Ein Stück Fernsehgeschichte geht zu Ende: Das Deutsche Fernsehballett wird Ende des Jahres seinen Betrieb einstellen. Das bestätigte Inhaber Peter Wolf gegenüber der "Bild am Sonntag". "Unser letzter Auftritt ist eine große TV-Show zur Verabschiedung des Balletts im Dezember", sagte der TV-Produzent, an den der MDR das Ballett vor acht Jahren verkauft hatte, nachdem mehrere Tänzer des Balletts beim Geburtstag des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow aufgetreten waren.

Seither trat das Fernsehballett immer wieder in TV-Shows von ARD und ZDF auf - bis die Zusammenarbeit zwischen Moderatorin Carmen Nebel und Wolf, ihrem langjährigen Manager, im Streit zu Ende ging. Für einen Fortbestand des Balletts reichen die Auftritte beim MDR jedoch nicht aus. "Natürlich müssen die Sender sparen, da muss man der Realität ins Auge sehen. Ich habe die MDR-Intendantin Frau Professor Karola Wille vergangenes Jahr gebeten, die Zusammenarbeit zu beenden. Der Sender hat dem mit Bedauern entsprochen", so Wolf.

Gegründet wurde das Fernsehballett ursprünglich vor 58 Jahren fürs DDR Fernsehen, nun steht also das Aus bevor. "Der MDR und das Deutsche Fernsehballett sind gemeinsam ein weites Stück Weg gegangen", sagte MDR-Programmdirektor Wolf-Dieter Jacobi der "BamS". "Entstanden sind in diesen Jahren viele erfolgreiche und schöne Produktionen. Mit der nun vorliegenden Entscheidung, das Deutsche Fernsehballett aufzulösen, endet eine Ära, auf die wir gerne zurückblicken."

Der Abschied soll dem Bericht der "Bild am Sonntag" zufolge in zwei Etappen erfolgen. Demnach sind für 2020 noch zwölf Auftritte in TV-Shows geplant, im kommenden Jahr folgen eine Abschiedstournee und Konzertauftritte mit verschiedenen Künstlern.