Jeff Zucker© CNN
Der Nachrichtensender CNN spart an seinem Sitz in London, das berichtet die Tageszeitung "Guardian". Das wird vermutlich rund einem Dutzend der dortigen Mitarbeiter den Job kosten. Die Ankündigung der Einsparungen kam von CNN-Chef Jeff Zucker (Foto) höchstpersönlich, er informierte die Mitarbeiter laut "Guardian" am Dienstag bei einem Treffen am Londoner Standort. Zucker soll demnach erklärt haben, dass der Sender jährlich zehn Millionen Dollar Verlust macht, daher müsse man nun an einigen Stellen den Rotstift ansetzen. Zuschauer von CNN International sehen damit künftig weniger von London aus produzierte Inhalte, täglich sollen 90 Minuten zusammengestrichen werden. Der Sender wird stattdessen mehr Inhalte des US-CNN übernehmen, mehr Wiederholungen senden und zusätzliche Inhalte aus dem CNN-Büro in Abu Dhabi übernehmen. Ein Sendersprecher erklärte, im Zuge der Umstrukturierungen sollen einige Jobs von London nach Atlanta wandern, die Gesamtzahl der Mitarbeiter soll sich aber nicht verändern.

Geldscheine© Chobe / photocase.com
Auch in Deutschland wurde in der jüngeren Vergangenheit oft über den "War for Talent" gesprochen. Durch neue Anbieter wie Netflix wird inzwischen deutlich mehr produziert als früher - doch viele Produktionsfirma und Sender haben dadurch Probleme, an gutes Personal zu kommen. Das lässt auch die Kosten steigen, weil die gefragten Filmemacher und Autoren oft über einen langen Zeitraum ausgebucht sind. Die BBC und Channel 4 haben nun öffentlich gemacht, wie die Konkurrenz durch die neuen Player ihre Produktionskosten steigen lässt. Laut Channel 4 hätten sich die durchschnittlichen Kosten für eine Serie zuletzt glatt verdoppelt. 2013 habe man noch 725.000 Pfund für eine Stunde ausgegeben, 2017 seien es schon 1,5 Millionen gewesen. "Dies ist insbesondere auf einen Anstieg der Kosten für das Produktionsteam zurückzuführen", heißt es vom Sender. Das habe mit der insgesamt gestiegenen Nachfrage zu tun. Man arbeite nun verstärkt mit internationalen Partnern zusammen, um entsprechende Projekte noch realisieren zu können. Dennoch seien Ko-Produktionen nicht immer eine gute Lösung, so Channel 4. Es drohe die Gefahr, britische Geschichten zu verwässern, weil man diese eben auch für ein globalen Publikum attraktiv machen müsse. Die BBC wies derweil auf die gestiegenen Kosten bei jungen Talenten hin - sei es vor oder hinter der Kamera. SVoD-Dienste würden diese Talente immer öfters an sich binden. Es drohe nun eine Situation, durch die die BBC oder andere Anbieter komplett abgeschnitten seien von Filmemachern oder Autoren.

BritBox© BBC/ITV
Ende Februar haben die BBC und ITV angekündigt, mit BritBox einen eigenen Streamingdienst aufziehen zu wollen, der Netflix & Co. Konkurrenz macht. Nun scheint es so, als ob die beiden Sender sich in Richtungsstreitigkeiten verhaken. Die "Financial Times" berichtet, dass die beiden Sender unterschiedliche Prioritäten hätten. So habe sich ITV bislang bereit erklärt, bis Ende nächsten Jahres 65 Millionen Pfund in das Projekt zu investieren. Bei der BBC fehlt es bislang noch an solchen Absichtserklärungen, stattdessen steht dort offenbar weiter der iPlayer im Fokus. So will die BBC ihre Inhalte im iPlayer künftig zwölf Monate lang verfügbar machen, bislang werden die meisten Inhalte nach 30 Tagen depubliziert. Ein entsprechender Plan wurde nun bei der Ofcom eingereicht. Bei ITV lehnt man dieses Vorgehen ab. Dennoch hält der Privatsender an dem Projekt fest, die BBC hat sich nicht zum Bericht der "Financial Times" geäußert.

BBC New Broadcasting House© DWDL
Die BBC wird eine Reihe von Sondersendungen ins Programm nehmen, bei denen es um den Kampf um den Posten des Premierministers geht. Theresa May hatte zuletzt ja ihren Rückzug erklärt. Herzstück der Sonderprogrammierungen ist eine Fernsehdebatte, die von Emily Maitlis moderiert wird, hier treten die Tory-Kandidaten gegeneinander an. Dieses TV-Duell wird Mitte Juni stattfinden und alle dann verbliebenen Kandidaten werden zur Teilnahme an der Veranstaltung eingeladen. Die letzten beiden Kandidaten, die nach der Abstimmung durch konservative Abgeordnete übrig bleiben, werden zudem in eine Sonderausgabe der "Question Time" mit Fiona Bruce eingeladen, um ihre Argumente dem Publikum vorzustellen. Darüber hinaus sind mit diesen beiden Kandidaten auch 1:1-Interviews geplant. Zuletzt hatten sich mehr als zehn konservative Politiker um Mays Nachfolge beworben. Auch Sky News plant ein direktes Aufeinandertreffen der beiden aussichtsreichsten Kandidaten vor Studiopublikum.

