Nach mehr als 20 Jahren hat sich die Marke "Spiegel Online" in der Nacht zu Mittwoch verabschiedet. Wie schon seit längerer Zeit geplant, hört das Angebot nun auch im Netz auf den Namen "Der Spiegel" - damit ist nun also die gemeinsame Redaktion unter einer Marke vereint. Die Nähe zum gedruckten Magazin wird auf optische Weise in Form der Farbe Orange und der bekannten "Spiegel"-Hausschrift zum Ausdruck gebracht. Generell war es das Ziel der Verantwortlichen, das Design "deutlich magaziniger" zu gestalten und damit "mehr Orientierung und Lesefreude" zu schaffen.

"Der digitale 'Spiegel' ist für uns eine Zäsur im besten Sinne. Die neue Plattform hilft uns dabei, unsere publizistische Schlagkraft zu stärken", so "Spiegel"-Chefredakteur Steffen Klusmann über den neuen Online-Aufschlag. Nach Auffassung seiner Kollegin Barbara Hans verbinde der digiale "Spiegel" die größten journalistischen Stärken des Hauses, nämlich Tempo und Tiefe. "Das neue Design ist reduzierter und übersichtlicher, Themenschwerpunkte gliedern unsere Berichterstattung und bieten mehr Kontext", so die Chefredakteurin.

Weiter sagte sie: "Das neue Layout bietet uns die Möglichkeit, unseren publizistischen Ansprüchen visuell Ausdruck zu verleihen. Mit den Neuerungen haben wir auf die Bedürfnisse unserer Nutzerinnen und Nutzer reagiert, die maßgeblich an der Entwicklung des digitalen 'Spiegel' beteiligt waren." Nachrichten, Kommentare und Magazinbeiträge sollen sich optisch deutlicher als zuvor unterscheiden. Zum neuen Designstil gehören auch Schwerpunktthemenblöcke, die mehrere Beiträge zu einem bestimmten Komplex zusammenfassen. 

"Spiegel" setzt auf neue technische Infrastruktur

Neu ist zudem das Ressort "Leben", das sich den Themen Gesundheit, Reise, Stil, Familie und Psychologie widmet. Die Texte aus der Heftreihe "Spiegel Wissen" fließen in das Angebot ebenso mit ein wie der Podcast "Smarter leben". Generell soll das Angebot an Podcasts und News-Briefings ausgebaut werden, daneben werde das Videoangebot vielfältiger, versprechen die "Spiegel"-Macher, die darüber hinaus auf neue Interaktionsmöglichkeiten mit den Leserinnen und Lesern setzen - in Zeiten verstärkter Hass-Kommentare ist das sicher eine Herausforderung.

Entwickelt wurde das neue Layout wurde mit der Agentur Make Studio. Es soll zugleich als Basis für das künftige digitale Design aller "Spiegel"-Marken dienen, heißt es. Generell steht der digitale "Spiegel" nun auf einer komplett neu entwickelten technischen Infrastruktur, nachdem das bisherige System in seinen Grundzügen noch aus der Anfangszeit von "Spiegel Online" stammte. Gleichzeitig ist auch die Integration des Bezahlangebots "Spiegel+" nun weitaus stimmiger gelöst als bisher.

Stefan Ottlitz, Leiter Produktentwicklung der Spiegel-Gruppe: "Die neue Plattform verbindet das etablierte werbefinanzierte Reichweitenmodell nahtlos mit unserem erfolgreichen Bezahlangebot 'Spiegel+' auf einer runderneuerten, gemeinsamen Plattform, modernisiert das Angebot ästhetisch wie technisch und bietet uns weitere Wachstumspotentiale, weil die neue Architektur auf alle unsere Marken übertragbar ist." Mit dem Start geht zugleich eine Dachmarkenkampagne einher, die mit dem Claim "Wir halten dieser Welt den Spiegel vor" sowohl digital als auch auf klassischen Wegen ausgespielt wird.

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