Obwohl Eurosport seit einiger Zeit gar keine Bundesliga-Spiele mehr überträgt, weil man die entsprechenden Rechte im vergangenen Jahr an DAZN sublizenziert hatte, steht der Sender in diesen Tagen wieder verstärkt in den Schlagzeilen. Das hat damit zu tun, weil man trotz der Sublizenzierung noch immer jährlich viele Millionen Euro an die DFL überweist - wegen Corona weigert man sich nun aber. Dass Eurosport aus den Bundesliga-Verträgen raus will, berichtete bereits "Sport Bild". Laut der "FAZ" soll die Kündigung sogar noch in dieser Woche erfolgen. 

Von der Kündigung betroffen sind neben der aktuellen Saison auch die nächste Spielzeit - so lange dauert die derzeitige Rechteperiode noch. Eurosport will sich laut "FAZ" nun auf ein Sonderkündigungsrecht berufen, das im Fall von höherer Gewalt zum Tragen komme. Diese Situation sieht man nun durch die Coronakrise offenbar eingetreten. Auch bei der DFL rechnet man mittlerweile mit einer außerordentlichen Kündigung, kommentieren will man das aber nicht. 

Nun droht zwischen DFL und Eurosport bzw. Discovery ein jahrelanger Rechtsstreit, bei dem es um Millionen geht. Bei Eurosport wird man hoffen, sich die hohen Rechtekosten sparen zu können. Angeblich zahlt man 80 Millionen Euro im Jahr an die DFL, an DAZN verscherbelte man das Paket laut Medienberichten für lediglich 40 Millionen - einen großen Teil der Kosten trägt also nach wie vor Eurosport, ohne auch nur ein Spiel zu übertragen. Eurosport trifft die Krise, wie alle anderen Sport-Sender und Veranstalter, extrem hart. Auch die Olympischen Spiele, an denen Discovery die Rechte hält, sind auf 2021 verschoben worden. 


Die DFL wird nun möglichst schnell versuchen, das Eurosport-Rechtepaket an einen anderen Sender oder Anbieter zu verkaufen. Und sollte die Saison tatsächlich im Mai fortgesetzt werden, bleibt dafür nicht mehr viel Zeit. An den bisherigen Sublizenznehmer DAZN kann man herantreten, muss das aber nicht. Gut möglich also, dass nun ein anderes Medienunternehmen versucht, sich die Rechte zu sichern. In jedem Fall muss die DFL aber damit rechnen, deutlich weniger einzunehmen als die bisherigen 80 Millionen pro Jahr. Eurosport will die Medienberichte nach wie vor nicht kommentieren - und sagt damit eigentlich schon alles. 

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