Das Serien-Projekt über die Geschichte des KaDeWes steht nach seiner Verpflichtung von Julia von Heinz ("Tatort - Für immer und dich") in den Startlöchern für die ersten kreativen Schritte. Die Filmregisseurin übernimmt nicht nur die Regie, sondern wird ebenso die Drehbücher verfassen. Für die ARD Degeto und den RBB realisiert sie sechs Folgen des Projekts, das auch deshalb spannend ist, weil Constantin Television/Moovie und UFA Fiction erstmals gemeinsame Sache machen. Viel ist über den genauen Inhalt noch nicht bekannt, jedoch soll keine reine Kaufhausgeschichte über das mehr als 100 Jahre alte Luxuswarenhaus erzählt werden, stattdessen soll es um Menschen und ihre Schicksale gehen. 

"Die großen Kaufhäuser waren seit jeher Orte der Utopie, der Weltoffenheit und zugleich Orte der Begegnung durch alle Schichten hindurch", sagen die Produeznten Benjamin Benedict und Oliver Berben in einem gemeinsamen Statement. "Daraus ergeben sich vielfältige erzählerische Möglichkeiten. Julia von Heinz hat einen besonderen, zeitgemäßen Ansatz gefunden, der die Historie auf eine ganz neue Weise in Bezug zu unser aller Gegenwart setzt. Das hat uns überzeugt und begeistert und wir freuen uns sehr darauf, bei diesem Projekt mit dieser Regisseurin und in einer so einmaligen Konstellation zusammenzuarbeiten."

Julia von Heinz

Julia von Heinz: "Fast ein Jahrhundert ist es her, dass die erste deutsche Demokratie von rechts ausgehöhlt und schließlich zerstört wurde. Lion Feuchtwanger - die für mich bedeutsamste literarische Stimme dieser Zeit - warnt in seinem Roman 'Erfolg' davor 'Sanatoriums- und Winterkurortpoesie' zu schreiben, während der Planet zerrissen werde. Dasselbe gilt für mich, wenn ich heute die Geschichte von vier jungen Leuten rund um das 'KaDeWe' zur Zeit der Weimarer Republik erzähle. Eine Zeit - ähnlich fragil und chaotisch wie die unsere - und dabei voller Freiheiten, Verheißungen und Möglichkeiten. 'KaDeWe' wird eine große Freundschafts- und Familiensaga, eine lesbische Liebesgeschichte gegen alle Widerstände und ein Statement zu unserer Gegenwart."

UFA und Constantin hatten zunächst angekündigt, aus jeweils eigenen Kräften eine "KaDeWe"-Serie machen zu wollen. Anfang dieses Jahres wurde jedoch bekannt, dass die beiden Produktionshäuser ihre Kräfte vereinen werden. "Wir wollen zeigen, dass etwas Großartiges entstehen kann, wenn sich die stärksten deutschen Kräfte zusammentun", erklärte Constantin-Film-Vorstand Oliver Berben diese Entscheidung. Das dürfte auch ganz im Sinne der ARD sein.

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