Auch in der Medienbranche haben viele Unternehmen wegen Corona Kurzarbeit eingeführt, darunter mit der Mediengruppe RTL und ProSiebenSat.1 auch die beiden großen privaten TV-Sendergruppen. Bei der Mediengruppe RTL endet die Kurzarbeit am 31. Juli und damit einen Monat früher als eigentlich geplant. Die Geschäftsführung hat die Mitarbeiter bereits informiert. Gegenüber DWDL.de bestätigte eine Unternehmenssprecherin den entsprechenden Schritt. 

In der Mail an die Mitarbeiter heißt es von der Geschäftsführung der Mediengruppe RTL, dass man die Kurzarbeit beende, um "mit voller Power in die neue TV-Saison starten" zu können. Doch von der Chefetage kommen auch mahnende Worte. Das vorzeitige Ende der Kurzarbeit solle nicht darüber hinwegtäuschen, "dass die Corona-Krise die wirtschaftlichen Aktivitäten in Deutschland sehr stark geschwächt hat". Außerdem könne niemand wirklich seriös den weiteren Verlauf der Pandemie vorhersehen. "Unser Ziel ist es, dem wieder gestiegenen Arbeitsaufwand in allen Bereichen gerecht zu werden und ab August wieder mit voller Kraft Geschäft zu generieren, um unsere Wirtschaftlichkeit langfristig zu sichern." Während der Zeit der Kurzarbeit hatte man das Gehalt der Mitarbeiter auf 100 Prozent aufgestockt.

Und auch ProSiebenSat.1 holt viele seine Mitarbeiter zum 1. August zurück aus der Kurzarbeit. Wie das Unternehmen gegenüber DWDL.de bestätige, werde man die Kurzarbeit Ende des Monats in "nahezu allen Entertainment- und Holdingbereichen" beenden. Man sehe, dass langsam wieder Bewegung in den Markt komme, erklärte eine Unternehmenssprecherin gegenüber DWDL.de.

ProSiebenSat.1 hatte nach Ausbruch der Pandemie zuerst in den verschiedenen Unternehmen der NuCom-Gruppe Kurzarbeit angemeldet, danach folgte der Entertainment-Bereich. Zum 1. Juni waren konzernweit 1244 Mitarbeiter in Kurzarbeit, diese Zahl wird im August deutlich sinken."Bei der NuCom Group und in Österreich sind teilweise noch Kollegen in Kurzarbeit, auch hier sind die Zahlen aber bereits rückläufig", heißt es von einer Unternehmenssprecherin. 

Sowohl die Mediengruppe RTL als auch ProSiebenSat.1 sind durch die Coronakrise hart getroffen worden, hielten sich etliche Unternehmen doch mit Werbebuchungen zurück. Laut Nielsen liegt das Minus bei den Brutto-Werbespendings im Bereich TV derzeit bei rund acht Prozent. Tatsächlich dürfte das Minus noch größer sein. Hinzu kommen erschwerte Produktionsbedingungen. Beide Sendergruppen hatten schon vor Wochen ihre Prognosen für 2020 zurückgezogen und bislang auch keine neuen Ziele veröffentlicht.