BoJack Horseman© Netflix
"BoJack Horseman" - ähnlich wie einst die "Simpsons" - von den Kritikern auf Händen getragen, erhält eine weitere Staffel. Der gezeichnete und von Will Arnett gesprochene Pferdemann galoppiert damit bei Netflix in eine fünfte Runde und darf weiter an seinem Comeback im Showbusiness arbeiten. Dieser war in den 90ern - so gesehen im Jahrzehnt der "Simpsons" - in der fiktionalen Sitcom "Horsin' Around" als Darsteller gescheitert und gab sich fortan immer wieder dem Selbstmitleid, Whiskey und privaten Eskapaden hin. Gemeinsam mit seinem menschlichen und von Aaron Paul gesprochenen Sidekick Todd sowie seiner katzenartigen Exfreundin und Agentin Princess Carolyn will er nun mal zurück auf die Showbühne oder sucht alternativ auch gerne mal die Abgeschiedenheit.

Freeform© Freeform
In "Stitchers" traf das Bewusstsein der überdurchschnittlich talentierten Informatikerin Kirsten Clark (Emma Istha) auf tote Körper. Dieses wurde Teil der Verstorbenen, um dadurch ungeklärte Kriminalfälle zu lösen. Doch nun ist mit dieser Verbindung aus Lebendem und Totem Schluss, denn Freeform hat die Serie nach drei Staffeln für beendet erklärt. Die Serie startete als der Sender noch ABC Family hieß und machte damit die Umbenennung in Freeform mit. Zusammenhängen soll die Absetzung mit der neuen Strategie des Senders, die so genannten "Becomers" in den Blick zu nehmen und verstärkt auf Themen wie "erste Liebe" / "erster Job" zu setzen.

The Deuce© HBO
Weitergehen wird es hingegen für "The Deuce" bei HBO. Gestartet war die Serie von "The Wire"-Schöpfer David Simon mit Maggie Gyllenhaal und James Franco in den Hauptrollen erst kürzlich am 10. September. Und schon wurde entschieden, dass der Aufstieg der Porno-Industrie im New York der 1970er Jahre weiter erzählt werden soll. Die HBO-Serie bekam grünes Licht für eine zweite Staffel. Ebenfalls fortgeführt wird die Serie "Hollywood Darlings" über das Leben einstiger Kinderstars. Pop TV hat eine zweite Staffel geordert. Ein ähnlich inniges Verhältnis wie Simon zu HBO pflegt Dick Wolf zu NBC. Der Schöpfer des "Law & Order"- sowie "Chicago"-Fanchises unterhält eine über ein viertel Jahrhundert andauernde Beziehung zu NBC. Dieser hat nun aber in CBS einen neuen Partner für eine Serie gefunden. 13 Folgen von einem Projekt mit dem Arbeitstitel "F.B.I." wurden dort in Auftrag gegeben, die 2018/19 ausgestrahlt werden sollen. Wie der vorläufige Titel bereits suggeriert, soll sich die Drama-Serie um die Arbeitsweise und Geschichten des F.B.I. drehen. Konkret steht dabei das Büro des F.B.I. in New York im Fokus.

 

HBO Logo© HBO
Apropos frische Liaison: HBO Europe interessiert sich für ein Projekt aus Skandinavien und hat eine acht Folgen umfassende Dramedy des schwedischen Regisseurs Lukas Moodysson auf dem Bestellzettel notiert. "Gosta" handelt von einem 28-jährigen Kinderpsychologen, der seinen ersten Job in einer sehr kleinen Stadt mit ungewöhnlichem Klientel antritt. Seine allseits vorhandene Freundlichkeit hat dabei unterschiedlichste Auswirkungen auf andere und in der Konsequenz auch auf sich. Als Comedy bezeichnet sich hingegen ein von unter anderem Amy Poehler stammendes Projekt, das von Netflix aufgegriffen wurde. Die noch namenlose Comedy erhält acht Folgen. Drehen wird sie sich um die junge Nadia (Natasha Lyonne) und eine unausweichliche Partynacht in New York City.

Game of Thrones© HBO
Das Ende naht, auch wenn noch nicht klar ist, wann dies der Fall sein wird. Die Rede ist nicht vom Spätsommer 2017, sondern von einer der erfolgreichsten Drama-Serie in der Fernsehgeschichte. Bei HBO wird mit den letzten sechs Folgen bekanntlich "Game of Thrones" einen Abschluss finden. Um den Erfolg noch weiter zu tragen, befanden sich bereits vier Ableger in der Entwicklung, die zeitlich gesehen vor den Ereignissen in der Mutterserie angesiedelt sein sollen. Nun wurde bestätigt, dass sich das "GoT"-Urgestein Bryan Cogman - seit Staffel eins als Produzent und Autor an Bord - zusammen mit George R.R. Martin an die Ausarbeitung einer fünften, möglichen Serie gemacht hat. Welches Projekt dann überhaupt final von HBO realisiert wird, lässt sich nicht sagen. HBO-Programmchef Casey Bloys machte jedoch wenig überraschend schon mal klar, dass nicht mit der Ausstrahlung aller Serien zu rechnen sei.

