Wie es um die Entwicklung bei Sky Deutschland bestellt ist, kann man seit einiger Zeit nur noch mutmaßen - seit der Übernahme von Sky durch Comcast veröffentlicht der US-Konzern keinerlei Zahlen mehr auf Länderbasis. Die heute vorgelegten Comcast-Quartalszahlen geben aber zumindest Auskunft über die Entwicklung des Sky-Geschäfts über alle Länder - also in Großbritannien, Italien und Deutschland - zusammengenommen. Und da sah es gar nicht schlecht aus: Die Abonnentenzahl stieg auf 24,016 Millionen, damit wurden in den Monaten April bis Juni netto rund 300.000 zusätzliche Kunden gewonnen. Das war ein deutlich höheres Wachstum als noch im Vorjahr, als der Netto-Kundenzuwachs nur bei knapp über 100.000 lag.

Allerdings entscheiden sich mehr Kunden offenbar für günstigere Angebote, der Umsatz je Kunde ist nämlich zurückgegangen. Hier dürfte sich bemerkbar machen, dass Sky im Wettbewerb mit Netflix & Co. inzwischen eben auch auf niedrigpreisigere Streaming-Angebote setzen muss. Trotzdem sorgte das Kundenwachstum dafür, dass der Umsatz um 2,4 Prozent anstieg. Während der Umsatz durch Abo-Einnahmen um 1,7 Prozent zulegte, gingen die Werbeeinnahmen deutlich spürbar um 5,6 Prozent zurück.

Schuld sei ein allgemein schwacher Werbemarkt, so Comcast. Deutlich höhere Einnahmen verbuchte Sky im Bereich "Content" - hier macht sich neben der Vermarktung von Sky-Eigenproduktionen aber schlicht auch bemerkbar, dass Sky etwa an DAZN Sublizenzen für die Champions-League-Übertragungen verkauft hat. All diese Zahlen sind um Währungsschwankungen bereinigt - weil Comcast seine Bilanz aber natürlich in US-Dollar vorlegt, sorgt die Schwäche des britischen Pfunds dafür, dass der Sky-Umsatz in Dollar berechnet sogar um 3,3 Prozent zurückging.

Das Adjusted EBITDA, also der um außerordentlich Posten bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, stieg unterdessen deutlich um 19,9 Prozent an, weil trotz des steigenden Umsatzes die operativen Kosten leicht gesenkt werden konnten - und das, obwohl die teuren Champions-League-Rechte in Deutschland und die Serie-A-Rechte in Italien wieder deutlich spürbar waren. Auch hier sorgt das schwache Pfund aber dafür, dass in der Bilanz von Comcast das Adjusted EBITDA auf Dollar-Basis "nur" um 13,4 Prozent auf nun 772 Millionen US-Dollar anstieg. Der Umsatz betrug 4,8 Milliarden US-Dollar.