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Kurz vor dem Jahreswechsel wurde eine Sau durchs Dorf getrieben. Oder besser gesagt: Eine "Umweltsau". Auslöser war eine WDR-Satire, in der ein Kinderchor "Meine Oma ist 'ne alte Umweltsau" singt. Bis Silvester gab es immer wieder neue Eskalationsstufen - bis hin zu Demonstrationen von Rechtsextremen und Morddrohungen gegen WDR-Mitarbeiter. WDR-Intendant Tom Buhrow entschuldigte sich erst für die Satire und fragte wenig später: "Was ist mit unserem Land los?".

Seit Jahren ist der Journalist Richard Gutjahr einer Hetzkampagne von Rechts ausgesetzt. Zum Jahresende hörte er als freier Fester des BR auf und schrieb zum Abschied einen Offenen Brief an den Intendanten Ulrich Wilhelm, in dem er ihm für die aus seiner Sicht fehlende Unterstützung kritisierte. Der BR konterte umgehend und wies "insbesondere den Vorwurf der Lüge und Täuschung durch den Intendanten strikt zurück".

Dass "Bild" ein TV-Angebot plant, ist nicht neu. Jetzt hat Chefredakteur Julian Reichelt einen Blick in seine Planspiele gegeben. Man wolle einen "Sender der Zuschauer" schaffen, schrieb er in einer internen Mail. "Wir fragen nicht das Volk, wir geben der Stimme der Menschen ein Zuhause." Reichelts Ziel: Nach drei Jahren soll mindestens die Hälfte der Inhalte von den Nutzern kommen.

In Form einer ziemlich kryptischen Botschaft hat Sat.1 verraten, dass "Big Brother" am 10. Februar zurückkehren wird. Es ist die erste Normalo-Staffel seit fast fünf Jahren. Auch der Moderator steht jetzt fest: Jochen Schropp, der schon die Promi-Ausgaben moderiert, führt durch die Mutter aller Realityshows.

Bereits am 31. Januar startet die neue RTL-Show "Alles auf Freundschaft", in der Tim Mälzer und Sasha gegen zwei beste Freunde antreten. Als Moderator fungiert Steffen Hallaschka. Ungewöhnlich: Die ersten beiden Ausgaben laufen innerhalb weniger Tage - die zweite gibt's am Sonntagabend zu sehen und damit auf einem Sendeplatz, auf dem RTL zuletzt mit Shows nicht nur gute Erfahrungen sammelte.

Oh du Fröhliche: Pünktlich zu Weihnachten kündigte Jürgen Domian an, wann es mit seiner neuen WDR-Talkshow weitergehen wird. Ab dem 31. Januar meldet sich "Domian live" zurück - dann allerdings nicht mehr in wöchentlicher, sondern in monatlicher Schlagzahl.

TV-Quoten

Erst stellte Helene Fischer mit ihrer ZDF-Show einen Quoten-Rekord mit 18 Prozent Marktanteil beim jungen Publikum auf, dann räumte auch noch ihr Ex ab: Siebeneinhalb Millionen Zuschauer wollten die Premiere von Florian Silbereisen als "Traumschiff"-Kapitän sehen, bei der Neujahrs-Folge waren sogar noch mehr dabei. In beiden Fällen lag die ZDF-Reihe vor dem "Tatort". 

Bei RTL ist "Der Lehrer" ohne Hauptdarstellerin Jessica Ginkel erfolgreich in die neue Staffel gestartet. Mit 17,6 Prozent Marktanteil lief's in der Zielgruppe sogar besser als beim Staffel-Auftakt vor einem Jahr. Die Sitcom-Schiene mit der "Sekretärinnen"-Neuauflage und "Schwester, Schwester" schlug sich danach mit Werten von 11,3 und 11,0 Prozent allerdings nur mäßig.

Die Darts-WM war für Sport1 wieder ein voller Erfolg. Das Finale zählte am Neujahrstag zur besten Sendezeit 1,59 Millionen Zuschauer - nur einmal war der Sender mit einem Endspiel erfolgreicher. In der Spitze schalteten sogar bis zu 2,22 Millionen Zuschauer ein, als die Pfeile flogen. Gefragt war auch die Vierschanzentournee, die zum Auftakt über sechs Millionen Zuschauer vor den Fernseher lockte.

Und dann gab's natürlich noch unsere große Analyse der Jahres-Marktanteile: Das ZDF büßte ohne WM und Olympia am meisten Marktanteile ein, dominierte beim Gesamtpublikum aber trotzdem wieder das Geschehen. In der Zielgruppe war RTL stärkster Gewinner, Sat.1 fand kein Mittel gegen den Abwärtstrend, Kabel Eins zog an RTLzwei vorbei. Bei den kleinen Sendern gab's gleich mehrere Rekorde, unter anderem von Nitro, ProSieben Maxx, ZDFinfo und dem Disney Channel.

Und sonst noch?

Unsere Frische-Analyse hat ergeben, dass das ZDF auch 2019 der Sender mit dem geringsten Wiederholungs-Anteil am Abend war. Allerdings verringerte RTL den Abstand auf die Öffentlich-Rechtlichen.

Der Deutschlandfunk hat angekündigt, ab Februar keine Staumeldungen mehr ausstrahlen zu wollen. Durch mobile Navigationssysteme sei der Service "überflüssig" geworden, erklärte der Sender. Die Zeit soll künftig mit zusätzlichen Nachrichten gefüllt werden.

Das letzte Lagerfeuer des deutschen Fernsehens ist erloschen: Wegen der anhaltenden Buschbrände in Australien dürfen die Teilnehmer von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" in der nächste Woche startenden neuen Staffel kein Feuer in der Camp-Mitte anzünden - stattdessen gibt's nur gasbetriebenes Feuer. Trost für RTL: Das Dschungelcamp-Areal ist von den Bränden nicht betroffen.