TheCW© TheCW
Eigentlich hätten in dieser Woche die Upfronts in New York stattgefunden, bei denen die Networks ihre Pläne für die neue Saison verraten hätten - doch aufgrund der Anti-Corona-Maßnahmen war das nicht möglich. Nachdem zumindest Fox bekanntgegeben hat, wie man durch den Herbst kommen will (DWDL berichtete), legte am Donnerstag auch The CW nach. Grundsätzlich heißt es vom kleinsten der Networks, dass man erst im Januar in die Season starten werde - und hat dafür nun auch schon einen Programmplan vorgelegt. Demnach kommen dann zwei neue Serien ins Programm: Dienstags um 21 Uhr "Superman & Lois", donnerstags um 20 Uhr "Walker". Das bislang sonntags gezeigte "Supergirl" wird aber auch ab Januar erstmal nicht zurückkehren - hier kommt zusätzlich zur Corona-Pause auch noch die Schwangerschaft der Hauptdarstellerin hinzu. Stattdessen läuft sonntags "Charmed". Freitags verzichtet man künftig komplett auf fiktionale Produktionen. Ebenfalls erst später starten werden "Dynasty", "Roswell, New Mexico", "In the Dark", "Legends of Tomorrow" und die weiteren neuen Serien "Kung Fu" und "The Republic of Sarah". Ob "Katy Keene" zurückkehren wird, werde man erst in einigen Wochen entscheiden. Die linearen Quoten sind miserabel, man hofft also auf einen großen Erfolg in Sachen VoD. Im Herbst 2020 gibt's an fiktionalen Erstausstrahlungen nur die finalen sieben Episoden von "Supernatural", die eigentlich jetzt schon hätten laufen sollen, die aber nicht komplett fertig gestellt werden konnten. Ansonsten zeigt man zugekaufte Serien, die schon abgedreht sind. Das zuvor dem DC-Streamingdienst vorbehaltene "Swamp Thing" etwa, die sonst im Sommer gezeigten "The Outpost" und "Pandora" oder auch "Two Sentence Horror Stories".

Superman & Lois© Warner
Das sind die neuen Serien: In "Superman & Lois" stehen der berühmte Superheld und seine Frau Lois Lane vor ihrer bislang größten Herausforderung. Und es handelt sich dabei nicht um irgendwelche übermächtigen Fieslinge, die die Erde bedrohen (die es natürlich trotzdem noch gibt) - sondern die Erziehung ihrer Kinder. Die beiden sind nämlich inzwischen Eltern geworden, als sie in der Serie nach Smallville zurückkehren. "Walker" ist eine Neuauflage der bekannten Serie "Walker, Texas Ranger". Cordell Walker kehrt darin nach zwei Jahren im Undercover-Einsatz nach Austin zurück. Dort muss er nicht nur versuchen, sich seinen Kindern wieder anzunähern, sondern bekommt auch einen neuen Partner - oder besser gesagt: Eine neue Partnerin. Denn es handelt sich um eine der ersten Frauen, die als Texas Ranger angeheuert wurde. Im weiteren Verlauf der Season geht's in "Kung Fu" um eine junge, chinesisch-amerikanische Frau, die im Zuge einer Quarter-Life-Krise in ein chinesisches Kloster zurückzieht. Als sie nach San Francisco zurückkehrt, stellt sie fest, dass ihre Heimatstadt von Kriminalität und Korruption überrannt wird und kämpft dagegen an - unter anderem auch mit der erlernten Kampf-Technik. "The Republic of Sarah" erzählt schließlich die Geschichte des kleinen Örtchens Greylock, unter dem das Vorkommen eines sehr wertvollen Minerals entdeckt wird. Um das abbauen zu können, soll der Ort ausradiert werden - was die rebellische High-School-Lehrerin Sarah Cooper (Stella Baker) nicht zulassen will. Kurioserweise gelingt es ihr und ihren Mitstreitern zu beweisen, dass der Ort nie zu den USA gehörte - was ihn zum eigenen Staat macht, der nun von Grund auf aufgebaut werden will.

