Der auch durch das Osterfest geprägte April brachte bei fast allen Sendern eine leicht rückläufige Frische-Quote im Programm. Einzig und allein ProSieben konnte gegen den Trend den Anteil an Erstausstrahlungen und Free-TV-Premieren im Abendprogramm zwischen 20:15 Uhr und Mitternacht, das wir für unseren Frische-Index Monat für Monat auswerten, leicht steigern und schob sich damit an Sat.1 vorbei auf den vierten Rang. Im Vergleich zum April des Vorjahres gab es sogar erheblich weniger Wiederholungen, der Frische-Anteil am Programm stieg um zehn Prozentpunkte.

Ansonsten kann auch im Vorjarhesvergleich nur RTL II zulegen - was sich allerdings durch den extrem schwachen Vormonatswert erklärt. Deutlich zurückgefahren hat hingegen kabel eins seinen Anteil an Erstausstrahlungen: Im Vergleich zum März fiel er um 9, im Vergleich zum April des Vorjahres sogar um 12 Prozentpunkte. Damit stieg der Wiederholungs-Anteil auf über 80 Prozent, kabel eins war damit einsames Schlusslicht. Ganz vorne rangiert hingegen wieder das ZDF, Das Erste eroberte Platz 2 von RTL zurück.

DWDL.de-Frische-Index - April 2019

  FIX-Punkte
April 2019
 Vergleich
zum Vormonat		 Vergleich
zum April 2018
ZDF
 85 von 100
 -6
 -1
Das Erste
 77 von 100
 -4
 -3
RTL
 74 von 100
 -9
 -2
ProSieben
 56 von 100
 +2
 +10
Sat.1
 48 von 100
 -11
 -7
Vox
 41 von 100 -3
 -5
RTL II
 39 von 100
 -5
 +13
kabel eins
 19 von 100
 -9 -12

Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.