Nachdem Bund und Länder grünes Licht für eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs der Fußball-Bundesliga gegeben haben, steht nun fest: Der Ball wird ab dem 16. Mai wieder rollen, wenn auch nur in Form von Geisterspielen. Das hat Christian Seifert, Geschäftsführer der Deutschen Fußball-Liga (DFL), am Donnerstag auf einer Pressekonferenz bekanntgegeben. Die Hoffnung ist, den Wettbewerb bis zum letzten Juni-Wochenende zu Ende zu bringen. "Dieser Spielbetrieb ist kein normaler Spielbetrieb", mahnte Seifert. "Jedem in der Liga muss klar sein: Wir spielen auf Bewährung." 

Weiter geht's jedoch ganz regulär mit dem 26. Spieltag - so findet unter anderem das Revier-Derby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 statt. Generell sieht der Plan vor, dass fünf Spiele am Samstagnachmittag stattfinden und das Topspiel zwischen Frankfurt und Gladbach um 18:30 Uhr angepfiffen wird. Sonntags folgen jeweils ein Spiel um 15:30 Uhr und 18:30 Uhr, ehe der Spieltag am Montagabend um 20:30 Uhr mit der Begegnung zwischen Werder Bremen und Bayer Leverkusen abgeschlossen wird. Darüber hinaus sind zwei englische Wochen mit Spielen am Dienstag und Mittwoch vorgesehen.

Für Fans, die die Spiele vor dem Fernseher sehen möchten, ändert sich sich damit voraussichtlich nur wenig. Völlig unklar ist allerdings noch, wie die Liga mit jenen Spielen verfährt, deren Rechte Discovery an den Sportstreamingdienst DAZN sublizenziert hat. Discovery soll jedoch, anders als die übrigen TV-Partner, keine Vorauszahlung für die letzte Rate an die DFL geleistet haben. Insgesamt geht es um 14 Spiele, die in dieser Saison bei DAZN laufen würden, darunter auch die Relegation.

"Da gibt's unterschiedliche Wege, diese Dinge zu klären", betonte Christian Seifert - und schloss damit also auch den Gang vor Gericht nicht aus. Aktuell denke man nicht darüber nach, die Rechte an einen anderen Partner zu vergeben. Nach Auffassung der DFL besitzen die Verträge mit Discovery weiterhin ihre Gültigkeit. Klar ist: Sky kann nicht einfach einspringen, schließlich untersagt es das Kartellamt, dass ein Anbieter sämtliche Rechte besitzt. Zur Frage, ob die Freitagsspiele möglicherweise ins Free-TV kommen, wollte sich der DFL-Chef indes nicht äußern.


Am Nachmittag kündigte Sky dann außerdem an, die Konferenzen am Samstag und Sonntag an den kommenden beiden Spieltagen kostenlos übertragen zu wollen. Dazu kommen spezielle Angebote bis zum Saison-Ende (DWDL.de berichtete). Die Sorge, dass sich die Fans wegen der Geisterspiele nun vermehrt in großen Gruppen vor dem Fernseher versammeln könnten, um die Spiele zu sehen, hat Christian Seifert jedoch nicht. "Bei allem Respekt", so der Liga-Geschäftsführer, "aber dann müssten wir den Lockdown ins Unermessliche verlängern, weil es noch bei ganz anderen Situationen zu Menschenansammlungen zu Hause kommen könnte."

Eine weitere Entscheidung ist derweil bezüglich der Vergabe der TV-Rechte für den Zeitraum bis zur Saison 2024/25 gefallen: Diese soll nun zwischen dem 8. und 19. Juni über die Bühne gehen.

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