Dieser Fall hat im August des vergangenen Jahres für viel Wirbel gesorgt: Damals wurde bekannt, dass RTL heimlich bei der Kölner Polizei drehte. Dafür arbeitete der Sender mit einer jungen Polizistin zusammen. Als das aufflog, wurde diese vom Dienst suspendiert, außerdem wurde ihre Wohnung ebenso durchsucht wie die von zwei RTL-Reportern. Das gedrehte Material wurde vom Sender an die Staatsanwaltschaft Köln übergeben, die daraufhin Ermittlungen einleitete. Nun, mehr als ein Jahr später, werden diese aber eingestellt.

Wie ein RTL-Sprecher dem Branchendienst "turi2" bestätigte, habe man eine vierstellige Geldauflage gezahlt, durch die die Ermittlungen gegen die zuständige Redakteurin nun beendet werden. Durch die Zahlung der Geldauflage ist die Redakteurin nicht verurteilt - es gilt die Unschuldsvermutung. Dem zweiten Redakteur, offenbar ein Kameramann, konnte ebenfalls kein Fehlverhalten nachgewiesen werden. 

Für die beteiligte Ex-Polizistin ging die Sache dagegen nicht so glimpflich aus: Sie reichte kurz nach Bekanntwerden des Falls ihre Kündigung ein, so kam sie einer Entlassung zuvor. Das Amtsgericht Köln hat gegen die Frau nun einen Strafbefehl wegen Verletzung von Dienstgeheimnissen von neun Monaten auf Bewährung verhängt.

RTL erklärte den Undercover-Einsatz damals mit den immer größer werdenden Herausforderungen für die Polizei. Ziel der Recherche sei es gewesen, "Einblicke in die Arbeitsabläufe des Polizeialltags zu bekommen, um zu dokumentieren, welchen Bedingungen Polizisten ausgesetzt sind." Der Kölner Polizeipräsident Jürgen Mathies sprach damals von einem schweren Vertrauensbruch durch das Verhalten der Polizistin. "Ich bin erschüttert und empört über das Verhalten dieser jungen Frau. Das für mich, meine Behörde und insbesondere auch meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter notwendige Vertrauen gegenüber dieser Beamtin ist unwiderruflich zerrüttet." Mathies ließ anschließend unter anderem mehrere Diensträume auf Abhörwanzen untersuchen.

Mehr zum Thema