Der WDR-Rundfunkrat hat Kritik an der jüngsten Ausgabe der ARD-Talkshow "Hart aber fair" geäußert. Man hab "einige kritische Zuschriften erhalten", teilte das Gremium mit Blick auf die Sendung zum Thema "Aus Worten werden Schüsse: Wie gefährlich ist rechter Hass?" mit, in der unter anderem der AfD-Politiker Uwe Junge zu Gast war. Von vielen Seiten war nach der Ausstrahlung die Gesprächsführung von Moderator Frank Plasberg kritisiert worden.


Grundsätzlich stehe es in der Verantwortung einer Redaktion, welche Gäste zu einer Sendung eingeladen würden. Entscheidend bei der Auswahl sei jedoch die Frage, ob sie einen relevanten Beitrag zu der Sendung leisten können. Einen AfD-Vertreter zu besagtem Thema einzuladen, habe man nicht grundsätzlich hinterfragt, so der Rundfunkrat nach seiner Sitzung. Man hätte sich durch die Sendung allerdings "ein höheres Maß an Aufklärung und Einordnung gewünscht".

Nach Auffassung des Rundfunkrats seien Dramatik und Ernsthaftigkeit des Themas nicht zum Tragen gekommen, "insbesondere das Ausmaß der Bedrohung durch rechtsradikal motivierte Gewalt", wie es heißt. Außerdem habe Moderator Frank Plasberg dem AfD-Politiker im Vergleich zu den anderen Gästen "unverhältnismäßig viel Redezeit eingeräumt, was möglicherweise mit der Grundkonstellation der Gästeauswahl zu tun gehabt habe".

WDR-Intendant Tom Buhrow erklärte indes, es wäre absurd gewesen, wenn die Redaktion nicht die Seite eingeladen hätte, die man in die Verantwortung nehmen wolle. Er stehe daher hinter der Einladung von Uwe Junge. Auch Programmdirektor Jörg Schönenborn nahm Plasberg in Schutz und sprach von einer "zivile Auseinandersetzung". Er lobte die "argumentative Sendung" und den "sehr ruhigen und zurückhaltenden" Moderator. Auch der AfD-Vertreter im WDR-Rundfunkrat stellte sich hinter Plasberg, der "einfach nur fair" gewesen sei.