In der vergangenen Woche teilte die Axel Springer SE mit, dass der Vorstand derzeit mit dem Finanzinvestor KKR über eine strategische Beteiligung verhandelt. Geplant sei nach derzeitigem Verhandlungsstand, dass Friede Springer und Mathias Döpfner ihre Anteile von zusammen gut 45,5 Prozent weiter behalten, während allen übrigen Aktionären durch KKR ein Angebot zum Erwerb ihrer Aktien unterbreitet werde - was theoretisch also sogar zu einer Mehrheitsübernahme durch KKR führen könnte.

Der DJV ließ sich mit einer Reaktion auf diese Pläne Zeit, äußerte am heutigen Dienstag aber nun öffentlich seine Bedenken. Man habe die Ankündigung "mit Befremden" aufgenommen. DJV-Mitglieder hätten von "erheblicher Verunsicherung" bei den Beschäftigten des Konzerns berichtet. Der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall erinnert an das Engagement von KKR (damals gemeinsam mit Permira) bei ProSiebenSat.1: "Der Hedgefonds hat den Sender auf Kosten von redaktionellen Arbeitsplätzen ausgepresst. Den Nutzen hatte nur der Investor und niemand sonst."

Er forderte das Springer-Management daher auf, die Strategie zu überdenken. "Wenn sich Springers angestrebte Weltmarktführerschaft nur mit Hilfe eines US-Hedgefonds erreichen lässt, ist die Top-Position vielleicht erheblich zu ambitioniert."

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