Mit 8,32 Millionen Zuschauern gelang "Charité" im März dieses Jahres einer der besten Serienstarts seit langer Zeit. Zwar konnte die UFA-Produktion dieses ganz hohe Niveau nicht halten, aber auch zum Finale der ersten Staffel sahen noch 6,6 Millionen Menschen zu. Im Schnitt wurden die sechs Folgen von 7,21 Millionen Menschen gesehen. ARD-Programmdirektor Volker Herres erklärte bereits kurz nach dem Start, dass bereits an den Drehbüchern für eine zweite Staffel gearbeitet werde. Nun sind diese Arbeiten abgeschlossen und die Dreharbeiten beginnen am 4. Dezember. Das hat die ARD bekanntgegeben.

Gedreht werden in Tschechien sechs neue Folgen, trotz des großen Erfolges haben sich ARD und UFA also gegen eine Ausweitung der Folgenanzahl entschieden. UFA-Chef und "Charité"-Produzent Nico Hofmann sagt: "'Charité' wird auch in der zweiten Staffel ein Fest der großen Schauspieler - Medizin trifft auf Zeitgeschichte, kaum ein anderes Programm hat den Wissensdurst des Publikums so sehr befriedigt wie die erfolgreichste deutsche Serie des Jahres."

In der zweiten Staffel dreht sich in der Serie alles um die Zeit des Nationalsozialismus. Nichts gleicht mehr dem Armenkrankenhaus von 1888: moderne Gebäude, eine strenge Hygiene, moderne Geräte und hervorragend ausgestattete Operationssäle ermöglichen ein optimales Arbeiten. Unter diesen für jene Zeit herausragenden Bedingungen operiert der weltberühmte Chirurg Ferdinand Sauerbruch (Ulrich Noethen). Doch der Zerfall der Berufsethik unter den Ärzten zu Gunsten der perfiden NS-Gesundheitsdiktatur ist deutlich spürbar. Unter der Belegschaft finden sich Handlanger der Ausmerzungsideologie der Nationalsozialisten - aber auch Ärzte wie Prof. Sauerbruch, der anfangs vom Nationalsozialismus überzeugt ist, dem es aber dann nicht an Selbstbewusstsein und Widerspruchsgeist fehlt. Unter seinem Schutz entwickeln sich einige erstaunliche Formen des Widerstands.

Zuschauer-Trend: Charité
Charité

In einem anderen Handlungsstrang der neuen Folgen geht es um Anni (Mala Emde), die zum Ende des Krieges Medizin an der Charité studiert und überzeugt von der Ideologie der Nazis ist, was auch ihre Haltung gegenüber behinderten und kranken Kindern prägt. Sie erwartet freudig ein Kind des umschwärmten Oberarztes Dr. Artur Waldhausen (Artjom Gilz). Als jedoch ausgerechnet ihr Baby einen Wasserkopf entwickelt, muss das Vorzeigepaar schwere Entscheidungen treffen.

Jana Brandt, Vorsitzende der ARD-Gemeinschaftsredaktion Serien im Hauptabendprogramm, sagt: "Während wir zum Beispiel bei 'Weissensee' vertraute Figuren über die Jahre hinweg treu begleiten, schlagen wir bei 'Charité' ein gänzlich neues Kapitel auf und lernen neue Figuren kennen. Wiederum beleuchten wir eine Zeit, in der herausragende historische Persönlichkeiten an dieser weltberühmten Klinik gewirkt haben. Und wieder stellen wir eine junge Frauenfigur in den Mittelpunkt. War es in der ersten Staffel Hilfsschwester Ida, die uns in die Kaiserzeit eintauchen ließ, begleiten wir nun Anni, eine angehende Ärztin, durch die letzten Jahre des Zweiten Weltkriegs. So zeigen wir mit einer innovativen seriellen Erzählstruktur die Institution Charité im Wandel der Zeit."

Die Idee und die Drehbücher zu den neuen Folgen stammen erneut von Grimme-Preisträgerin Dorothee Schön und Sabine Thor-Wiedemann. Die Produzenten sind neben Nico Hofmann auch Benjamin Benedict, Markus Brunnemann und Sebastian Werninger, ausführende Produzentin ist Henriette Lippold. Als Koproduzent ist Michal Pokorný von MIA Film an Bord. Die Zusammenarbeit mit Karl M. Einhäupl, Vorstandsvorsitzender der Charité, sowie mit Thomas Schnalke, Direktor des Berliner Medizinhistorischen Museums der Charité, wurde fortgeführt.