Das CW-Programm ab Januar 2020

  Mo Di Mi Do Fr So
20:00 All American
The Flash
Riverdale
Walker Penn & Teller: Fool us
Batwoman
21:00 Black Lightning "Superman & Lois"
Nancy Drew
Legacies Whose Line ist it anyway?
Charmed

Weitere Meldungen

American Horror Story Logo© FX
Der Starttermin für die Wiederaufnahme der Dreharbeiten zur zehnten Staffel der FX-Anthologie-Serie "American Horror Story" steht wie beim Großteil anderer TV-Produktionen COVID-19 bedingt noch in den Sternen. Mastermind Ryan Murphy hat für Fans der Geistergeschichten jedoch gute Nachrichten: ein Spinoff namens "American Horror Stories" ist in Arbeit. Wie der Titel schon vermuten lässt, wird dieses eine ähnliche inhaltliche Farbe wie die Mutterserie haben, strukturell gibt es allerdings einen Unterschied. Im Gegensatz zur jeweils abgeschlossenen Staffel wie dies bei "American Horror Story" der Fall ist, wird bei "American Horror Stories" jede einzelne, jeweils einstündige Folge abgeschlossen erzählt sein. Im Comedy-Fach steht derweil ein Spinoff zu "Younger" von Darren Star ("Sex and the City") an. Die vor allem bei Frauen sehr erfolgreiche Serie von TV Land würde sich um Hilary Duff und ihren Charakter Kelsey Peters drehen. Möglich ist es dabei, dass die Serie gar nicht bei TV Land selbst, sondern bei Paramount Network oder ganz woanders landen könnte, denn ViacomCBS und Jax Media sind bereit, neue Wege für "Younger" zu finden und ein übergreifendes Franchise zu etablieren.

HBO Max© WarnerMedia
Der Start von HBO Max rückt mit dem immer 27. Mai näher. Jetzt hat der zu WarnerMedia gehörende Streamingdienst nochmals zwei weitere Serien bestellt. Bei der Animationsserie "Santa Inc." geht es wenig überraschend nicht um den Osterhasen, sondern um das Thema Weihnachten. Zwei prominente Schauspieler leihen zwei wichtigen Charakteren ihre Stimmen. Die Story: nachdem ausgerechnet an Heilig Abend der potentielle Nachfolger des Weihnachtsmanns – gesprochen von Seth Rogen – von Amazon abgeworben wird, sieht die fleißigste Elfe des Nordpols – gesprochen von Sarah Silverman – ihre Chance für den Durchbruch. Im Sinne der Emanzipation im Zusammenhang mit einem der ältesten Titel aller Zeiten ist es ihr Ziel, die erste Weihnachtsfrau zu werden und Rogens Version des Santa Clause abzulösen. Außerdem bei HBO Max im Warenkorb: eine Adaption zur Kurzgeschichte "Throttle" von Stephen King. Ähnlich wie bei "Sons of Anachry" von Kurt Sutter geht es auch bei dieser Serie um einen Bikertrupp. Ausgangspunkt dabei ist eine Vater-Sohn-Beziehung mit motorisierter Zweirad-Affinität.

CBS© CBS
CBS orientiert sich bei den nächsten drei Bestellungen für die TV-Season 2020/21 an bekannten Namen und Marken. Einer davon ist mit dem Sender ursprünglich ähnlich verknüpft wie Dick Wolf mit NBC. CBS hat nun die Chuck Lorre'sche Comedy "B Positive" mit Thomas Middleditch ("Silicon Valley") geordert und folgt dem in der Serie frisch geschiedenen Vaterfigur bei der Suche nach einer Spenderniere. Bereits CBS-Luft geschnuppert hat die Drama-Serie "Equalizer" zwischen 1985 und 1989. Zwei Filme mit Denzel Washington folgten zwischen 2014 und 2018. Neu aufgelegt und mit einer weiblichen ehemaligen Geheimdienstagentin mit mysteriöser Vergangenheit neu ausgerichtet erzählt wird die Geschichte "The Equalizer" nun mit Queen Latifah in der Hauptrolle. Und dann wäre da noch eine weitere Produktion mit einem bereits etablierten Charakter, bei der eine Frau im Mittelpunkt steht. In der Neubestellung "Clarice" findet eine Zeitreise sechs Monate nach den Geschehnissen von "Das Schweigen der Lämmer" statt. Die bislang von Jodie Foster und Julianne Moore in den Filmen verkörperte FBI-Agentin Clarice Starling kehrt in der Serie – gespielt von Rebecca Breeds - 1993 in den Dienst zurück.

