Zwei ARD-Journalisten sind in Griechenland festgenommen worden. Entsprechende Medienberichte wurden inzwischen vom NDR bestätigt. Die beiden Reporter waren am Freitag im Grenzgebiet zwischen Griechenland und der Türkei, nahe der Stadt Didyomteicho am Fluss Evros, festgenommen worden, weil sie sich in einem Sperrgebiet aufhielten. Sie recherchierten nach Angaben des NDR für das von "Panorama" verantwortete Funk-Format "STRG_F" zur Situation von Flüchtlingen und betraten dabei versehentlich militärisches Sperrgebiet.

Die Nachrichtenagentur dpa berichtet, dass es sich bei den Reportern um einen 31 Jahre alten Mann und eine 33 Jahre alte Frau handelt. Das bestätigte die deutsche Botschaft in Athen am Freitagabend. Sie seien zudem ohne Drehgenehmigung unterwegs gewesen. Noch am Samstag sollen sie von der Staatsanwaltschaft vernommen werden - mit einer länger andauernden Untersuchungshaft ist aber eher nicht zu rechnen. Den Journalisten wird lediglich das unbefugte Betreten eines Sperrgebiets vorgeworfen. Das Auswärtige Amt hat sich bereits eingeschaltet. 

Wie der NDR unter Berufung auf die deutsche Botschaft in Athen erklärt, komme es in dem Gebiet immer wieder zu ähnlichen Zwischenfällen. "Offenbar ist das Sperrgebiet nicht umzäunt und ausreichend beschildert, so dass sich selbst Einheimische dort verlaufen", so der NDR in einer Pressemitteilung. 

Die Region, in der die Journalisten verhaftet worden sind, ist Teil einer beliebten Flüchtlingsroute. Etliche Menschen kamen hier in der Vergangenheit ums Leben, als sie versuchten, den Grenzfluss Evros von der Türkei aus nach Griechenland zu überqueren.