"Es steht mehr auf dem Spiel als nur ein paar Fußballspiele", sagte Christian Seifert, Geschäftsführer der Deutschen Fußball-Liga (DFL), schon vor einigen Wochen. Auf einer Pressekonferenz zeichnete er ein dramatisches Bild und erinnerte an 50.000 Jobs, die unmittelbar mit der Bundesliga zusammenhängen - und viele von ihnen sind im Zuge der Corona-Krise in Gefahr geraten.

So droht offenbar 13 von 36 Klubs der ersten und zweiten Bundesliga laut "kicker" noch in dieser Saison die Insolvenz. Das Problem: Zwar zahlt Sky inzwischen mehr als 800 Millionen Euro pro Saison für die Bundesliga-Übertragungen, doch die TV-Einnnahmen werden alljährlich in vier Tranchen ausgeschüttet: Nach dem 9., 17., 26. und 34. Spieltag - und der 26. Spieltag ist ausgerechnet jener, der dem Coronavirus zum Opfer gefallen ist.

In den vergangenen Wochen hat die Liga daher mit dem Bezahlsender über mögliche Vorauszahlungen verhandelt - wohl nicht zuletzt in der Annahme, dass ein Überleben der Klubs auch im Intereresse von Sky ist. Einem "Bild"-Bericht zufolge haben sich beide Seiten nun auf einen Deal verständigt. Demnach bezahlt Sky etwas weniger als ursprünglich vereinbart, dafür soll das Geld offenbar schnell überwiesen werden. Beide Parteien seien sich grundsätzlich einig.

Weder Sky noch die DFL äußerten sich gegenüber "Bild" zu der Vereinbarung, die den Vereinen Planungssicherheit geben würde. Dem Bericht zufolge sollen auch ARD und ZDF bereit sein, ihre nächste Rate zu überweisen. Mit dem Streamingdienst DAZN, der aktuell vor allem die Freitagsspiele zeigt, sollen sich die Verhandlungen komplizierter gestalten.

Die Hoffnungen der Bundesliga ruhen jetzt nicht zuletzt auf einer Fortsetzung der Saison mit Geisterspielen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erklärte am Donnerstag, man werde die Möglichkeit von Geisterspielen in den nächsten Wochen diskutieren. "Ich halte es für denkbar", so Söder.