Das ZDF blieb auch im März der Sender mit dem geringsten Wiederholungsanteil in der Primetime. Dies zeigt unser Frische-Index, in dem wir monatlich berechnen, welchen Anteil des Programms die acht Vollprogramme zwischen 20:15 Uhr und Mitternacht mit Erstausstrahlungen oder zumindest Free-TV-Premieren füllen - und welchen nur mit alter Wiederholungsware. Die Öffentlich-Rechtlichen führen diesen Index für gewöhnlich an, im März schob sich aber RTL am Ersten vorbei. Geholfen haben dabei auch mehrere lange Fußball-Abende, sowohl mit der Nationalmannschaft als auch mit der Europa League. Schwächen leistet sich RTL derzeit vor allem an seinen Serienabenden. Donnerstags etwa geht inzwischen schon um 21:15 Uhr die Neuware aus.

Die anderen Privaten reihen sich in gebührendem Abstand dahinter ein, Sat.1 lag mit knapp 60 Prozent Frische-Anteil trotzdem noch auf einem guten Niveau, ProSieben verbesserte sich im Vergleich zum Vormonat sogar um 7 Prozentpunkte auf nun 54 Prozent.

Den deutlichsten Rückgang im Vergleich zum Vormonat gab's bei Vox zu beobachten, hier beläuft sich das Minus auf 15 Prozentpunkte. Hier macht sich zum Beispiel bemerkbar, dass am Serien-Freitag nach dem Ende der aktuellen Staffel von "Law & Order: SVU" nun weitgehend Wiederholungen laufen oder auch, auch dienstags waren alte Folgen des "Vertretungslehrers" zu sehen, gegen den Fußball zeigte man nur eine Wiederholung von "Kitchen Impossible". Vox liegt nun gleichauf mit RTL II, kabel eins bildet wie gewohnt das Schlusslicht.

DWDL.de-Frische-Index - März 2019

  FIX-Punkte
März 2019
Vergleich
zum Vormonat
Vergleich
zum März 2018
ZDF
91 von 100
+3
+6
RTL
83 von 100
+4
+8
Das Erste
81 von 100
-3
+8
Sat.1
59 von 100
-1
-9
ProSieben
54 von 100
+7
-9
Vox
44 von 100 -15
-9
RTL II
44 von 100
+2
-10
kabel eins
28 von 100
-3 +/-0

Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.