AMC© AMC
Quizfrage: In welchem Film begegneten sich die Schauspieler Brad Pitt, Tom Cruise, Christian Slater, Kirsten Dunst und Antonio Banderas? Richtig: "Interview mit einem Vampir". Der Film wiederum basiert auf einem zwölfbändigen Zyklus von Vampirromanen von Anne Rice, der sogenannten "Chronik der Vampire". Bei einer intensiven Beschäftigung mit Vampiren verwundert eine ähnliche Faszination für Hexen nicht weiter. Ebenfalls im Oevre von Anne Rice zu finden sind mehrere Bände über die Mayfair-Hexen. Beide Themenkomplexe fanden jetzt Eingang bei AMC, denn dort hat man sich die Rechte an den Werken gesichert. Entstehen sollen Filme und Serien, vielleicht auch sogar miteinander verwobene Produktionen. An der Realisierung beteiligt sind die Autorin und ihr Sohn Christopher Rice auch selbst. Bereits im Jahr 2018 machte sich Bryan Fuller für Hulu an die Produktion einer Vampir-Serie auf Basis der Bücher, was allerdings ins Leere lief.

Quibi© Quibi
Dass der auf mobile Nutzung ausgelegte Streaming-Dienst Quibi mit seinen kurzen Episoden ausgerechnet mitten im Lockdown an den Start ging, war sicher alles andere als glücklich. Während man sich bislang offiziell trotzdem sehr zufrieden mit dem Launch gab, räumte Mitgründer Jeffrey Katzenberg gegenüber der "New York Times" nun erstmals offensiv ein, dass die Erwartungen ursprünglich andere waren. "Ist das die Lawine an Menschen, die wir direkt zum Start haben wollten? Dei Antwort ist nein. Es ist nicht das, was wir wollten, nicht annähernd", so Katzenberg. "Ich schreibe alles, was schief gelaufen ist, dem Coronavirus zu. Alles." Trotzdem generiere man bereits genug Einnahmen, trotz der vergleichsweise niedrigen Zahl an Downloads, die nach Unternehmensangaben bei rund 3,5 Millionen liegt. Quibi-CEO Meg Whitman zeigte sich weniger fatalistisch, räumte aber auch ein, dass die ersten Wochen leicht unter den Erwartungen gelegen haben, auch wenn sie solide gelaufen seien. Sie setzt ihre Hoffnung nun auf die beginnende Lockerung des Lockdowns, wodurch sich die Nutzungssituationen, für die Quibi eigentlich entwickelt worden war, wieder ergeben würden.

Abgesetzt oder verlängert?

"Dave": Vor allem aufgrund enorm starker Online-Abrufe bei Hulu bezeichnet FX "Dave" als erfolgreichste Comedy-Serie in der Geschichte des Senders. Im Schnitt 5,3 Millionen Zuschauer sahen die Folgen der ersten Staffel über alle Plattformen hinweg, das waren nochmal 100.000 mehr als bei "Atlanta". Kein Wunder also, dass es nun grünes Licht für eine zweite Staffel gab.

"Room 104": Am 24. Juli beginnt HBO mit der Ausstrahlung der vierten Staffel der Anthologie-Serie, die sich um die wechselnden Gäste des Zimmers 104 in einem Hotel dreht. Es wird aber zugleich auch die letzte der Serie der Duplass-Brüder sein, wie der Pay-TV-Dienst nun bekannt gab. Zwölf Episoden stehen somit noch aus.

"Tell me a story": Die Horror-Anthologie-Serie von CBS All Access wird nicht um eine dritte Staffel verlängert. Dafür erhalten aber die ersten beiden Staffel eine weitere Verbreitung: The CW füllt damit im kommenden Herbst ein paar Corona-bedingte Programmlücken auf.

"The Good Fight": Die schlechte Nachricht: Die aktuell laufende vierte Staffel der Anwaltsserie wird nicht auf die ursprünglich geplante Länge von zehn Episoden kommen, sondern wegen der Corona-bedingten Produktionspause nach sieben Folgen abgebrochen. Die gute Nachricht: Dafür hat sich CBS All Access entschieden, eine fünfte Staffel zu bestellen, in der die nicht zu Ende gesponnenen Fäden aus Staffel 4 also wieder aufgenommen werden können.

