Jussie Smollett© ABC News
Es ist eine so facettenreiche und kuriose Geschichte, wie sie eine Seifenoper wohl nicht besser schreiben könnte. Doch bei den Ereignissen um Jussie Smollett handelt es sich nicht um eine Folge von "Empire", sondern um die Realität. Der afroamerikanische und offen homosexuell lebende Schauspieler der Fox-Serie gab an, am Morgen des 29. Januar Opfer eines Hassverbrechens auf einer Straße in Chicago geworden zu sein. Zwei weiße Männer, zudem Trump-Fans, hätten ihn überfallen, einen Strick um den Hals gelegt und ihn mit Bleiche übergossen. Zuvor ist zudem ein Drohbrief am Set von "Empire" eingegangen, ein anonymer Hassbrief. Allerdings kippte die Geschichte und der Überfall liest sich nach mehrwöchiger Untersuchung anders: Smollett hat demnach den angeblich auf rassistischen und homophoben Motiven basierenden Überfall selbst inszeniert, wie Polizeichef Eddie Johnson mitteilte. Bei den beiden Tätern handelt es sich um ein Brüderpaar mit nigerianischen Wurzeln, Bekannte des Schauspielers und Sängers, die für den zuvor sogar geprobten Angriff bezahlt wurden. Den Drohbrief, so der Polizeichef, habe er auch selbst geschrieben. Der Schauspieler wurde darauf hin festgenommen, aber auf Kaution wieder freigelassen. Nun drohen bis zu drei Jahre Haft. Der Grund für die Inszenierung: Smollett wollte damit seine Karriere voran treiben. Angeblich sei er unzufrieden mit seinem Gehalt beim Fox-Drama gewesen. Bei Fox denkt man nun wenig überraschend nochmals neu über die Zukunft des Darstellers nach. Bei TNT wurde bereits eine Ausgabe "Drop the Mic", in der Smollett auftritt, nicht ausgestrahlt.

HBO Logo© HBO
HBO hat Ärger mit den Nachlass-Verwaltern von Michael Jackson. Es geht dabei um die Dokumentation über den King of Pop "Leaving Neverland". Diese feierte Ende Januar auf dem Sundance Filmfestival in Utah Premiere und soll bei HBO am 3. und 4. März ausgestrahlt werden, was die Verwalter des Erbes verhindern wollen. Eingereicht wurde eine Klage über 100 Millionen US-Dollar Schadensersatz. Erreicht werden soll zudem ein Schlichtungsverfahren. Bei HBO will man an den Plänen festhalten: "Wir wollen den Film allen zugänglich machen, so dass sich jeder sein eigenes Urteil bilden kann", so ein Sprecher des Pay-TV-Senders. In der Dokumentation melden sich Wade Robson und James Safechuck zu Wort und beschuldigen Jackson, sie im Kindesalter auf dem Anwesen, der Neverland Ranch, sexuell missbraucht zu haben. Michael Jackson war im Mai 2005 in Santa Maria vom Vorwurf des sexuellen Missbrauchs freigesprochen worden - die Zweifel blieben allerdings bis über seinen Tod hinaus.

Spuk in Hill House / The Haunting of Hill HouseEine lang andauernde Freundschaft war das Grundthema der Netflix-Serie "Friends from College". Kurz fällt hingegen die Verbindung des Streamingdienstes zur Serie selbst aus, denn nach nur zwei Staffeln wurde die Freundschaft gekündigt. Die Serie mit Keegan-Michael Key, Fred Savage oder auch Nat Faxon erhält keine weitere Staffel. Die Geschichten über die Gruppe von Freunden aus Collegezeiten endet demnach bei Netflix, nachdem die zweite Staffel erst im Januar online gegangen ist. Weiter geht es hingegen für "The Haunting of Hill House". Was eigentlich nach einer Staffel fertig sein sollte, wird nun fortgeführt, allerdings als Anthologieserie mit neuen Charakteren und anderem Fokus. Heißen wird die zweite Staffel "The Haunting of Bly Manor". Fokussiert werden zwei Waisen und deren Bezugsperson. Die Vorlage kommt von Henry James' Buch "The Turn of the Screw".

Nightflyers© Netflix
Eigentlich ist George R.R. Martin gewohnt, dass sein Stoff eine große Bühne bekommt und in mehreren Staffel erzählt wird. So war das zumindest bei "Game of Thrones" bei HBO der Fall. Anders sieht es nun hingegen bei "Nightflyers" aus. Die Science-Fiction-trifft Horror-Serie über ein Raumschiff mit mehreren Wissenschaftlern an Bord endet nach nur einer Staffel. Die Suche nach außerirdischem Leben und deren Schwierigkeiten im Raumschiff hat damit bei Syfy einen Endpunkt erreicht. Verfügbar war die komplette Serie ab dem 2. Dezember 2018 über die digitalen Plattformen, allerdings blieb die Serie trotzdem unter den Erwartungen.

