1,53 Milliarden Euro Umsatz hat Axel Springer konzernweit im ersten Halbjahr 2019 gemacht, ein Jahr zuvor waren es noch 1,56 Milliarden. Hier schlägt sich der Verkauf der @Leisure-Gruppe nieder. Bereinigt um Konsolidierungs- und Währungseffekte legte der Umsatz um 1,0 Prozent zu. Auch der auf die Aktionäre entfallende Gewinn ging im Jahresvergleich von 169,8 Millionen auf jetzt 115,2 Millionen Euro zurück. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank um 2,7 Prozent auf 344,8 Millionen Euro. Organisch lag auch das bereinigte EBITDA mit 1,7 Prozent im Plus. 

Große Probleme macht weiterhin der klassische Print-Bereich. Im Segment News Media, hier sind "Bild" und "Welt" gebündelt, gingen die Werbeumsätze um gleich 10,6 Prozent zurück. Auch organisch steht beim Segmentumsatz ein dickes Minus von 5,2 Prozent. 685,9 Millionen Euro setzt Springer trotzdem noch immer in diesem Bereich um. Der digitale Anteil am Umsatz hat sich außerdem von 36,3 auf 42,4 Prozent erhöht. "Welt Plus" erreichte im April erstmals mehr als 100.000 digitale Abonnenten. Zusammen mit "Bild Plus" kommt man auf fast 540.000 zahlende Abonnenten. Konzernweit machen die digitalen Umsätze mittlerweile übrigens 73,8 Prozent aus, der Anteil am bereinigten EBITDA liegt bei 87,2 Prozent. 

Im Bereich Classifieds Media lagen die Umsätze bei 613,6 Millionen Euro und damit 4,8 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Organisch lag das Plus bei 5,6 Prozent. Gleichzeitig betont Springer, dass vor allem die Jobportale weniger Umsätze erwirtschaftet hätten als ursprünglich erwartet. Im Segment Marketing Media verringerte sich der Umsatz um 4,3 Prozent auf 208,5 Millionen Euro. Das ist vor allem auf den Verkaufs von aufeminin zurückzuführen, organisch lag der Bereich mit 12,9 Prozent im Plus. 

Trotz der holprigen Entwicklung und des schwierigen Marktumfelds verspricht Springer "langfristiges Wachstum". Das werde auch vom Neu-Investor KKR unterstützt. Zuletzt hatte der Finanzinvestor den Springer-Aktionären ein Angebot zur Übernahme ihrer Anteile gemacht, inzwischen hält KKR mehr als 27 Prozent (DWDL.de berichtete). Springer-Boss Mathias Döpfner sagt zu den nun veröffentlichten Zahlen: "Wir fokussieren uns auf langfristiges Wachstum. Deshalb investieren wir auch in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld dort in Mitarbeiter, Marken, Produkte und Technologie, wo wir Potenzial für Wachstum sehen. Hier wird uns die geplante strategische Partnerschaft mit KKR zusätzliche Freiräume verschaffen."

Für 2019 hatte Springer bereits vor einigen Wochen seine Jahresziele gekappt. Durch die schwächelnden Jobportale, die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und einer Digitalsteuer in Frankreich rechnet man mit einem Rückgang der Umsatzerlöse im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Zuvor war ein Anstieg im niedrigen einstelligen Prozentbereich erwartet worden. Organisch rechnet Axel Springer mit einem Anstieg im niedrigen einstelligen Prozentbereich, nachdem zuvor Wachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich erwartet worden war. Auch das bereinigte EBITDA soll nun im mittleren einstelligen Prozentbereich zurückgehen, zuvor war man hier mit einem Wert auf Vorjahreswert ausgegangen.