J.J. Abrams© gettyimages
Noch ist es nicht offiziell, aber mehrere Branchendienste berichten, dass sich WarnerMedia und der bekannte Produzent J.J. Abrams samt seiner Produktionsfirma Bad Robot auf einen neuen Overall-Deal geeinigt haben, der einen kolportierten Wert von um die 500 Millionen US-Dollar haben soll. Ein Abschluss soll kurz bevorstehen. Abrams wurde von annähernd jedem größeren Medienkonzern umworben - zuletzt war spekuliert worden, dass auch Abrams zu einem neuen Wettbewerber wie Apple wechseln könnte. Für WarnerMedia, das schon seit 2006 die Heimat von J.J. Abrams ist, wäre es ein wichtiger Schritt, nachdem in den letzten Jahren zahlreiche profilierte Macher von den Tech-Giganten mit viel Geld abgeworben worden waren.

Showtime Logo© Showtime
Showtime hat sich die schwarzhumorige Comedy "On Becoming a God in Central Florida" gesichert, hinter der unter anderem George Clooney steckt und die mit Kirsten Dunst in der Hauptrolle aufwartet. Eigentlich war die Serie im vergangenen Jahr von YouTube bestellt worden - doch dort haben sich inzwischen die Prioritäten verlagert. Inzwischen hat die Google-Tochter angekündigt, künftig alle Eigenproduktionen frei verfügbar zu machen. Zudem kam man weitgehend von fiktionalen Hochglanz-Produktionen ab. Das Produktionsstudio Sony hat sich in der Folge lieber nach einer neuen Heimat umgesehen und in Showtime nun also auch gefunden.

CBS© CBS
Die Reichweiten der werbefinanzierten, frei empfangbaren Networks in den USA sind stark rückläufig - doch weil die derzeit auf dem Markt dominierenden Streaming-Dienste keine oder kaum Werbung zulassen, stürzen sich die werbetreibenden Unternehmen mehr denn je auf die Werbung im linearen Fernsehen. CBS erwartet etwa, in diesem Jahr fünf bis sechs Prozent mehr an Werbe-Zusagen aus den Verhandlungen nach den Upfronts für die kommende Saison mitzunehmen. Nach "Variety"-Berechnungen wären das 2,39 bis 2,79 Milliarden US-Dollar. Im vergangenen Jahr waren es noch 2,28 bis 2,63 Milliarden US-Dollar - damals ein überschaubarer Zuwachs von etwa einem Prozent. Der "Tausenderkontaktpreis", also die Summe, die Kunden fürs Erreichen von 1.000 Kontakten zahlen, zog extrem um 14 bis 16 Prozent an. Hier macht sich bemerkbar, dass große Reichweiten auf einen Schlag eben auch für Werbung immer schwerer zu erzielen sind.

Good Omens© Amazon
20.000 Unterzeichner hat eine christliche Organisation unter dem Namen "Return to Order" gesammelt, die allesamt das sofortige Offline-Stellen der Serie "Good Omens" fordern. Blöd nur, dass sie sich an das völlig falsche Unternehmen wenden: Die Forderung ging an Netflix, es handelt sich aber um eine Eigenproduktion von Amazon Prime Video gemeinsam mit der BBC. Dass die Petition trotzdem solche Verbreitung erreichte, deutet schon darauf hin, dass die meisten das kritisierte Programm wohl gar nicht gesehen haben. Es handelt sich um die Adaption eines satirischen Romans, in dem der befreundete Engel Erziraphael und der Dämon Crowley zusammen versuchen, die Erde vor der angesetzten Apokalypse zu bewahren, weil sie es sich in den letzten Jahrtausenden ans Leben auf der Erde gewöhnt haben. Inzwischen wurde die Petition von der Website gelöscht.

Abgesetzt oder Verlängert

"Chambers": Netflix hat die Mysteryserie, in der unter anderem Uma Thurman zu sehen ist, nach einer Staffel abgesetzt. Zu den Gründen machte der Streaming-Dienst wie immer keine Angaben, man darf aber davon ausgehen, dass dementsprechend die Abrufzahlen nicht zufriedenstellend waren. Auch bei Kritikern kam die Serie eher schlecht weg.

L.A.'s Finest© Sony Pictures Television
"L.A.'s Finest": Das serielle Spinoff der "Bad Boys"-Reihe mit Jessica Alba, an dem sich hierzulande gerade AXN die Rechte gesichert hat, geht in eine zweite Staffel - auch wenn die Kritiken für die erste Staffel doch recht bescheiden ausfielen. In den USA läuft sie bei Spectrum.