Childrens Hospital© Adult Swim
Sechs Staffeln lang war die düstere Comedy "Childrens Hospital" bei Adult Swim zu sehen. Die über die Emmys votierende Academy sprach der Serie zudem vier Trophäen zu. Nun gibt es eine Art Comeback, denn die Macher der Serie vereinen mehrere Seriengesichter in einer neuen Krankenhausserie, die auf den Namen "Medical Police" hört. Erinn Hayes, die einst aus "Kevin Can Wait" geschrieben wurde, trifft darin auf Rob Huebel. Malin Akerman, Lake Bell, Rob Corddry und Ken Marino - alles Gesichter aus von "Childrens Hospital" - sind ebenfalls mit von der Partie. Bestellt hat die Serie jedoch nicht Adult Swim, sondern Netflix. Drehen wird sich "Medical Police" um ein Kinderkrankenhaus in Brasilien, zwei amerikanische Ärzte und einen die Welt bedrohenden Virus.

Showtime Logo© Showtime
Showtime könnte nun auch in Anthologie machen. Bestellt hat der Sender einen Pilot bei "Master of None"-Ensemblemitglied Lena Waithe. Zusammen mit Autorin Cathy Kisakye, mit der sie bereits bei Showtime "The Chi" realisiert, arbeitet sie an dem Projekt "How to Make Love to a Black Woman (Who May Be Working Through Some Sh*t)". Episodisch soll dort über düstere sexuelle Geheimnisse erzählt werden. Ein wenig an "Breaking Bad" erinnert die Geschichte, die OBB Pictures zusammen mit 3 Arts Entertainment auf den Bildschirm bringen will. Gesichert hat man sich die Rechte an der Lebensgeschichte des katholischen Priesters Michael Clegg. Dieser entdeckte in den 1970er Jahren die chemische Verbindung MDMA für sich und wurde in den Folgejahren vom Geistlichen zum Ecstasy-Kingpin. Sein Gedanke: die Drogen bringen einen näher zu Gott.

Reese Witherspoon© NBC
Für Starz entwickelt Reese Witherspoon derzeit zusammen mit Davita Scarlett ("Queen Sugar") ein Familiendrama. Ihre Produktionsfirma Hello Sunshine zeichnet für HBOs "Big Little Lies" verantwortlich. Des Weiteren hat sie ihre Finger bei "Little Fires Everywhere" (Hulu), "Daisy Jones & The Six" (Amazon) und der Drama-Serie über eine Morningshow für Apple im Spiel. Beim auf den Titel "Kin" hörenden Projekt für Starz stehen drei Generationen von Frauen im Zentrum. Diese müssen zusammenrücken, als die umstrittene Matriarchin zurückkehrt. Bei The CW macht sich eine andere Schauspielerin hinter den Kulissen warm: Eva Longoria übernimmt die Regie für einen bestellten Piloten namens "Glamorous" - zugleich ihr Debüt in der Rolle der Regisseurin. Brooke Shields wird darin den Part der Chefin eines Kosmetikunternehmens übernehmen.

US-Quoten-Update

Proven Innocent© Fox
Wenn ein US-Network eine neue Serie am Freitagabend startet, dann kann man schon davon ausgehen, dass man nicht die allerhöchsten Erwartungen hatte - schließlich ist es dort der Abend mit den geringsten Zuschauerzahlen (den Samstag mal ausgenommen). Insofern verwundern die überschaubaren Zahlen für "Proven Innocent" bei Fox also auch nicht: 3,1 Millionen Zuschauer schalteten die erste Folge ein, in der Zielgruppe reichte es für 0,5/3 Prozent Marktanteil. Damit landete die Serie hinter "Hawaii Five-0", dem Magazin "20/20" und "The Blacklist" auf Rang 4. Dabei hatte Fox zumindest versucht, mit einer Doppelfolge der Sitcom "Last Man Standing" für einen möglichst guten Vorlauf zu sorgen. Die Tim-Allen-Serie schlägt sich weiterhin sehr wacker, auch in dieser Woche sahen wieder knapp sechs Millionen Zuschauer zu, in der Zielgruppe reichte es für zunächst ein Rating von zunächst 1,1 und dann 1,0 Prozent. Die Wiederbelebung nach dem Aus bei ABC hat sich also auch auf Dauer bezahlt gemacht.

Manifest© NBC
Am Montag ging die erste Staffel von "Manifest" zu Ende. Gestartet war die Serie, in der ein Flugzeug nach einem turbulenten Flug landet und die Passagiere feststellen müssen, dass am Boden bereits fünf Jahre seit ihrem Abheben vergangen waren und sie als verschollen galten, im Herbst als großer Erfolg mit mehr als zehn Millionen Zuschauern. Diese Werte konnnten bei Weitem nicht gehalten werden - und trotzdem kann man bei NBC zufrieden sein. Nach einem zunächst steilen Abwärtstrend haben sich die Zuschauerzahlen nun seit etwa Mitte November stabilisiert, die Serie scheint also ihr festes Publikum gefunden zu haben. Mit 5,4 Millionen Zuschauern insgesamt und einem Zielgruppen-Marktanteil von 1,0/5 Prozent (Rating/Share) sah es jedenfalls auch beim Finale wieder sehr ordentlich aus. Eine Entscheidung über eine mögliche Fortsetzung steht hier noch aus, die Chancen stehen damit aber gut, zumal "Manifest" zu den am stärksten zeitversetzt genutzten Serien gehört und die Reichweite binnen einer Woche zuletzt sogar nochmal um 140 Prozent steigern konnte.