Wohl nichts ist im deutschen Fernsehen heiliger als die "Tagesschau", deren Beginn um Punkt 20 Uhr seit Jahrzehnten gesetzt ist - nur in absoluten Ausnahmefällen wird die Sendung im Hauptprogramm verschoben. Das dramatische Finale im Vorrundenspiel zwischen Slowenien und Deutschland bei der Handball-Europameisterschaft hat am Montag zusammen mit einer Panne im Sendeablauf jedoch dazu geführt, dass die "Tagesschau" knapp eine Minute später startete als sonst.

Zwar war die Entscheidung des Spiels durch den erfolgreich verwandelten Siebenmeter-Wurf gerade noch rechtzeitig vor 20 Uhr gefallen, doch der Übergang von der Live-Übertragung in Zagreb zur "Tagesschau" nach Hamburg verlief nicht reibungslos. Erst war das "Sportschau"-Logo zu sehen, dann ein Programmhinweis mit einem schwarzen Fenster in der Bildmitte, das wohl eigentlich für den kurzen Werbespot vor der "Tagesschau" vorgesehen war. Mit zwölf Sekunden Verspätung folgte dann doch noch die obliagtorische Uhr - doch die eigentliche Sendung begann erst weitere 40 Sekunden später.

Was die Zuschauer im Hauptprogramm nicht wussten: ARD-aktuell hatte mit der "Tagesschau" bereits begonnen, was etwa im WDR oder bei 3sat zu sehen war. Dort war die Kamerafahrt zu Judith Rakers schon in vollem Gange, als nach neun Sekunden plötzlich wieder die Uhr eingeblendet wurde. Andere Dritte Programme übernahmen entweder den fehlerhaften ARD-Trailer oder sendeten zwischenzeitlich wahlweise Fehlermeldungen und Landschaftsaufnahmen. Im NDR schafften es auf diese Weise kurzerhand Eindrücke aus Helgoland ins Programm.


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"ARD-aktuell begann pünktlich um 20:00 Uhr mit der Kamerafahrt zur Eröffnung der 'Tagesschau'-Sendung", erklärte ein NDR-Sprecher am Dienstag gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de. "Zwischen dem Ende der Sportübertragung und dem Beginn der Tagesschau war jedoch ein automatisierter Spot der Zentralen Sendeleitung in Frankfurt gestartet. Diesen zu stoppen dauerte etwa 10 bis 15 Sekunden. Da die 'Tagesschau' Roboter-Kameras benutzt, mussten diese aus Sicherheitsgründen erst auf ihren Ausgangspunkt zurückfahren und konnten erst dann auch wieder neu gestartet werden."

Dies habe zu einer weiteren Verzögerung geführt, heißt es von Seiten des Senders. Und weiter: "Die 'Tagesschau' entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten bei den Zuschauerinnen und Zuschauern." Trotz des verspäteten Starts seien dennoch die vollen 15 Minuten gesendet worden, betonte der Sprecher. "Die Zuschauer haben keine wichtigen Nachrichten verpasst. An diesem Tag endete die 'Tagesschau' um 20:16 Uhr."