Am Wochenende soll die Fußball-Bundesliga ihren Spielbetrieb wieder aufnehmen, doch dass Discovery seinen Vertrag angeblich gekündigt hat, sorgt hinter den Kulissen weiter für Ärger. So auch bei Karl-Heinz Rummenigge, der sich jetzt in der "Sport Bild" kritisch über das Vorgehen der Eurosport-Mutter geäußert hat.

"Ich bedaure das Verhalten von Eurosport sehr, ja, ich finde es unanständig, dass man in einer Krise einen Vertrag aufkündigt", sagte der Vorstandsvorsitzende von Bayern München. "Und ich denke, dass das für Eurosport einen großen Imageschaden bedeutet. Wer geht denn mit einem solchen Sender in der Zukunft noch eine Partnerschaft ein?"

Eurosport war nach zwei Spielzeiten aus den Bundesliga-Übertragungen ausgestiegen und hatte seine TV-Rechte an den Sporstreamingdienst DAZN sublizenziert, der seither unter anderem die Freitags- und Montagsspiele überträgt. Daran wird sich offenbar trotz der Discovery-Kündigung nichts ändern - so soll einem "Bild"-Bericht zufolge schon das kommende Montagsspiel zwischen Werder Bremen und Bayern Leverkusen bei DAZN zu sehen sein, auch wenn eine offizielle Bestätigung noch aussteht.

"Das sind wir auch den Fans und unserem Partner DAZN schuldig", sagte Seifert allerdings kürzlich schon mal der "Bild". "Wir haben, was DAZN angeht, keine Probleme", so der DFL-Boss. "Wir haben derzeit eine andere Auffassung über die Interpretation der Verträge als Eurosport/Discovery. Da sind wir in Gesprächen." 


Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge äußerte sich derweil in Demut, was die umstrittene Rückkehr der Bundesliga angeht. "Fußball ist nicht systemrelevant, das dürfen wir für uns nicht in Anspruch nehmen", sagt er der "Sport Bild". "Im Satz von Ministerpräsident Markus Söder liegt aber für sehr viele Menschen sehr viel Wahrheit: 'Ein Wochenende mit Fußball ist wesentlich erträglicher als eines ohne.'"

Zugleich erwartet Rummenigge weltweite Beachtung, immerhin ist die Bundesliga die erste Top-Liga, die den Spielbetrieb wieder aufnimmt. "Und wenn die Bundesliga als einzige Liga rund um den Globus im TV übertragen wird, dann gehe ich davon aus, dass wir auf der ganzen Welt ein Milliardenpublikum haben werden."