Deutlich mehr Erstausstrahlungen in der Primetime hatte ProSiebenSat.1 für die laufende Saison versprochen im Sommer vergangenen Jahres versprochen. Ein Versprechen, das sich bislang nicht mit unserem Frische-Index verifizieren ließ: Zwischen September und Februar lagen Sat.1 und ProSieben alles in allem klar, kabel eins leicht unter dem Frische-Anteil (wir berechnen hier den Anteil an Erstausstrahlungen und Free-TV-Premieren in der Zeit zwischen 20:15 Uhr und Mitternacht) der vorausgegangenen Saison. Im März gab es, wenn man die drei großen Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe zusammen betrachtet, so wenige Wiederholungen wie lange nicht mehr.

So kam Sat.1 auf einen Frische-Anteil von 68 Prozent, ProSieben auf 63 Prozent, kabel eins auf 28 Prozent - für sich genommen lag auch jeder Sender schonmal höher, dass alle drei großen Sender zusammen so wenige Wiederholungen zeigten, geschah zuletzt aber im September 2016 - damals getrieben von einem sehr hohen Wert für Sat.1, das damals von "Promi Big Brother" profitierte.

Und während sich zwischen der Spitzengruppe aus den Öffentlich-Rechtlichen und RTL und den Verfolgern sonst meist eine deutliche Lücke auftut, war der Abstand von Sat.1 zum Sender Das Erste diesmal gar nicht so groß. Dort gab's mit einem verhältnismäßig schwachen Wert von 73 Prozent nämlich eine ungewöhnliche Frühjahrsflaute. Daher reichte es auch nur für Platz 3 hinter RTL, während das ZDF ganz klar vorne lag. RTL II und Vox hielten sich unterdessen weiter gut über der 50-Prozent-Marke.

DWDL.de-Frische-Index - März 2018

  FIX-Punkte
März 2018
Vergleich
zum Vormonat
Vergleich
zum März 2017
ZDF
85 von 100
+2
-4
RTL
75 von 100
-9
+/-0
Das Erste
73 von 100
-11
-10
Sat.1
68 von 100
+8
+/-0
ProSieben
63 von 100
+11
+10
RTL II
54 von 100 -1
-7
Vox
53 von 100
+/-0
+8
kabel eins
28 von 100
-1 +8

Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.