"The Purge": Wie die meisten Kabelsender hat auch USA Network zuletzt angesichts der Serienschwemme begonnen, seine Programmstrategie anzupassen und setzt mehr auf non-fiktionales Programm auf der einen und fiktionale Event-Produktionen auf der anderen Seite. Zum Opfer fällt dieser Strategieänderung nun auch die Serie "The Purge", die nach zwei Staffeln nicht fortgesetzt wird. Es handelte sich um einen Ableger des Film-Franchises, der nun nicht fortgesetzt wird.

"Treadstone": Ähnlich wie "The Purge" wurde auch "Treadstone" vom Strategieschwenk von USA Network erwischt. Die Serie aus dem "Bourne"-Universum kommt damit nicht über ihre Debütstaffel hinaus.

"Tyler Perry's The Oval": Tyler Perry darf sich weiterhin ausmalen, wie es der Präsidentenfamilie Hunter im Weißen Haus ergeht. Der Sender BET hat grünes Licht für eine zweite Staffel gegeben. Gedreht werden soll übrigens schon ab Juli - man darf gespannt sein, ob das Coronavirus das zulässt.

"Upload": Der Upload dauert länger - kennt man ja aus dem täglichen Leben, bei Amazon ist es aber eine gute Nachricht für die Macher und Zuschauer der gleichnamigen Science-Fiction-Comedy, die nun um eine zweite Staffel verlängert wurde.

US-Quoten-Update

The Price is Right mit RuPaul© CBS
Weil den US-Sendern die fiktionalen Inhalte aufgrund der Corona-bedingten Produktionspause schneller ausgehen als sonst, nimmt die Zahl der non-fiktionalen Inhalte in der Primetime schon vor dem Sommer signifikant zu. CBS etwa zeigte am Montag keine Serien mehr, sondern hob ein Special von "The Price is right" in die Primetime. Mit RuPaul als Co-Moderator und dem Versprechen, den Gegenwert der Gewinne für einen guten Zweck zu spenden, lockte man knapp sechs Millionen Zuschauer an und erreichte ein Zielgruppen-Rating von 0,9 Prozent. Das war insbesondere beim jüngeren Publikum mehr, als man in dieser Saison mit Serien wie "Bob hearts Abishola" oder "All Rise" auf diesem Sendeplatz erzielen konnte. Da auch im Herbst ja zunächst Fiction-Nachschub Mangelware sein wird, darf man gespannt sein, ob sich das US-Networkfernsehen nicht generell etwas anders aufstellen wird künftig. Aber natürlich sind längst nicht alle non-fiktionalen Produktionen ein Erfolg: Fox kam etwa mit seiner "Celebrity Watch Party" nicht über 1,8 Millionen Zuschauern insgesamt und 0,4/2 Prozent in der Zielgruppe hinaus. Nach dem Vorbild des britischen "Gogglebox" werden Stars darin beim Fernsehen beobachtet.

Blindspot© NBC
Zu den wenigen fiktionalen Starts dieser Tage gehörte am Donnerstag vergangener Woche die fünfte Staffel von "Blindspot". Falls man nun aber gehofft hatte, dass man deswegen etwas mehr Aufmerksamkeit bekommen würde, hat man sich getäuscht: Gerade mal 2,1 Millionen Zuschauer wurden gezählt, in der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 0,3/2 Prozent (Rating/Share) - das sind noch schlechtere Werte, als die vierte Staffel sie im vergangenen Jahr am Freitagabend erzielt hatte. Allerdings bot "Council of Dads" auch einen denkbar schlechten Vorlauf. Die dritte Folge erreichte gut drei Millionen Zuschauer und in der Zielgruppe 0,4/2 Prozent Marktanteil. Kaum anzunehmen, dass der Serie bei NBC ein langes Leben beschieden sein wird. Ansonsten gab's reihenweise Staffelfinals. Eine erfolgreiche Staffelbilanz kann dabei Fox bei "9-1-1" ziehen. 7,3 Millionen Zuschauer sahen das Finale, in der Zielgruppe wurde ein 1,3-Rating erzielt - damit war es das mit Abstand erfolgreichste fiktionale Format in der letzten Woche. Im Schnitt sahen 6,9 Millionen Zuschauer die dritte Staffel - damit war es sogar die bislang erfolgreichste.