Netflix© Netflix
Aller guten Dinge sind drei! Nachdem Netflix zwei für zwei unterschiedliche Networks produzierte und dort abgelehnte Piloten aufgegriffen hat, kommt nun eine dritte Serie dieser Couleur hinzu. Da war einst "Insatiable", welches für The CW kreiert wurde und beim Streamingdienst zu sehen sein wird, sowie die Comedy "All About the Washingtons" mit Hip-Hop-Legende und Gründungsmitglied von Run-D.M.C. Joseph Ward Simmons, auch bekannt als Rev Run, welches bei ABC eine Heimat finden sollte und am 10. August stattdessen bei Netflix Premiere feiern wird. Nun stößt "Mixtape" hinzu, eine Drama-Serie, die mit den Spielarten des Musicals hantiert. Auch dort wurde erst ein Pilot für einen Sender erstellt und dann frei gegeben. Im Falle von "Mixtape" war es Fox. Bestellt wurden nun zehn Folgen von Netflix mit Jenna Dewan, Callie Hernandez und Madeline Stowe von "Quantico"-Macher Josh Safran.

Wu Assassins© Netflix
Die Tür für ein neues Genre will der Streamingdienst mit den roten Lettern mit der nun bestellten Serie "Wu Assassins" öffnen. Betreten will man damit das Terrain des Martial Arts. Trotz der Serienschwemme und des vorherrschenden Zeitalters von Qualitätsserien sind Martial-Arts-Serien bislang rar. Erwähnenswert wäre im Zuge dessen AMC. Dort befindet sich "Into the Badlands", ein Science-Fiction-tritt-Martial-Arts-Projekt, bereits in der dritten Staffel. Bei Netflix wurden jetzt zehn Folgen mit Martial Arts Kämpfer Iko Uwais bestellt, der bereits in "Star Wars: Das Erwachen der Macht" als entsprechender Kämpfer zu sehen war. Mimen wird Uwais in "Wu Assassins" den aufstrebenden Koch Kai Jin in San Franciscos Chinatown, der im Kampf zwischen Gut und Böse eine entscheidende Rolle spielen wird. Fungieren wird derSchauspieler außerdem als Experte für Kampfes- und Stuntkunst am Set der Serie.

Netflix© Netflix
Internationalen Stoff gibt es zudem auch noch bei Netflix. Und dort wurde bei einem bekannten Namen eingekauft. Salma Hayeks Firma Ventanarosa macht die mexikanische Serie "Monarca" für den Streamingdienst. Entstehen wird eine generationsübergreifende Familiensaga über ein mexikanisches Tequila-Imperium. Doch was passiert, wenn ein Familienmitglied ausschert und sich dazu entschließt das schmutzige System zu bekämpfen, welches durch die eigene Familie mitentwickelt wurde? Entstehen sollte die Serie über von Korruption, Skandalen und Gewalt geprägten mexikanischen Eliten eigentlich für ABC - nun soll diese 2019 weltweit bei Netflix starten. Die Produktion beginnt in diesem Herbst.

HBO Logo© HBO
International wird es unterdessen auch bei HBO. Dort wurde eine spanisch-sprachige Comedy von Fred Armisen, langjähriges Mitglied bei "Saturday Night Live" und "Portlandia"-Schöpfer, geordert. Die Handlung von "Los Espookys" liest sich wild: wir befinden uns in einer verdrehten und verträumten Version des heutigen Mexico City. Eine Gruppe von Freunden nutzt ihre Vorliebe für Horror und baut dies zum Geschäft aus. Da wäre der Anführer von Los Espookys, der eine Obsesssion für geronnenes Blut und immer zu wenige Smartphone-Minuten hat, oder die von Zähnen besessene Zahnarzthelferin Ursula, die die Gruppe mit Zähnen versorgt. Armisen selbst ist auch Teil der skurrilen Truppe. Er wohnt als Onkel Tico in Los Angeles und lebt als außergewöhnlicher Fahrer seinen Traum im Parken von Autos aus.

Claws© TNT
Derzeit befinden sich die beiden TNT-Serien "Animal Kingdom" und "Claws" mehr oder weniger in der Hälfte ihrer aktuellen Staffeln. Doch dem Sender genügt die Ansicht der ausgestrahlten Folgen und hat sich für grünes Licht für einen Fortgang entschieden. Bei "Animal Kingdom" über die gewalttätige und verbrecherische Familie Cody mit weiblichem Oberhaupt in Südkalifornien wurde eine vierte Staffel geordert. Die von Rashida Jones mitproduzierte Serie "Claws" geht hingegen in eine dritte Staffel. Angesiedelt in Südflorida folgt die Dramedy hinterlistigen Nagelpflegerinnen und deren schmutzigen Geschäften in der Welt des organisierten Verbrechens.

Six© History
Über die Zielgerade wird hingegen "Champions" nur einmal bei NBC gehen. Der Sender hat sich gegen einen Fortgang der Comedy nach der Premierenstaffel entschieden. Angeblich sucht Autorin und Produzentin Mindy Kaling momentan nach einer anderen Heimat. Netflix hält die Streamingrechte, hat aber Gerüchten zu Folge eine Aufnahme a là "Lucifer" abgelehnt. Dennoch will man die Staffel international im Portfolio behalten. In Gesprächen befindet man sich angeblich mit Hulu. Der Streamingdienst half Kaling schon ein Mal: ihre Serie "The Mindy Project" fand dort nach der Absetzung bei Fox eine zweite Heimat und wurde noch drei Staffeln lang fortgeführt. Ein tiefer Fall war bei Historys Navy SEAL Drama "Six" zu beobachten. Dort wurde noch vor dem Start der ersten Staffel eine Folgestaffel geordert. Nachdem sich die Quoten in der zweiten Staffel jedoch nahezu halbierten, verabschiedet sich der Sender von der Serie. Nach den zehn Folgen der zweiten Staffel ist Schluss.

