Was einst mit einzelnen Angeboten für die jeweiligen Sender begann, wurde im März 2016 unter TVNow gebündelt und seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. Der Streamingdienst der Mediengruppe RTL Deutschland entwickelte sich in Funktion und Inhalt in den folgenden Jahren stetig in kleinen Schritten, das Design stand dabei jedoch etwas hinten an. Mit einem neuen Erscheinungsbild soll TVNow, das im März den Rekordwert von fast 6 Millionen Unique Usern erreichte, im Wettbewerb mit immer mehr Streamingdiensten auch als Marke stärker und eindeutiger präsent sein.



"In das neue Design wurde im Vorfeld viel Energie und Herzblut investiert. TVNow entwickelt sich weiter und das wollten wir auch in einem zeitgemäßen Erscheinungsbild ausdrücken", sagt Henning Nieslony im Gespräch mit DWDL.de. Im neuen TVNow-Logo aber auch in Trailern steht künftig die Wortmarke Now im Fokus, geschrumpft ist dagegen TV. Das neue Design konzentriert sich auf ein reduziertes Farbsystem vor dem Hintergrund des dunklen "Infinite Blue". Einen ersten Eindruck vom Rebranding, das in gewissen Zügen an das aktuelle Design des Ereigniskanals Phoenix erinnert, gibt der folgende Trailer, den DWDL.de zeigt.

In Werbemitteln – egal ob On-Air, Online oder Out-of-home – sollen die sogenannten Streaming-Ringe das jeweilige TVNow-Highlight in den Fokus rücken. Mit einem neuen Audio-Logo, das in der Logoanimation auftaucht, soll auch ein typischer TVNow-Sound etabliert werden, wie es Netflix und Amazon auch schon mit ihren Logo-Brandings vorgemacht haben. Das neue Design und Logo von TVNow sind eine Inhouse-Produktion unter der Leitung von Thomas Huber, Vice President Marketing. Das Design werde in den kommenden Tagen auf allen Apps und Devices ausgerollt.

Neben dem neuen Markenauftritt kündigt TVNow auch einen weiteren Tarif an. Neben dem werbefinanzierten kostenfreien Angebot und dem kostenpflichtigen Premium-Angebot für 4,99 Euro im Monat folgt jetzt ein Premium+-Tarif. "Für 7,99 Euro gibt es Werbefreiheit, mehr Streams, Originalversionen und gegen Ende des Jahres auch eine Downloadfunktion. Der Grund für unser hybrides Angebot ist einfach zu verstehen: sowohl der SVOD- als auch der AVOD-Markt boomen. In den USA gibt es übrigens vergleichbares: der Streamingdienst von NBCUniversal / Comcast Peacock wird die gleiche Tarifstruktur haben wie wir.“

Zu den Serien im Originalton gehören übrigens u.a. "Why Women Kill", "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" und die Comedyserie "Schitt’s Creek". Warum die angekündigte Download-Funktion - schon vor dem Start von TVNow ein Standard-Feature von Streamingdiensten - jedoch erst Ende 2020 kommen soll, beantwortet Henning Nieslony, Co-Geschäftsführer TVNow, nur indirekt: "Ich bin seit Februar 2019 an Bord und das erste, was ich gelernt habe, war: eine Produkt-Roadmap ist immer voller als man es wahrhaben will und auch die Hundertschaften von Entwicklungsteams sind schnell ausgelastet."

Henning Nieslony

Seit Ende März ist der Streamingmarkt mit dem Start von Disney+ noch umkämpfter geworden. Henning Nieslony (Foto), Co-Geschäftsleiter von TVNow, sorgt sich jedoch angesichts des internationalen Wettbewerb weniger: "Disney+ erfüllt mit seinem Inhalte-Katalog für einen Kunden einen völlig anderen Job als beispielsweise Netflix, Amazon Prime Video oder TVNow. Wir verfolgen als Main-Streamer mit Fokus auf lokale Inhalte für die breite Masse ein klares Versprechen. Und Wettbewerb ist für uns in Köln sowieso ein gut trainierter Muskel."

Und Nieslony erklärt mit aktuellem Beispiel, was TVNow aus seiner Sicht zu dem "Local Hero" macht, als den man sich selbst gerne sieht:  "Während die Reco-Algorithmen der globalen Services nur Filme wie 'Contagion' nach oben spülen konnten, haben sich unsere Redaktionen und Produzenten sofort auf Output konzentriert, der die aktuelle Gefühlslage in Deutschland aufgegriffen hat. Das wurde von den Usern honoriert: Sowohl die News und Magazine unserer Sender als auch unsere TVNow-Dokumentationen auf dem Service haben unglaubliche Performance-Werte erzielt." Die Kenntnis des deutschen Marktes durch die Präsenz und Erfahrung vor Ort ermögliche ein besser zugeschnittenes Angebot. Man sei näher dran, so Nieslony.