im letzten Jahr "aufgeräumt" habe. "Wir hatten nirgendwo Rückenwind. Aber wir haben im Digitalgeschäft, etwa beim E-Commerce, und auch in der Druckerei den Umsatz steigern können", so Kallen. Das klassische Anzeigengeschäft sei zwar auch bei Burda rückläufig, mache aber ohnehin nur drei bis vier Prozent des gesamten Konzernumsatzes aus. Zudem sei es auch weiterhin lukrativ, so Kallen.

"Wir haben im Unternehmen nur minimal Kurzarbeit eingesetzt, allerdings nicht in Kernbereichen. Wir versuchen, wie schon seit Jahren, ohne Denkverbote neue Erlösquellen zu finden. Mit einigen journalistischen Produkten gelingt uns das gut. Wir haben Reichweite in mehr Umsatz umwandeln können", erläutert Kallen weiter, der aber auch nicht vergisst, gegen die großen US-Konzerne wie Google und Facebook zu wettern. "Deren Geschäftsmodell fußt darauf, nichts für Inhalte zu bezahlen. Sie diktieren die Spielregeln, und dadurch ist der Raum, der geblieben ist, um digital Erlöse zu erzielen, klein geworden." Groß genug allerdings offenbar, damit Burda auch in diesen Zeiten gutes Geld verdient.