Netflix© Netflix
Wie sehr sich die TV-Nutzung durch die Streaming-Dienste in den letzten paar Jahren verändert hat, zeigt beispielhaft eine Umfrage unter 2.500 US-Amerikanern durch Cowen & Co. Gestellt wurde darin die Frage: Über welche Wege sehen Sie am häufigsten Video-Inhalte auf dem Fernseher. 27 Prozent der Befragten nannten dort Netflix, das somit den ersten Platz belegt - wobei anzumerken ist, dass das klassische Fernsehen hier unterteilt nach Broadcast-Networks, Kabelsendern und Premium-Pay-TV wie HBO unterteilt angegeben wird. Demnach nennen hier 20 Prozent das Kabelfernsehen, 18 Prozent die Broadcast-Netzwerke. Betrachtet man nur die 18- bis 34-Jährigen, dann wird Netflix sogar von fast 40 Prozent genannt, YouTube von 17 Prozent, Hulu von 7,6 Prozent. Amazons Prime Video spielt mir 3,4 Prozent eine untergeordnete Rolle. Das klassische Fernsehen wird alle drei Möglichkeiten zusammengenommen von weniger als 24 Prozent als meistgenutzte Quelle für Video-Inhalte auf dem Fernseher angegeben.

Auch wenn Roseanne Barr ihre Rolle in "Roseanne" nach rassistischen Äußerungen auf Twitter verloren hat: Ein TV-Comeback scheint nicht ausgeschlossen. Zumindest sie selbst ist davon überzeugt: Ihr seien in den letzten Wochen schon viele Möglichkeiten für ein Comeback angeboten werden, sagte sie in einem Podcast. Sie stehe kurz davor, eines der Angebote anzunehmen, so Barr. Zudem betonte sie, dass sie kein Geld für den Verzicht auf alle Rechte am "Roseanne"-Spinoff verlangt habe. Eine mögliche finanzielle Beteiligung als Co-Schöpferin der Figur, auf der die Original-Serie beruht, galt als größtes Hindernis für die Realisation des Spin-Offs. "Ich dachte, es wäre eine Buße, mein eigenes Lebenswerk abzuschreiben und nichts als Gegenleistung zu verlangen. Ich wusste einfach, dass es das Richtige ist." Immerhin hat sie damit einer dreistelligen Anzahl an Menschen den Job gerettet.

Sony Pictures© Sony Pictures
Und dann noch zur Panne der Woche: Sony Home Entertainment wollte einen Trailer für den Film "Khali The Killer" bei YouTube hochladen, der zwar nie in die Kinos kam, aber schon seit längerem auf DVD und auf Streaming-Portalen zu haben ist - auch in den USA auch bei YouTube selbst. Statt eines wenige Minuten langen Trailers, veröffentlichte man aber versehentlich über den offiziellen Sony-Kanal den Film in kompletter Länge. Es dauerte immerhin acht Stunden, bis den Verantwortlichen der Fehler auffiel, rund 11.000 Mal wurde das Video während dieser Zeit angesehen. Dumm gelaufen.

US-Quoten-Update

Instinct© CBS
Am Sonntag ging bei CBS die erste Staffel der Serie "Instinct" mit Alan Cumming zu Ende - mit ziemlich ernüchternden Quoten. Die letzte Folge sahen gerade mal noch 4,5 Millionen Zuschauer, ein neuer Tiefstwert. Die erste Folge im März hatte noch doppelt so viele Zuschauer gezählt. In der Zielgruppe war der Rückgang noch deutlich stärker, hier reichte es zum Abschied noch für 0,4/2 Prozent Marktanteil (Rating/Share). Beim jüngeren Publikum landete man damit noch hinter Wiederholungen von "100,000$ Pyramid" und "Family Guy". Von einem großen Erfolg, als den man die Serie insbesondere in der internationalen Vermarktung verkaufen will, kann somit zumindest in den USA keine Rede sein. Trotzdem verkaufte sich die Serie offenbar gut ins Ausland, hierzulande hat sich Sat.1 die Rechte gesichert.

Macy's 4th of July Fireworks Spectacular© NBC
Ansonsten gab's in den letzten Tagen im US-Fernsehen noch mehr Wiederholungen als im Sommer ohnehin üblich, weil auch diverse Shows über den Independence Day in eine Pause gingen. Am Independence Day selbst war es dann vor allem die Übertragung von "Macy's 4th of July Fireworks Spectacular", das die Zuschauer vor den Fernseher locken konnte. Gute 7,5 Millionen Zuschauer sahen sich die Übertragung bei NBC an, in der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 1,2/7 Prozent. (Ratings/Share). "Big Brother" sendete am Feiertag zwar ebenfalls, lief aber mit weniger als vier Millionen Zuschauern deutlich schlechter als gewohnt.