Zwei Familiengeschichten, die in der Ausgestaltung und Inszenierung kaum unterschiedlicher sein könnten. "Fuller House" und "Shameless" teilen sich in dieser Woche aber dennoch eine News: beide wurden um eine weitere Staffel verlängert, auch wenn im Falle von "Fuller House" die Nachricht mit dem Ende der Serie verknüpft wurde. Nach fünf Staffeln des Spinoffs zu "Full House" sagen die Tanners wieder Tschüss bei Netflix. Bei Showtime wird der lang laufende Veteran "Shameless" über die Gallaghers in der zehnten Staffel mit einer Rückkehr konfrontiert: Cameron Monaghan (Ian Gallagher) ist wieder mit dabei. Emmy Rossum verabschiedet sich bekanntlich zum Ende der laufenden, neunten Staffel.

Supernatural© The CW
The CW macht einmal mehr kurzen Prozess und verlängert zehn seiner Serien in einem Abwasch. Mit dabei ist der Methusalem des Senders, "Supernatural", welches eine 15. Staffel bekommt und am 7. Februar mit der 300. Folge ein Jubiläum feiern wird. Dazu gesellen sich "Charmed" und "Legacies" mit einer zweiten Staffel und "Dynasty", sowie "Black Lightning" mit einer dritten. Mit im Verlängerungsboot sitzen auch die Superhelden-Produktionen "Riverdale", "Arrow", "DC's Legends of Tomorrow", "The Flash" und "Supergirl". Doch wo viele Gewinner sind, gibt es auch Verlierer - und wenn auch nur auf Zeit: das Highschool-Footballdrama "All American" wurde zunächst nicht verlängert. Darüber wird dann im Mai entschieden. The CW-Chef Mark Pedowitz äußerte sich im Zuge dessen sehr lobend über die Serie. Aber ob das letzten Endes etwas zu bedeuten hat, ist auch nicht in Stein gemeißelt.

Chucky, die Mörderpuppe©
Rote Haare, blaue Augen und Narben im Gesicht. So kennt man Chucky seit dem ersten Film 1988 "Chucky - Die Mörderpuppe". Der Startschuss für das Franchise von Don Mancini war damit gefallen und es folgten weitere Filme. Auf der großen Leinwand geht es am 21. Juni 2019 mit einem Remake des ersten Teils weiter und auch auf der kleinen Bühne könnte die Puppe mit der Seele des Serienkillers Charles Lee Ray nun eine große Bühne bekommen. Syfy hat sich die Rechte für eine serielle Aufbereitung gesichert und arbeitet derzeit an der Serie zur Horror-Ikone. Auch dabei hat Mancini seine Finger drin: er schreibt das Drehbuch und besetzt einen Posten als ausführender Produzent.

Bryan Cranston© titi (CC BY-SA 2.0)
"Queer as Folk" kehrt bei Bravo zurück und auch bei Showtime gibt es ein Comeback einer LGBT-Thematik. Von 2004 bis 2009 war dort "The L Word - Wenn Frauen Frauen lieben" über eine Clique vor allem homo- oder bisexuell orientierter Frauen und Männer in Los Angeles beheimatet. Bestellt wurde ein Sequel, welches im Rahmen der Pressetour der Television Critics Association angekündigt wurde. Außerdem wurde bekannt, wer die Hauptrolle in der Mini-Serie "Your Honor" bei Showtime übernehmen wird. In das Gewand des Richters schlüpfen wird Bryan Cranston. Die Serie basiert auf dem israelischen Original "Kvodo" und wirft einen Blick auf mehrere Schichten in New Orleans. Das Problem für den von Cranston verkörperten Charakter wird sein, dass sein Sohn in düstere Machenschaften verwickelt ist.

FBI© Sat.1
Die erste Staffel der Serie "FBI" von Dick Wolf läuft gerade noch bei CBS über den Schirm, schon gibt es die Idee für ein Spinoff. Und das hat bereits Formen angenommen und soll als Backdoor-Pilot von "FBI" im Frühling eingeführt werden. Letzte Season versuchte The CW diese Strategie mit "Wayward Sisters" zu "Supernatural" - und scheiterte, bevor es los ging. Bereits auf der Ebene der Titel will man bei CBS Nähe schaffen: der Ableger hört auf den Namen "FBI: Most Wanted". Wenig überraschend soll es darin um eine Abteilung des FBI gehen, die sich auf die Suche nach den berüchtigsten Verbrechern macht. Sehr wahrscheinlich ist es, dass die Serie auch realisiert wird. Mit von der Partie wäre Dick Wolf auch hierbei.