TheCW© TheCW
Begleitung will The CW seiner auf den Charakteren der Archie Comics fußenden Serie "Riverdale" geben. Ein weiterer, auch dem deutschen Publikum sehr bekannten Charakter aus den Comics, befindet sich dort gerade in einer Frischzellenkur. Es handelt sich um die von Melissa Joan Hart porträtierte Sabrina Spellman, die sich einst bei ProSieben in sieben Staffeln "Sabrina - total verhext!" durch den Alltag hexte. Dass der bekannte Charakter in "Riverdale" fehlte, scheint wohl einen Grund gehabt zu haben. An der Entwicklung einer Begleitserie beteiligt ist das gleiche Team. Wer an in den USA als "Sabrina, the Teenage Witch" über die Fernsehschirme flimmernde Serie zurückdenkt, sieht vor allem leichte Unterhaltung. Dies soll sich mit "The Chilling Adventures Of Sabrina" grundlegend ändern. Entstehen soll eine horrorbeladene Coming-of-Age-Geschichte, die von düsteren Klängen a là "Rosemary's Baby" oder "Der Exorzist" flankiert wird.

True Lies© 20th Century Fox
Zwei Filme, zwei Piloten, zwei neue Serien? Die ersten beiden Stufen sind in zwei Fällen bereits genommen. Für HBO arbeitet Damon Lindelof ("The Leftovers") an einer Serien-Version zum Film "Watchmen", der wiederum auf der gleichnamigen DC-Comic-Serie von Alan Moore und Dave Gibbons basiert. Angesiedelt in einer alternativen Zeitgeschichte versucht eine sich eigentlich schon zur Ruhe gesetzt habende Gruppe aus Superhelden einen Mord aufzuklären. Getroffen hat es einen aus ihrer Runde. Bei Fox hat man ebenfalls einen Film aus dem Regal gezogen, der nun als Serie erzählt werden soll. Es handelt sich dabei um "True Lies - Wahre Lügen" von James Cameron aus dem Jahr 1994. Bei der Adaption als Produzent mit an Bord ist dabei der Filmemacher selbst. Im Mittelpunkt des Films standen Arnold Schwarzenegger als Geheimagent, der seiner von Jamie Lee Curtis gespielten Ehefrau, nichts von seinen Beruf als verdeckter Ermittler erzählen durfte.

Twitter© Twitter
Fox setzt in der kommenden Saison mehr denn je auf Twitter. Die neue Supernatural-SciFi-Comedy "Ghosted" wird noch vor ihrer TV-Premiere, die für den 1. Oktober geplant ist, bei Twitter zu sehen sein - und zwar jeden Abend um 21 Uhr vom 21. bis zum 24. Dezember, jeweils angereichert um eine spezielle Einführung der beiden Hauptdarsteller und mit einem nachfolgenden Q&A mit Schauspielern aus dem Cast. Schon am 19. September streamt Twitter fünf Folgen der Comedy "The Mick" ab 23 Uhr. Und die Musik-Soap "Empire" erhält die ganze Staffel hindurch eine eigene Pre-Show, die exklusiv bei Twitter zu sehen sein wird - jeweils eine halbe Stunde vor der Ausstrahlung im Fernsehen. Eine derart umfangreiche Kooperation mit Twitter ist auch in den USA neu - von Deutschland gar nicht zu reden. Hierzulande hat Twitter allerdings auch eine wesentlich geringere Verbreitung.

AMC© AMC
Wie vermutet hat der ehemalige Entertainment-Chef von Fox David Madden seine neue Heimat bei AMC gefunden. Dort ist er für die Eigenproduktionen von AMC, Sundance TV und AMC Studios verantwortlich. Er folgt auf diesem Posten auf Joel Stillerman, der sich im Mai in Richtung Hulu verabschiedet hatte. Madden hatte sich bei Fox wohl nie allzu wohl gefühlt - schließlich war er dort den besonderen Erfordernissen der Networks unterworfen. Einen neuen Breakout-Hit nach "Empire" konnte er in seiner Zeit auch nicht finden. Doch auch bei AMC steht er vor keiner leichten Aufgabe, wird doch auch der Kampf um Aufmerksamkeit für Kabelsender angesichts stärker werdender Konkurrenz durch Streaming-Dienste nicht einfacher. Bei der erfolgreichsten Produktion "The Walking Dead" steht zudem eine Milliarden-Klage und ein Streit mit den Kreativen im Raum.

