Der israelische Sieg beim diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) treibt kuriose Blüten: Damit die Veranstaltung im kommenden Jahr auch wirklich in Israel stattfinden kann, hat die Regierung nun eine Änderung eines Gesetzentwurfes angekündigt. So wird von der eigentlich geplanten Ausgliederung der Nachrichtenabteilung abgesehen, das berichtet die dpa. Wären die Nachrichten ausgegliedert worden, hätte der Rundfunkanstalt Kan ein Ausschluss aus der Europäischen Rundfunkunion (EBU) gedroht.

Das wollte die israelische Regierung aber offenbar vermeiden: Ohne EBU-Mitgliedschaft hätte der ESC nicht in Israel ausgetragen werden können. Eine Kan-Sprecherin wollte sich am Dienstag zunächst nicht gegenüber der dpa zur Entscheidung der israelischen Regierung äußern. Die EBU erklärte im Vorfeld, Kan habe lediglich eine vorläufige Mitgliedschaft. Kan wurde erst 2017 gegründet.

Wo genau der ESC 2019 stattfinden wird, steht unterdessen noch nicht fest. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hatte direkt im Anschluss an den Sieg in diesem Jahr noch angekündigt, der Musikwettbewerb würde nächstes Jahr in Jerusalem stattfinden. Von der EBU hieß es jedoch kürzlich, dass es zunächst einen Bieterwettbewerb verschiedener Städte geben werde. Verschiedene Medien berichten, auch Tel Aviv, Haifa und Eilat sind an einer Austragung des ESC interessiert.