Der Dresdner Polizeipräsident hat sich beim ZDF für den Vorfall bei der Pegida-Demo vor rund einer Woche entschuldigt. Polizisten hatten ein Team des Magazins "Frontal 21" für rund 45 Minuten festgehalten und dadurch an der Arbeit gehindert. Ein Pegida-Demonstrant, der auch beim sächsischen LKA arbeitet, hatte so lange lautstark auf die Journalisten eingeredet, bis schließlich die Polizei darauf aufmerksam wurde.

Am Freitagnachmittag hat nun erstmals ein Gespräch zwischen Vertretern des ZDF und dem Polizeipräsidenten von Dresden stattgefunden. Der Sender betonte dabei nach eigenen Angaben, dass die bisherige Darstellung der Polizei zu den Abläufen "nicht mit den Erkenntnissen aus dem ZDF-Filmmaterial übereinstimmt". In dem Gespräch hat die Polizei laut ZDF eingeräumt, dass das Team viel zu lange festgehalten worden war. Der Vorgang solle seitens der Polizei gründlich nachgearbeitet werden und die bisherige Darstellung entsprechend korrigiert werden.

"Das ZDF begrüßt, dass sich der Polizeipräsident in dem offenen Gespräch für die Art und Weise der polizeilichen Maßnahme entschuldigt hat", heißt es in einer Pressemitteilung des Senders. Für das ZDF waren Ilka Brecht, Leiterin von "Frontal 21", Reporter Arndt Ginzel und Christoph Bach, stellvertretender Justitiar des Senders, beim Gespräch mit dem Polizeipräsidenten anwesend.

Beide Seiten hätten sich zudem dazu bekannt, dass die in den 90er Jahren von der Innenministerkonferenz und den Medien beschlossenen "Verhaltensgrundsätze für Presse/Rundfunk und Polizei" zu beachten seien. Diesen Grundsätzen hatte damals auch das ZDF zugestimmt. Demnach ist es die Pflicht der Polizei, die Medien auch bei Demonstrationen bei ihrer Informationsgewinnung zu unterstützen.

Der Dresdner Polizeipräsident stellt sich damit auch gegen den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer. Dieser twitterte bereits kurz nach Bekanntwerden des Vorfalls, dass sich in dem veröffentlichten Video lediglich die Polizisten seriös verhalten hätten. Journalistengewerkschaften kritisierten Kretschmer daraufhin.