HBO wird alle neun Folgen der ersten Staffel von "Watchmen" ab heute, dem 19. Juni bis Sonntag, dem 21. Juni exklusiv auf HBO.com kostenlos zum Streamen anbieten. Das US-Network möchte seinen anti-rassistischen Content damit noch weiter herausstechen lassen und weltweit zur Verfügung stellen. In der Serie kommt es zur sogenannten "White Night", einem rassistischen Skandal in Tulsa, Oklahoma. Damit hat "Watchmen", als es Ende 2019 erschienen ist, aktuelle Geschehnisse mehr oder weniger vorweggenommen und bereits damals in einen gesellschaftlichen Kontext gestellt.

Während die ursprüngliche Comic-Vorlage von "Watchmen" von Alan Moore und Dave Gibbons stammt, erzählt die Serie eine eigene Geschichte aus der Feder von Showrunner Damon Lindelof ("Lost"). Statt in den Achtzigerjahren finden die Ereignisse nun in der heutigen Zeit statt. Die Handlung dreht sich um die "Siebte Kavallerie", eine rassistische Terrorgruppe, die Anschläge auf Polizisten verübt – mit Rorschach-Masken. Auf der Seite der Gesetzeshüter findet sich unter anderem Polizeichef Judd Crawford, gespielt von "Miami Vice"-Darsteller Don Johnson. Zusammen mit Ex-Polizistin und Teilzeit-Verbrechensbekämpferin Angela Abar aka Sister Night (Regina King) und FBI-Agentin Laurie Blake (Jean Smart) gilt es nun, die Siebte Kavallerie davon abzubringen, Macht zu erlangen. Durch die politische Spaltung des Landes gibt es für den radikalen Trupp jedoch Rückhalt, der durch Hass und Gewalt genährt wird. 

HBO wird nicht nur "Watchmen" von seiner Paywall befreien, sondern zahlreiche weitere Produktionen, die schwarze Stimmen zu Wort kommen lassen. So werden unter anderem auch "Bessie", "Whoopi Goldberg präsentiert Moms Mabley","Das unsterbliche Leben von Henrietta Lacks", "United Skates", "Jerrod Carmichaels Heimvideos" und "Treme" kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Im Zuge der "BlackLivesMatter"-Demonstrationen hat HBO bereits vorher Flagge gegen Rassismus gezeigt. So hat das Network den Filmklassiker "Vom Winde verweht" aus seinem Max-Streamingangebot verbannt, da die Erzählung mit rassistischen Vorurteilen gefüllt sei. "Er wird mit einer Erläuterung seines historischen Kontexts und einer Distanzierung von den rassistischen Darstellungen ins Programm wiederaufgenommen werden", hieß es laut "Hollywood Reporter" in einem Statement des Unternehmens.