Narcos© Netflix
Die Suche nach einem passenden Drehort kann gefährlich sein. Diese Erfahrung musste der Locationscout Carlos Muñoz Portal machen, der auf der Suche nach geeigneten Orten für die vierte Staffel der Netflix-Serie "Narcos" erschossen wurde. Aufgefunden wurde dieser in einem Auto in der gefährlichen mexikanischen Gegend von Hidalgo. Auch wenn Mexiko nicht Kolumbien ist, hat sich nun erneut Pablo Escobars Bruder Roberto De Jesus Escobar Gaviria zu Wort gemeldet und Netflix gewarnt. Als Bruder einer der größten Drogenbosse in der Geschichte und dessen Verwalter stört er sich schon länger an der erfolgreichen Serie "Narcos" und sprach in der Vergangenheit eine Milliardenklage gegen den Streamingdienst aus. Seiner Auffassung nach sei sein Bruder nicht den Tatsachen entsprechend abgebildet. Außerdem gehörten die Rechte an der Geschichte ihm. Der Disput zwischen Netflix und der Familie Escobar geht weiter. Escobar hielt Netflix nach dem Mord dazu an, das Sicherheitskonzept zusammen mit ihm zu überarbeiten und suchte angeblich das Gespräch mit dem Streamindienst. Es sei gefährlich, Filme über Drogenbosse zu drehen: "People are dying". Außerdem meinte dieser gegenüber dem "Hollywood Reporter" über seine ausstehende Forderung über eine Billion Dollar: "If we don't receive it, we will close their little show".

US-Quoten-Update

Emmys 2017© Television Academy
Hierzulande ist man die Quotenschwäche von Preisverleihungen inzwischen gewohnt, in den USA gehören sie hingegen immernoch zu den größeren TV-Events - allerdings auch dort mit rückläufiger Tendenz. Die Emmy-Verleihung erreichte am vergangenen Sonntag 11,4 Millionen Zuschauer - das waren minimal mehr als im vergangenen Jahr, als allerdings ein Allzeit-Tief markiert worden war. Diese vergleichsweise maue Ausbeute war nicht zuletzt dann Donald Trump eine kleine Genugtuung, nachdem er in Abwesenheit vielfach auf die Schippe genommen worden war. Via Twitter ließ er am Dienstag wissen, wie betrübt er sei, dass die Emmys "die schlechtesten Quoten aller Zeiten" gehabt hätten. Emmy-Moderator Stephen Colbert griff das direkt in seiner Late-Night-Show auf, korrigierte Trump, der die Emmys versehentlich am Montag verortet hatte, und wies darauf hin, dass es die zweitschwächsten Quoten aller Zeiten gewesen seien. Das stimmt mit Blick aufs Gesamtpublikum - doch komplett unrecht hat auch Trump nicht. In der Zielgruppe der 18- bis 49-Jährigen sank das Rating mit 2,5 nämlich tatsächlich auf einen neuen Tiefstwert.

Americas Got Talent© NBC
Ganz anders die Entwicklung bei "America's Got Talent": Die 12. Staffel Castingshow von FremantleMedia endete bei NBC am Mittwoch vor 15,4 Millionen Zuschauern. Damit erreichte "America's Got Talent" so viele Zuschauer wie seit sieben Jahren nicht mehr - in einer Zeit, in der die Live-Zuschauerzahlen im amerikanischen Fernsehen gewaltig ins Rutschen gekommen sind, ist das ein herausragender Erfolg. Auch "Big Brother" schlug sich in diesem Jahr wieder besser als im Vorjahr. Das Finale verfolgten bei CBS 6,7 Millionen Zuschauer, etwa 400.000 mehr als im vergangenen Jahr. 2,1/8 Prozent betrug der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. "Dancing with the Stars" zeigt sich da schon weniger resistent gegen den Abwärtstrend. Staffel 25 startete am Montag vor 10,7 Millionen Zuschauer, das waren rund eineinhalb Millionen weniger als vor einem Jahr. Der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei 1,6/6 Prozent (Rating/Share). Damit lag der Tanz-Klassiker am Montag hauchdünn vor dem Staffelfinale von "American Ninja Warrior", das bei den jungen Zuschauern 1,5/6 Prozent erreichte. Die Gesamt-Zuschauerzahl lag mit knapp sechs Millionen allerdings deutlich niedriger als bei "Dancing with the Stars".

The Good Place© NBC
Das Finale von "America's Got Talent" nutzte NBC diesmal nicht dafür, seinen Zuschauern im Anschluss eine neue Serie zu präsentieren, sondern versuchte, dem bereits bekannten "The Good Place" nochmal neuen Schwung zu verleihen. Das hat nur bedingt geklappt: 5,3 Millionen Zuschauer sahen die Doppelfolge zum Start der neuen Staffel, in der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 1,3/5 Prozent (Rating/Share). Die Werte von "Got Talent" wurden also mehr als halbiert und auch die starken Auftakt-Quoten der ersten Staffel von "The Good Place", als über acht Millionen Zuschauer eingeschaltet hatten, wurden nicht nochmal erreicht. Besser als in der Endphase der ersten Staffel lief es aber. Die kommenden Wochen müssen nun zeigen, ob man etwas vom Aufschwung hinüberretten oder zumindest den Abwärtstrend stoppen kann.