Auf immerhin ein Prozent der Stimmen brachte es die Satire-Partei Die PARTEI am Sonntag bei der Bundestagswahl - zur Kanzlerschaft hat es für den Spitzenkandidaten Serdar Somuncu damit aber trotzdem nicht gereicht. Der Kabarettist kann daher wieder seine Arbeit als Talkshow-Moderator aufnehmen. Genau das wird er schon in dieser Woche wieder tun, und zwar wie gehabt bei n-tv. Der Nachrichtensender wird das von probono produzierte Format "So! Muncu" bereits an diesem Dienstag wieder ins Programm nehmen.

"Nachdem Serdar Somuncu überraschenderweise doch nicht Bundeskanzler geworden ist, freuen wir uns sehr, dass er seinen Talk bei uns fortführen kann", sagte n-tv-Chefredakteurin Sonja Schwetje gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de. "Mit seiner unkonventionellen, frischen Art ist er eine kreative Bereicherung für unser Programm." Somuncu selbst erklärte: "Kançler zu sein ist halb so schön wie n-tv-Moderator."

Dabei war die Stimmung zwischen Somuncu und n-tv nicht immer so gut wie jetzt. Ende Februar hatte der Sender eine bereits produzierte Folge aus dem Programm genommen, weil diese mehrere Fake News im Stil der für den Sender charakteristischen Breaking News enthielt und den Schritt damit begegründet, die Sendung habe nicht den Qualitätsansprüchen genügt. Wenig später erklärte Somuncu im DWDL.de-Interview, er müsse sich nun überlegen, "ob n-tv unseren Qualitätsansprüchen entspricht".

Später verständigte man sich auf eine Fortsetzung, sodass Somuncu bis zum Beginn des Wahlkampfs mit seinem Satire-Talk auf Sendung gehen konnte. Jetzt ist also klar, dass es auch nach der Wahl weitergehen wird. Um 23:10 Uhr soll Somuncu nach Angaben von n-tv mit seinen Gästen über den Wahlkampf, den Wahlausgang und mögliche Koalitionen diskutieren. Mit dabei sind "Tagesspiegel"-Chefredakteur Stephan Andreas Casdorff, Ronja Kemmer von der CDU, die derzeit jüngste Abgeordnete im deutschen Bundestag, sowie Youtuber Mirko Drotschmann.