Alexander Wrabetz© ORF/Thomas Ramstorfer
ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz hat sich in einem Interview mit "Horizont" zu den Kurzarbeits-Plänen im eigenen Unternehmen und der Kritik der Privatsender geäußert. Letztere weist er zurück und sagt: "Dass die Privaten uns an einem Tag kritisieren, an dem sie selbst ein großes Förderpaket erhalten, finde ich auch in der ­Tonalität falsch und sachlich jedenfalls nicht gerechtfertigt." Wrabetz sagt, der ORF beanspruche nur einen Bruchteil des drei Milliarden Euro schweren Kurzarbeit-Topfs. Außerdem verlange man für Infospots der Regierung kein Geld - anders als die Privaten, sagt der ORF-Chef. Rund 570 Mitarbeiter des ORF sind von der Kurzarbeit betroffen, in den kommenden drei Monaten will man so fünf Millionen Euro einsparen. 

ATV Aktuell© ATV
Während im ORF schon seit Wochen Mitarbeiter in Isolation leben, probt man nun auch bei ATV den Ernstfall. Wie der "Kurier" berichtet, hat der Sender in der Wohnung der Moderatoren Jenny Laimer und Wolfgang Schiefer ein Notfall-Studio eingerichtet - und das auch schon on Air getestet. "Die Corona-Krise stellt uns als Fernseh-Macher vor die Herausforderung, dass wir sogar Selbstverständlichkeiten wie eine Studio-Infrastruktur in Frage stellen müssen. Mit dem Notfall-Set in der Wohnung unsere Moderatoren haben wir hier aber ein gutes Sicherheitsnetz aufgespannt", sagt Chefredakteur Georg Grabner. Diese Lösung habe zudem den Nebeneffekt, dass man die Moderatoren nicht im Sender isolieren müsse. Bei der Feuertaufe in der vergangenen Woche klang der Ton im Notfall-Studio selbst noch etwas nach Notlösung. 

Willkommen Österreich© ORF/Hans Leitner
In der ORF-Comedysendung "Willkommen Österreich" kehrt derweil langsam aber sicher wieder Normalität ein. Nachdem sich Christoph Grissemann und Dirk Stermann vier Wochen lang nur aus dem Home Office meldeten, sind sie ab sofort zumindest wieder im Studio vereint. Dort moderieren sie aber nach wie vor mit Abstand zueinander und von einer Glasschreibe getrennt. In der kommenden Ausgabe sprechen sie unter anderem mit Bestseller-Autor Daniel Kehlmann, der sich per Videoanruf aus New York meldet. 


Corinna Milborn© imago images / Sven Simon
Die "Zeit" hat unterdessen für Österreich einige Veränderungen angekündigt. Bereits spekuliert wurde, dass ProSiebenSat.1Puls4-Infochefin Corinna Milborn eine Rolle bei der Wochenzeitung übernimmt. Dazu kommt es nun tatsächlich, sie wird Autorin neben ihrem Job bei Puls 4 und Puls 24. Zusätzlich soll sie für die "Zeit" künftig Veranstaltungen moderieren. Geleitet wird das Team von "Zeit Österreich" künftig von Florian Gassner, der als Vize-Büroleiter agiert. Er berichtet direkt an Länderchef Patrik Schwarz, der als Herausgeber der Österreich-Seiten der "Zeit" fungiert. Neu als Redakteurin mit dabei ist zudem Christina Pausackl (zuvor "Profil"), ebenfalls neuer Redakteur ist August Modersohn, der zuvor bei der "Zeit" in Leipzig arbeitete. 

d-force© DWDL.de
Seit Februar ist das Vermarktungs-Joint-Venture d-force auch in Österreich aktiv. Nun hat man für McDonald’s die erste programmatische Addressable-TV-Kampagne umgesetzt. Die kurz vor Ostern gestartete Brandingkampagne bewirbt mit einem animierten SwitchIn XXL das Ostergewinnspiel von McDonald’s, bei dem die Nutzer über die McD-App Gutscheine gewinnen können. Die Kampagne wird auf allen über d-force zentral buchbaren Addressable TV-Inventaren der beiden Vermarkter IP Österreich und ProSiebenSat.1Puls4 ausgespielt. Dabei kommt erstmals auch das sender- und vermarkterübergreifende Frequency Capping von d-force zum Einsatz. Das über die von d-force genutzte Active Agent Buchungsplattform (DSP) zentral über alle Sender steuerbare automatische Kontaktklassen­management vermeidet eine unkontrollierte Mehrfachansprache von Smart-TV-Nutzern, die bei mehreren Sendern anzutreffen sind. Jens Pöppelmann, Geschäftsführer d-force, sagt: "Wir freuen uns sehr, dass auch der österreichische Markt sehr schnell das zukunftsweisende Angebot von d-force angenommen hat. Das bestätigt uns in unseren Internationalisierungs­plänen. Dass McDonald’s Österreich als First Mover die Chance nutzt, mit seiner Marke in der für die Gastronomie momentan herausfordernden Zeit bei seinen Kunden auf innovative Weise präsent zu sein, beweist Pioniergeist und ist ein starkes Signal."

Österreich in Zahlen

Zeit im Bild© ORF/Thomas Ramstorfer
Auch über das Oster-Wochenende blieb das Informationsbedürfnis der TV-Zuschauer in Österreich sehr hoch. So war die "Zeit im Bild" am Montag die meistgesehene Sendung im gesamten Fernsehen, 1,79 Millionen Menschen schalteten ein und sorgten so für 51 Prozent Marktanteil. Ein "ZiB 2 Spezial" kam am späten Abend noch auf 877.000 Zuschauer und 27 Prozent, der neue Saarland-"Tatort" in der Primetime erreichte 770.000 Zuschauer - auch damit waren noch sehr gute 21 Prozent Marktanteil drin. Auch bei ATV und ServusTV waren am Montag Nachrichtensendungen die meistgesehenen Formate des Tages. 

Am Samstag suchten viele Zuschauer nach Zerstreuung und fanden sie bei Kai Pflaumes "Klein gegen Groß", das in ORF 1 auf 16 Prozent Marktanteil kam, 516.000 Menschen sahen sich die Show an. Nur "SOKO Kitzbühel" und "SOKO Donau" hatten in der letzten Woche beim Sender noch mehr Zuschauer. ORF 2 kam zur gleichen Zeit am Samstagabend mit "Marie Brand" übrigens auf 690.000 Zuschauer und 19 Prozent Marktanteil. 

Puls4, ATV© ProSiebenSat.1Puls4/ATV
ATV punktete in der vergangenen Woche unter anderem mit seinen Formaten "Das Geschäft mit der Liebe" und "Amore unter Palmen", die mit 8,5 und 9,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe der 12- bis 49-Jährigen sehr gut performten. Bei Puls 4 war "2 Minuten 2 Millionen" mit 258.000 Zuschauern das erfolgreichste Format der letzten Woche, hier wurden 12,9 Prozent in der Zielgruppe gemessen. 

Was noch zu sagen wäre...

"Wir machen hier genau das Richtige."
ORF-1-Chefin Lisa Totzauer in einer internen Mail an die eigenen Mitarbeiter (derStandard.at)