Chernobyl© Sky UK/HBO
Die neue Sky/HBO-Serie "Chernobyl" hat einen extrem guten Start hingelegt und zum Auftakt 1,7 Millionen Zuschauer zum Einschalten bewegt. Nur zwei Serien starteten laut "Deadline" jemals besser bei Sky Atlantic, das waren "Fortitude" und "Britannia". In diesem Jahr gab es bislang keinen erfolgreicheren Start beim Sender. In den 1,7 Millionen enthalten ist die lineare Nutzung sowie das 7-Tage-Catch-Up und die On-Demand-Abrufe innerhalb der ersten Woche. Die zweite Folge kommt bislang auf mehr als 1,5 Millionen Zuschauer, hier fehlen aber noch einige Catch-Up-Zahlen. Und "Chernobyl" erreichte noch einen echten Meilenstein: Derzeit ist die Serie mit 9,7 Punkten (von 10) in der IMDb bewertet, sie ist damit die bestbewertete Serie (bei mehr als 67.000 Bewertungen) aller Zeiten - noch vor "Breaking Bad" und "Game of Thrones".

Love Island© ITV
Am 3. Juli startet die neue Staffel von "Love Island" und in diesem Jahr steht ITV unter einer besonderen Beobachtung. Aufgrund des Suizids eines Gastes in der "Jeremy Kyle Show" stand der Sender zuletzt unter Druck, auch zwei ehemalige "Love Island"-Kandidaten nahmen sich bereits das Leben. Nun hat ITV einen Einblick in die Maßnahmen gegeben, die man im Vorfeld des Staffelstarts in Sachen Sorgfaltspflicht unternommen hat. Der Sender verspricht verbesserte psychologische Unterstützung und will mit den möglichen Kandidaten schon im Vorfeld über die Auswirkungen ihrer Teilnahme sprechen. Hinzu kommen "maßgeschneiderte Schulungen für alle Insulaner in Bezug auf soziale Medien und Finanzmanagement". ITV spricht zudem von einem "proaktiven Nachsorgepaket", dazu gehören unter anderem mindestens acht Therapie-Sitzungen, wenn die Teilnehmer nach Hause kehren.  

James Corden© ITV
Vor mehr als neun Jahren ist die letzte Folge der Comedyserie "Gavin & Stacey" bei der BBC gelaufen, zu sehen war darin damals auch der heutige "Carpool Karaoke"-Host und Late-Night-Moderator James Corden, der die Serie auch gemeinsam mit Ruth Jones geschrieben hatte. Nun hat Corden eine einmalige Rückkehr der Comedyserie angekündigt, "Gavin & Stacey" kehrt an Weihnachten mit einem Special zurück. In den Hauptrollen standen damals Mathew Horne als Gavin und Joanna Page als Stacey. Vor ein paar Monaten wurde "Gavin & Stacey" in einer Umfrage der "Radio Times" zur 17. besten britischen Comedyserie aller Zeiten gewählt.

Zomboat© ITV
ITV2 und Hulu tun sich zusammen und haben gemeinsam die Serie "Zomboat!" in Auftrag gegeben, die erste Staffel soll sechs Folgen umfassen. Als Produktionsfirma ist Noho Film & Television production mit dabei, das ist eine Tochter der ITV Studios. Inhaltlich geht es um eine Zombie-Apokalypse in Birmingham. Die beiden Schwestern Kat und Jo müssen mit ihren Begleitern Sunny und Amar fliehen - und das ausgerechnet in einem Kanalboot. Auf der Flucht kommt es zu Auseinandersetzungen, es entwickeln sich aber auch Freundschaften. Und die Vier stellen zudem fest, dass sie den Problemen des Alltags auch bei einer Apokalypse nicht entfliehen können. Zu sehen sein wird die Serie im Herbst bei ITV2 und später im Jahr bei Hulu in den USA.

Jürgen Klopp© Screenshot NBC
Channel 4 wird am kommenden Donnerstag, den 30. Mai, eine Dokumentation zeigen, bei der es auch um Jürgen Klopp gehen wird. Der Fokus der Produktion liegt auf dem Liverpool-Trainer sowie dem Coach von Tottenham Hotspur, Mauricio Pochettino. Die beiden Trainer stehen sich kommenden Samstag im Finale der Champions League gegenüber. Produziert wurde die Doku von Whisper Films. Der Titel des Film lautet "Klopp vs Poch – Battle of the Supermanagers", zu Wort kommen sollen neben Fans und Managern unter anderem Fußballer wie John Barnes, Jermaine Jenas, Steven Gerrard, Jürgen Klinsmann, Glenn Hoddle, Gabby Logan, Les Ferdinand, Neil Ruddock, Matthew Syed und Chelcee Grimes.

FA Cup© FA
Erst vor wenigen Wochen hat die BBC angekündigt, den FA Cup bis 2025 zu übertragen, bis zu 18 Spiele will man pro Saison zeigen. Bislang teilte man sich den Wettbewerb mit BT Sports. Dieser ist nun offenbar raus, stattdessen werden viele Spiele künftig bei ITV zu sehen sein, der Privatsender wird mehr als 20 Spiele pro Saison übertragen. Das Finale wollen sich BBC und ITV teilen. ITV-Sportchef Niall Sloane sagt, man freue sich besonders darüber, den Wettbewerb völlig frei zugänglich zu machen - das sei auch der Wunsch der Veranstalter gewesen. BT Sports ist ein Bezahlsender.

Tonight With Vladimir Putin© BBC Two
In der vergangenen Woche haben wir an dieser Stelle berichtet, dass die BBC eine Talkshow mit Wladimir Putin plant, dieser wird in animierter Form Gastgeber der Sendung. Dass die Idee des Senders vor allem in Russland nicht gut ankommen würde, war schon damals abzusehen. Der russische Staatssender RT hat das Format nun scharf kritisiert. Dort spricht man davon, das Format sei ein "erbrochener dystopischer Albtraum". Der Artikel auf der RT-Webseite kritisiert auch andere BBC-Comedyformate und schlägt vor, die erfolgreiche Show "Mrs. Brown’s Boys" als "potenzielles Verbrechen gegen die Menschlichkeit" einzustufen.