Stephen King© CBS
Die Apokalypse steht bei CBS All Access bevor. Der Streamingdienst und verlängerte Arm der "Star Trek"-Raumschiffe nimmt eine Stephen-King-Serie bei sich auf und hat zehn Folgen einer limitierten Produktion bestellt. Ins Portfolio stößt "The Stand" - in Deutschland unter "The Stand. Das letzte Gefecht" seit den 1970er Jahren bekannt. Fokussiert wird darin der große Kampf zwischen Gut und Böse. Anlass: eine Plage löscht den Großteil der Menschheit aus. Das Schicksal der Welt fußt fortan auf den Schultern der alten und gebrechlichen Hundertjährigen Mutter Abigail. Weniger radikal geht es unterdessen bei USA Network und dem neuesten Serieneinkauf zu. Die auf dem Roman basierende Serie "Dare Me" widmet sich persönlichen Kämpfen im Bereich des Cheerleadings an einer Highschool. International wird die Serie bei Netflix zum Abruf stehen.

Abgesetzt oder Verlängert

"FBI": Das Federal Bureau of Investigation wird bei CBS weiter in den Blick genommen, denn dort wird die Polizeiserie von Dick Wolf in eine zweite Staffel gehen - und bekommt vermutlich besagtes Spinoff "FBI: Most Wanted". Es handelt sich hierbei um eine der wenigen Serien des großen Produzenten, die nicht beim Heimatnetwork NBC laufen.

"God Friended Me": Nachdem CBS das Trio "FBI", "Magnum P.I." und "The Neighborhood" in die Verlängerung geschickt hatte, kam ein Tag später noch "God Friended Me" hinzu. Was mit einer Freundschaftseinladung von Gott via Facebook begann und sich auf das Leben des Atheisten Miles Finer auswirkte, dauert an: bestellt wurde eine zweite Staffel.

Magnum, P.I.© CBS
"Magnum P.I.": Tom Selleck war gestern, heute ist Jay Hernandez. Die Serie über den Ex-Navy-SEAL wird fortgeführt. Eine zweite Staffel des Reboots zu "Magnum P.I." aus den 1980er Jahren wurde von CBS auf dem Shoppingzettel notiert.

"The Masked Singer": Prominente in aufwändige Kostüme gehüllt, nicht erkennbar für das Publikum und die Jury. Die Rede ist nicht von einer Karnevalsveranstaltung, sondern von "The Masked Singer". Eine Jury muss anhand der Performance beurteilen, wer dahinter steckt. Die auf einem koreanischen Vorbild basierende Show wird fortgeführt - Fox hat eine zweite Staffel beauftragt.

"The Neighborhood": Die CBS-Serie von und mit Cedric the Entertainer folgt einer weißen aus Michigan stammenden Familie und deren Umzug in ein neue, schwarz geprägte Nachbarschaft in Los Angeles. Eine zweite Staffel der Culture-Clash-Serie über die Johnsons und Butlers wurde geordert.

"Stan Against Evil": Der Kampf gegen das Böse endet vorerst. IFC hat die Serie mit John C. McGinley ("Scrubs") und Janet Varney nach drei Staffeln auf die Ersatzbank gesetzt. Ob es an einem anderen Ort weitergehen wird, ist nach eigenen Angaben wohl nicht final auszuschließen, aber momentan steht eine Fortführung wohl sehr in den Sternen.

US-Quoten-Update

Suits© USA Network
USA Network hat bekanntlich beschlossen, "Suits" im kommenden Jahr mit einer verkürzten neunten Staffel zu Ende zu bringen - und ein Blick auf die Quotenentwicklung legt auch nahe, dass es langsam wohl wirklich an der Zeit ist. In der vergangenen Woche startete nun die zweite Hälfte der achten Staffel - und inzwischen liegen die Reichweiten der linearen Ausstrahlung unter der Millionen-Marke. 820.000 waren es am 23. Januar, 910.000 eine Woche später. Auch wenn lineare Quoten natürlich nur noch begrenzte Aussagekraft besitzen: Zu den über viereinhalb Millionen Zuschauern, die einst noch in Staffel 1 zusahen, besteht inzwischen eine sehr große Lücke, die sich nach dem Abgang mehrerer Hauptdarsteller wohl auch kaum mehr schließen lässt. Übrigens: Wer fürs Finale auf ein kurzes Comeback von Meghan Markle hofft, wird wohl enttäuscht. "Ich würde es lieben, aber die Chancen stehen gleich Null", sagt Serien-Schöpfer Aaron Korsh in einem Interview.

Rent© Fox
Live-Musicals schienen eine Zeit lang mal wie sichere Quotenhits. Man erinnere sich an "Sound of Music", das NBC 2013 über 18 Millionen Zuschauer einbrachte. Davon sind jüngere Produktionen schon seit längerem weit entfernt. Am vergangenen Sonntag versuchte es Fox nun mit "Rent" - und musste sich mit 3,4 Millionen Zuschauern begnügen. In der Zielgruppe lag der Marktanteil (Rating/Share) bei 1,4/6 Prozent. Das war die bislang schwächste Reichweite für ein Live-Musical im US-Fernsehen - auch wenn "Rent" damit beim jungen Publikum trotzdem noch die meistgesehene Sonntags-Sendung war.