Ein halbes Jahr ist seit seinem Abschied von der Tele München Gruppe vergangen, jetzt meldet sich Herbert L. Kloiber, Sohn des TMG-Gründers, auf der Bühne der Medienwelt zurück - mit einer eigenen Firma namens Night Train Media. Das Unternehmen will den Fokus eigenen Angaben zufolge auf europäische Serien und Filmprojekte legen und sich als Koproduzent, Konfinanzierungspartner und Vertriebsexperte bei ausgewählten fiktionalen Projekten einen Namen machen.

"Ich freue mich, mit Night Train Media ein neues, zukunftsweisendes Kapitel meiner unternehmerischen Tätigkeit aufschlagen zu können", sagte Kloiber junior und verbindet sein Statement gleich noch mit einer Art Bewerbungsrede. "Nach ausgiebiger Erfahrung als Executive Producer außerordentlicher Serienprojekte, wie 'Der Name der Rose', 'Professionals', 'Hidden' oder 'Himmelstal', sowie durch erfolgreiche operative Leitung des vormaligen Weltvertriebes TMI, sind für Night Train Media beste Voraussetzungen geschaffen, um in Zeiten des medialien Umbruchs optimal positioniert zu sein."

Alleine will Kloiber freilich nicht agieren. Bislang ist allerdings noch recht vage die Rede von einem "umfassenden Netzwerk an internationalen und lokalen Produzenten, Distributoren und Medienpartnern", auf die die neue Firma zurückgreife. Gleichzeitig soll ein "Team von Spezialisten" zusammengestellt werden. Darüber hinaus ist Night Train Media eine mehrjährige inhaltliche Partnerschaft mit der Mediengruppe Nent eingegangen, die sich als führender skandinavischer Unterhaltungsanbieter versteht. Beide Seiten wollen englischsprachige Produktionen entwickeln und produzieren.

Herbert L. Kloiber hatte die Tele München Gruppe im vergangenen Sommer verlassen (DWDL.de berichtete). 2013 war er zum TMG-Geschäftsführer ernannt worden - und nicht wenige gingen damals davon aus, dass er einmal in die Fußstapfen seines Vaters treten würde. Der überraschte zu Jahresbeginn allerdings Anfang 2019 mit dem Verkauf seines Unternehmens an den Finanzinvestor KKR.