Die Äußerungen von Alexander Gauland, Hitler und die Nazis seien "ein Vogelschiss in über 1.000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte", sorgen weiter für Aufsehen. Nun hat der erste Polit-Talker Konsequenzen gezogen: Frank Plasberg will Gauland nicht mehr zu "hart aber fair" einladen, das bestätigte Plasberg gegenüber dem "Tagesspiegel". Plasberg: "Wer die Verbrechen des Nationalsozialismus relativiert, kann kein Gast bei ,hart aber fair‘ sein. Daher werden wir Alexander Gauland in Zukunft nicht mehr einladen."

Zuletzt war Gauland im August 2017 bei "hart aber fair" zu Gast, damals diskutierte er mit den anderen Gästen zum Thema "Bürgercheck Außenpolitik". Darin ging es um die Positionen der verschiedenen Parteien im Bundestagswahlkampf. Die "Vogelschiss"-Äußerung Gaulands wird derzeit hitzig diskutiert, auch die Medien werden in der Debatte teilweise kritisiert, weil sie den Äußerungen des AfD-Politikers einen großen Raum geben.

Gauland ist übrigens nicht der einzige AfD-Politiker, den Frank Plasberg derzeit nicht in seiner Talkshow sehen will. Auch Björn Höcke wird seit seinen relativierenden Äußerungen zur NS-Zeit nicht eingeladen. Grundsätzlich seien aber auch AfD-Politiker in der Sendung willkommen, stellt Plasberg gegenüber dem "Tagesspiegel" klar. "Vertreter der größten Oppositionspartei im Deutschen Bundestag werden selbstverständlich auch weiter zu Gast bei hart aber fair sein."

Andere Polit-Talker wollen Gauland nicht direkt ausschließen. Die ARD teilt dem "Tagesspiegel" mit, dass die Redaktion von "Anne Will" die Gesprächsrunden "grundsätzlich nach redaktionellen Gesichtspunkten" zusammenstelle. "Wir wählen unsere Gäste danach aus, ob sie aus unserer Sicht für das jeweilige Thema von Bedeutung sind und zur Diskussion einen konstruktiven Beitrag leisten können." Das ZDF verweist darauf, dass man 2017 lediglich zwei AfD-Politiker bei "Maybrit Illner" zu Gast hatte, in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres sei es einer gewesen. "Das verdeutlicht vielleicht, dass wir bei der Einladung von AfD-Vertretern sorgfältig und überlegt entscheiden. Herr Gauland war seit seiner AfD- Mitgliedschaft zwei Mal zu Gast, zuletzt 2016. Er wird auch am kommenden Donnerstag nicht Gast der Sendung sein."