Im August ist bekannt geworden, dass ProSiebenSat.1 prüft, ob man Teile des Digitalgeschäfts abspalten kann. Ein möglicher Börsengang oder ein Einstieg von Investoren stand damals im Raum. Im November berichtete Reuters dann, dass der Konzern mit vier möglichen Investoren verhandele - und inzwischen gibt es offenbar auch einen Favoriten. Laut der Nachrichtenagentur führt ProSiebenSat.1 inzwischen exklusive Gespräche mit dem Finanzinvestor General Atlantic über eine mögliche Beteiligung an der Digitalsparte.

General Atlantic zählte bereits im November zu den Interessenten und stach nun offenbar die anderen möglichen Investoren aus - unter anderem waren das die beiden Finanzinvestoren Verdane und EQT. Reuters bezieht sich nun auf die Aussagen von zwei mit dem Vorgang vertraute Personen. Demnach soll es weiterhin um den Verkauf eines Minderheitsanteils geben, zuletzt wurde spekuliert, ProSiebenSat.1 könnte 30 bis 40 Prozent seiner Digitalsparte veräußern. Der Wert des gesamten Digitalportfolios kommt laut den Insidern demnach auf mindestens 1,7 Milliarden Euro.

Zur ProSiebenSat.1-Digitalsparte gehören unter anderem Portale wie Verivox, Parship und Amorelie. Geplant ist laut Reuters, dass die Verhandlungen bis Ende März abgeschlossen sind. Nicht auszuschließen ist allerdings, dass ProSiebenSat.1 den Einstieg von General Atlantic bereits am Donnerstag bekannt gibt, dann stellt der Medienkonzern nämlich seine Jahresbilanz für 2017 vor, Vorstandschef Thomas Ebeling räumt dann wie angekündigt seinen Platz. Wie die dpa berichtet, wird ProSiebenSat.1 seine zuletzt mehrfach nach unten korrigierten Jahresziele wohl erreichen. Mehrere von Bloomberg befragte Analysten rechnen mit einer Umsatzsteigerung in Höhe von rund 6,6 Prozent auf dann etwa 4,05 Milliarden Euro. Das EBITDA soll demnach leicht auf 1,04 Milliarden Euro wachsen. 

Einen Nachfolger für Ebeling gibt es derweil noch nicht. Wird am Donnerstag kein Nachfolger präsentiert, übernimmt Conrad Albert, bislang Vize-Vorstandsvorsitzender, den Posten des CEOs interimistisch. Zuletzt kamen Spekulationen auf, Albert könnte den Posten auch dauerhaft übernehmen - darüber berichtete im Januar zumindest Reuters und berief sich auch damals auf Insider.