Der Stifter des Grimme-Preises - also der Deutsche Volkshochschul-Verband - lässt in diesem Jahr dem deutsch-französischen Sender Arte die Besondere Ehrung des Grimme-Preises zukommen. "In deutsch-französischer Kooperation schafft Arte ein Stück Öffentlichkeit im europäischen Maßstab und fördert damit europäischen Diskurs und Verständigung. Und genau das liegt auch den Volkshochschulen am Herzen", erläutert die DVV-Präsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer, die die Besondere Ehrung am kommenden Freitag auch persönlich übergeben wird.

Arte bringe den Menschen die europäische Vielfalt der Geschichte, der Sprachen und der Kulturen näher und leiste damit einen unverzichtbaren Beitrag zur Einigkeit in Europa, heißt es in der Begründung des Preisstifters. Den Programmverantwortlichen gelinge Bildungsfernsehen im besten Sinne: Arte wecke Publikumsinteresse auch für komplexe Fragen und für Themen, die medial ansonsten nicht im Fokus stehen. Mit seiner besonderen Art der journalistischen Aufbereitung fördere der Sender das Verständnis für politische und kulturelle Praxis unter den europäischen Nachbarn.

Kramp-Karrenbauer: "Der Deutsche Volkshochschul-Verband verleiht Arte die Besondere Ehrung in der Überzeugung, dass für das geeinte Europa  immer wieder aufs Neue geworben werden muss und dass es hierfür Medien braucht, die für Demokratie und Verständigung eintreten und für die die europäische Idee identitätsbildend und programmatisch prägend ist."

Frauke Gerlach, Direktorin des Grimme-Instituts begrüßt die Entscheidung des DVV: "Mit Arte wird zum ersten Mal in der Geschichte des Grimme-Preises ein Sender ausgezeichnet und dies zu Recht und zum richtigen Zeitpunkt. Ein starkes Bekenntnis zu Europa ist unerlässlich in Zeiten des Brexits und angesichts des Erstarkens antidemokratischer Kräfte. Ich sehe die Besondere Ehrung auch als Ermutigung: Es ist zu wünschen, dass der deutsch-französische Sender mit seinem Einsatz für die Sache Europas nicht nachlässt."

"Die besondere Ehrung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes bekräftigt uns in unserem Willen, Kultur weiträumig und für jedermann zugänglich zu machen und ermutigt uns, die Werte, für die ARTE seit Beginn seines Bestehens einsteht, Anspruch, Neugier und ein respektvolles Miteinander, weiterhin mit großem Engagement zu vertreten", sagt Régine Hatchondo, Vizepräsidentin von ARTE G.E.I.E. und Generaldirektorin von ARTE France.

Peter Boudgoust, Präsident von ARTE G.E.I.E. und Intendant des SWR, ergänzt: "In einer Zeit, in der Einigkeit und Demokratie überall in Europa auf so unterschiedliche Weise in Frage gestellt werden, braucht es starke Kräfte, die unsere auseinanderdriftende Gesellschaft zusammenhalten. Mit seinem deutsch-französischen Programm hat Arte den Anspruch, nicht nur das sprachliche und kulturelle Verständnis zu fördern, sondern darüber hinaus einen Beitrag zur Völkerfreundschaft und damit zu einer starken Demokratie in und für Europa zu leisten."

In den letzten Jahren ging die Besondere Ehrung der Stifter des Grimme-Preises an...

2018: Inge von Bönninghausen, Gert Scobel, Armin Wolf
2017: Senta Berger
2016: Jan Böhmermann
2015: Ina Ruck, Dietmar Ossenberg
2014: "Tatort"
2013: Matti Geschonneck
2012: Hannelore Hoger
2011: Thomas Gottschalk
2010: Alexander Kluge
2009: Mariette Slomka, Claus Kleber
2008: Iris Berben
2007: Hape Kerkeling
2006: Elke Heidenreich
2005: Klaus Doldinger
2004: Dieter Hilebrandt, Werner Reuß
2003: Ranga Yogeshwar
2002: Günther Jauch
2001: Gunther Witte
2000: Dieter Stolte
1999: Regina Ziegler
1998: Elmar Hügler
1997: Dietrich Schwarzkopf, Dieter Gorny
1996: Heinz Ungureit
1995: Sabine Christiansen