Der NDR weist in seiner Jahresabrechnung, die der NDR-Rundfunkrat nun abgenickt hat, einen Überschuss in Höhe von 23,4 Millionen Euro aus. Das handelsrechtliche Ergebnis, das sich als Differenz von Einnahmen in Höhe von 1.083,8 Millionen Euro und Aufwendungen von 1.038,2 Millionen Euro ergibt, ist mit 45,6 Millionen Euro sogar noch höher. Hiervon sind jedoch Sondereffekte abzuziehen, die insbesondere die Altersversorgungsaufwendungen und die Beitragsrücklage betreffen und die nicht dem operativen Geschäft zuzurechnen sind.

Der Überschuss gelang, obwohl die Erträge 16,5 Millionen Euro geringer ausfielen als man das im Vorfeld angenommen hatte. Das lag zum Einen an auch beim NDR rückläufigen Beitragseinnahmen, zum anderen führt man geringere Kapitalerträge an. Dies konnte jedoch durch höhere Einsparungen auf der Aufwandsseite mehr als kompensiert werden. Vor allem wirkt sich der neue Tarifvertrag für die Altersversorgung aus, die für den NDR eine, so wörtlich, "beachtliche Entlastung" bei den Betriebsrenten und den dafür notwendigen Rückstellungen zur Folge hat.

Aber auch fürs Programm wurde weniger ausgegeben als zunächst geplant, weil einige Programmprojekte auf die Folgejahre verschoben wurden. Bei den Investitionen sind insbesondere die Anzahlungen für zwei bisher geleaste Gebäude hervorzuheben, die zwischenzeitlich in das Eigentum des NDR übergegangen sind. Der Ansatz für technische Investitionen wurde hingegen nicht komplett genutzt, weil mit Blick auf den ARD-Strukturprozess einige Investitionsvorhaben zurückgestellt wurden.

Cornelia Nenz, Vorsitzende des NDR Rundfunkrats: "Das gute Jahresergebnis zeigt, dass der NDR programmliche Vielfalt und verantwortungsbewusstes Wirtschaften miteinander verbindet. Das ist ein wichtiges Signal in einer Zeit, in der – wie auch das Bundesverfassungsgericht und das Gutachten des Europäischen Gerichtshofs bestätigt haben – die Bedeutung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks als Vielfalt sicherndes und Orientierungshilfe bietendes Gegengewicht zu Falschmeldungen oder Halbwahrheiten für die Gesellschaft wichtiger denn je ist."

Lutz Marmor, NDR Intendant: "Bis 2020 bleibt der Rundfunkbeitrag stabil, allein das erfordert kontinuierliches Sparen. Der Jahresabschluss 2017 ist eine gute Grundlage, das finanzielle Ziel der gesamten Beitragsperiode zu erreichen und gleichzeitig erfolgreiche Programme anzubieten. Wesentlich beeinflusst ist dieser Jahresabschluss durch den nach jahrelangen Verhandlungen abgeschlossenen Tarifvertrag Altersversorgung, der zu spürbaren Entlastungen bei den Altersversorgungs-Rückstellungen geführt hat."