Etwas über ein Jahr ist es nun her, dass Sky mit "Babylon Berlin" den ersten großen Aufschlag im Bereich der fiktionalen Eigenproduktionen wagte. Es hagelte viel Lob, etliche Auszeichnungen und sehr gute Quoten, nicht nur im Pay-TV, sondern auch bei der späteren Free-TV-Ausstrahlung im Ersten. Ein Erfolg, der nur schwer zu toppen sein wird? Bei Sky gibt man sich äußerst optimistisch, genau das mit der Serie "Das Boot" zu schaffen.

"Ich persönlich bin überzeugt, dass wir mit 'Das Boot' mindestens den Erfolg erreichen werden, den wir mit 'Babylon Berlin' erreicht haben", sagte Sky-Chef Carsten Schmidt am Dienstag vor den 900 Premieren-Gästen in den Bavaria Studios in Grünwald. "Zum ersten Mal in meiner 19-jährigen Geschichte bei Sky wurde ich nach 'Babylon Berlin' nicht als erstes auf die Fußball-Bundesliga angesprochen, sondern auf 'Babylon Berlin'. Und ich bin mir sicher, dass Deutschland ab 23. November über 'Das Boot' sprechen wird."

Die große Zuversicht gründet sich nicht zuletzt natürlich auf den bekannten Titel "Das Boot", auch wenn es sich nicht um ein Remake des Kinofilms von 1981 handelt, sondern eine ganz andere Geschichte erzählt wird. Doch schon der Name hat die Macher elektrisiert. Die Legende, wie es zu "Das Boot" bei Sky kam, klingt jedenfalls in den Worten von Carsten Schmidt so: "Als Marcus Ammon zu mir als damals noch neuem CEO ins Büro kam und gesagt hat, 'Das Boot' sei vielleicht machbar, habe ich gesagt: 'Marcus – it takes what it takes – das ist unsere große Chance, das machen wir."

Eine große Chance ist es nicht nur für Sky, sondern auch für Bavaria Fiction. Dort ist man mit etlichen Dauerbrennern wie "Sturm der Liebe" über die "Rosenheim-Cops" bis zu diversen "Tatort"-Reihen zwar bestens im Geschäft, "Das Boot" ist aber ohne Frage die neue Aushängeschild-Produktion, die auch auf dem internationalen Markt reüssieren soll. In weit über 100 Länder wurde "Das Boot" bekanntlich ja schon verkauft. Und so war auch das ein viel gehörter Satz an diesem Abend: Es sei eine Produktion, die sich "hinter den großen internationalen Erfolgen nicht zu verstecken braucht", sagte etwa Marcus Ammon.

Doch so gerne Macher vieler neuer Serien die internationalen Vermarktungserfolge seit einiger Zeit auch betonen: Wichtig sind die - neben den zusätzlichen Einnahmen - nicht zuletzt fürs eigene Ego. Fürs deutsche Publikum entscheidender ist aber natürlich, ob die erzählte Geschichte wirklich etwas taugt. Gerade bei einem bekannten Titel wie "Das Boot" gilt es, Fans des Original-"Boots" abzuholen, sich gleichzeitig aber auch ausreichend zu unterscheiden. Zumindest für die große Mehrheit der Premieren-Gäste hat das gut geklappt, der Wunsch, direkt weiter zu schauen, war mehr als einmal zu hören an diesem Abend. Möglich ist das ab dem 23. November. Dann stellt Sky nach dem Vorbild der Streaming-Dienste alle Folgen auf einen Schlag online.