Als RTL Anfang 1994 sein "Nachtjournal" startete, dauerte es nicht lange, bis die Konkurrenz nachzog. Erst folgte das ZDF mit "heute nacht", 1995 dann das "Nachtmagazin" der ARD. Unregelmäßige Sendezeiten und eine Heerschar von Moderatoren machen es dem "Nachtmagazin" allerdings bis heute schwer, sich am Markt zu behaupten. Einzige Konstante der Sendung ist Gabi Bauer - doch ausgerechnet sie wird das "Nachtmagazin" nun nach 13 Jahren verlassen.

Entsprechende Informationen des Medienmagazins DWDL.de bestätigte der NDR am Mittwoch auf Nachfrage. Im Dienstplan tauchte Bauer schon zuletzt nicht mehr auf. Im Sender herrschte daher Ungewissheit über ihren Verbleib beim "Nachtmagazin", über den nach DWDL.de-Informationen in dieser Woche noch einmal mit der Journalisten gesprochen wurde. Nun steht jedoch fest, dass die 56-Jährige künftig als Redakteurin und Autorin im Programmbereich Kultur und Dokumentation des NDR tätig sein wird. Spekulationen im Sender über mögliche Streitigkeiten wies Bauer gegenüber DWDL.de zurück.

"Ich hatte viele spannende, erfolgreiche und schöne Jahre bei ARD-aktuell. Aber jetzt will ich mal wieder die Perspektive wechseln. Insofern hat mich das Angebot des NDR sehr gefreut - und überzeugt", sagt Gabi Bauer über ihren Abschied vom "Nachtmagazin", das sie seit Anfang 2006 präsentierte. Zuvor hatte sie bis zur Geburt ihrer Zwillinge im Jahr 2001 die "Tagesthemen" präsentiert. In ihrer neuen Funktion soll sich Bauer nun vor allem auf lange Formate konzentrieren, heißt es. Im Zuge dessen werde sie für das NDR Fernsehen vor und hinter der Kamera arbeiten.

Freitags-Ausgaben werden gestrichen

Einer konkreten Nachfolge-Regelung bedarf es nicht, schließlich führen schon heute Susanne Stichler, Anna Planken, Julia-Niharika Sen, Kirsten Gerhard, Thorsten Schröder und Constantin Schreiber regelmäßig durch das "Nachtmagazin", dem jedoch auch an anderer Stelle Veränderungen bevorstehen. Schon seit einigen Wochen spart sich die ARD nämlich bislang weitgehend unbemerkt die Freitags-Ausgaben der Sendung, die in aller Regel erst um 1:00 Uhr zu sehen waren und zeigt stattdessen auf diesem Sendeplatz eine nur noch halb so lange "Tagesschau".

"Am Freitagabend ist eine aktuelle, nachrichtliche Sendung wie die 'Tagesschau' im Programmablauf des Ersten inhaltlich überzeugender als ein Magazin", erklärte ein NDR-Sprecher gegenüber DWDL.de. Die Idee, den Programmablauf zu ändern und das "Nachtmagazin" nicht erst im Anschluss an zwei Krimi-Wiederholungen zu zeigen, kam dem Sender dabei ganz offensichtlich nicht in den Sinn. Eine Ausnahme wird es jedoch Anfang März geben: Dann nämlich läuft das "Nachtmagazin" doch mal wieder freitags - und zwar sogar schon um Mitternacht im Anschluss an den Fastnachts-Klassiker "Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht".