"Kann sein, dass morgen Österreich brennt": Mit diesen Worten deutete Jan Böhmermann am Donnerstag im "Neo Magazin Royale" an, was weniger als einen Tag später die Alpenrepublik in Atem halten würde. Tatsächlich sorgte ein von "Spiegel" und "Süddeutscher Zeitung" verbreitetes Video dafür, dass der österreichische Vize-Kanzler Heinz-Christian Strache seinen Rücktritt einreichte. Strache selbst nahm am Samstag in seiner Rücktritts-Erklärung Bezug auf den deutschen Satiriker - und viele fragen sich nun: Was wusste Böhmermann? 

Wahr ist, dass ZDF-Moderator offenbar schon vor Wochen von der Existenz des brisanten Strache-Videos wusste, das vor zwei Jahren heimlich auf Ibiza entstanden ist, wie auch Böhmermanns Manager inzwischen gegenüber der Nachrichtenagentur dpa bestätigte. Allerdings dementierte er, dass Böhmermann die Aufnahmen angeboten worden seien und widersprach damit auch der Journalistin Leila Al-Serori, die am Freitagabend im ORF behauptet hatte, dass Böhmermann die Aufnahmen angeboten worden seien, dieser den Fall jedoch nicht weiterrecherchiert habe.

Woher der Moderator das Video kenne, wisse er nicht, sagte sein Manager. Tatsächlich hatte es schon im April entsprechende Andeutungen gegeben. Im Rahmen der Verleihung des österreichischen Fernsehpreises Romy ließ Böhmermann via Video-Grußbotschaft ausrichten, er hänge "gerade ziemlich zugekokst und Red-Bull-betankt mit ein paar FPÖ-Geschäftsfreunden in einer russischen Oligarchenvilla auf Ibiza" herum und verhandle über die Übernahme der "Kronen-Zeitung".

Den wahren Zusammenhang der Äußerung kannten zu diesem Zeitpunkt wohl nur wenige. Nach der Veröffentlichung des Strache-Videos hielt sich Böhmermann mit weiteren Aussagen bislang übrigens zurück. Am Freitag twitterte er lediglich ein Musikvideo: "We're Going to Ibiza".

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