"Pose": Für die Musical-Serie "Pose" von Ryan Murphy ist noch lange nicht Schluss: Nach der Ausstrahlung nur einer Folge der zweiten Staffel gab FX nun schon die Bestellung einer dritten Staffel in Auftrag. Die Serie spielt Ende der 80er / Anfang der 90er in der Ballroom Culture und hat so viele Transgender-Schauspieler in Hauptrollen wie keine andere Serie in der US-Geschichte.

"Queer Eye": 2018 legte Netflix "Queer Eye", das von 2003 bis 2007 schonmal im klassischen Fernsehen gelaufen war, neu auf - und traf damit einen Nerv. Die Makeover-Show wird daher in eine vierte und fünfte Staffel geschickt. Die vierte Staffel, die bereits abgedreht ist und am 19. Juli Premiere feiert, wurde in Kansas City gedreht, für Staffel 5 geht's weiter nach Philadelphia.

"Tacoma FD": Der zu WarnerMedia gehörige Sender truTV hat eine 13 Folgen umfassende zweite Staffel der Comedyserie "Tacoma FD" bestellt. Die Serie spielt in einer Feuerwache in einer der regnerischsten Gegenden der USA, in der sich die Feuerwehrleute u.a. mit gegenseitigen Herausforderungen bei Laune halten.

The Rain© Netflix/Per Arnesen
"The Rain": Ein Ende des Regens ist in Sciht: Netflix hat von der dänischen, postapokalyptischen Produktion "The Rain" nun eine dritte Staffel bestellt - und bringt die Serie damit aber zugleich zu einem Ende.

"Yellowstone": Wenige Stunden vor dem Start der zweiten Staffel von "Yellowstone" stellte das Paramount Network schon sein Vertrauen in die Produktion unter Beweis und gab grünes Licht für eine dritte Staffel, die erneut aus zehn Episoden bestehen wird. Die erste Staffel der Serie mit Kevin Costner war die bislang erfolgreichste Paramount-Eigenproduktion.

US-Quoten-Update

ABC© ABC
Am Montag startete ABC seine fiktionale Sommerserie "Grand Hotel". Der große Sommerhit wird das wohl kaum, halbwegs solide fielen die Werte aber aus: 3,7 Millionen Zuschauer sahen insgesamt zu, das reichte in der Zielgruppe für einen Marktanteil von 0,7/3 Prozent. Das war immerhin mehr als etwa "Blood & Treasure" von CBS oder "The Inbetween" von NBC zum Auftakt erreichten - inzwischen sind beide Serien noch weiter gefallen. Etwas ernüchternd ist die Zahl für ABC aber trotzdem, weil direkt davor "The Bachelorette" noch 1,5/7 Prozent Marktanteil bei den 18- bis 49-Jährigen erzielt hatte. 5,5 Millionen Zuschauer wurden hier insgesamt gezählt. ABC war damit am Montag Marktführer, der Dienstag gehörte dann wieder NBC und "America's Got Talent". Zum ersten Mal in dieser Staffel gelang nun auch mit einer Punktlandung das knacken der 10-Millionen-Zuschauer-Marke. Allgemein sind die Quoten in diesem Jahr rückläufig, im letzten Jahr lag der Staffelschnitt noch bei über elf Millionen Zuschauern.

Younger© ProSieben/HSP Inc
Hierzulande fand "Younger" kaum Publikum, für den US-Sender TVLand ist es hingegen ein voller Erfolg. Die sechste Staffel legte nun sogar den bislang besten Staffelstart in der Seriengeschichte hin. 1,3 Millionen Zuschauer sahen insgesamt zu, ein Zuwachs von fast einem Viertel im Vergleich zum Vorjahr. Besonders erfolgreich war die Serie in der Zielgruppe Frauen 25-54 mit einem Rating von 1,2. Zufrieden sein kann man auch bei HBO mit der Premiere der neuen Dramaserie "Euphoria", die im Vorfeld aufgrund der Darstellung von Drogennutzung und Sex unter Jugendlichen schon für einigen Wirbel sorgte. Nach der ersten Nacht kam die Serie inklusive Wiederholung und On-Demand-Nutzung bereits auf gut eine Million Zuschauer. "Euphoria" hat nach HBO-Angaben die höchsten Abrufzahlen für eine Serienpremiere seit "Westworld" eingefahren. Bei Showtime startete unterdessen "City on a Hill" mit KEvin Bacon und Aldis Hodge. Hier steht der Zuschauerzähler nach der Premieren-Nacht inklusive Wiederholungen und Vorab-Streaming bei gut 1,4 Millionen. Damit liegt die Serie in etwa auf dem Niveau, das auch andere Showtime-Neustarts zuletzt erreichten.