Es mangelt in Deutschland nicht an kleinen Preisverleihungen, in denen einzelne Handwerke des Film- und Fernsehgeschäfts die Besten ihrer Zunft auszeichnen. Eins fehlt aber vielen dieser ehrenwerten Auszeichnungen: Die Wahrnehmung des größeren Branchenkreises, geschweige denn der Öffentlichkeit. Man bleibt leider oft unter sich. Dabei bemisst sich der Wert eines Preises ja nicht in der Trophäe, sondern der Wahrnehmung des Geleisteten.



Das Medienmagazin DWDL.de bemüht sich seit mehr als 15 Jahren um mehr Sichtbarkeit des Fernsehens als Branche und Handwerk, überträgt seit zwei Jahren auch die Verleihung des Preises der Deutschen Akademie für Fernsehen live im Netz und streamt seit vergangenem Jahr zusätzlich auch den Deutschen Schauspielerpreis live. Doch das bleibt ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Die größten Marktteilnehmer sind die zögerlichsten, wenn es um die Wertschätzung der eigenen Branche geht. Dass der Deutsche Fernsehpreis nur noch in Form erbärmlicher Promi-Specials den Weg ins eigene Medium findet, spricht seine eigene Sprache. Und die ist weit von dem entfernt, was man in diesen Tagen bei den Creative Arts Emmys in Los Angeles erleben konnte.

Die Television Academy hat eine einst als Kategorien-Orgie notdürftig abgefeierte Marathon-Verleihung im vergangenen Jahr in zwei kurzweilige aber wichtiger noch würdige Shows verwandelt, die wie auch die Primetime Emmys am Sonntagabend im Microsoft Theater veranstaltet werden. Ausgezeichnet werden dabei Gewerke, manchmal wiederum auch so speziell, dass nur die Größe des US-Marktes eine Kategorie rechtfertigt.

Es überwiegt aber die Faszination für die Wertschätzung vieler kreativer Berufe, "von denen das Publikum oftmals nicht einmal weiß, dass es sie gibt". So formulierte es Tom Hanks bei der Eröffnung der Creative Arts Emmys am Sonntagabend in Downtown Los Angeles. Von eher klassischen Kategorien wie Schnitt, Kamera, Sound und Drehbuch bis hin zu MakeUp, Hairstyling, Kostüm oder Produktionsdesign - das Spektrum ist groß.

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DWDL.de war zum ersten Mal zu Gast bei den Creative Arts Emmys. Neben der aktuellen Berichterstattung über die Gewinner der ersten beiden Emmy-Verleihungen vor der eigentlichen TV-Gala am kommenden Sonntag, haben wir auch Eindrücke und interessante Gespräche gesammelt, die die Vielfalt der Creative Arts Emmys widerspiegeln. Vor dem DWDL.de-Mikrofon am roten Teppich machten u.a. Kyle Dixon und Michael Stein halt. Sie sind die Komponisten des "Stranger Things"-Theme - und gewannen dafür einen Emmy. Sophie Neudorfer wiederum ist Set-Dekorateurin bei der Hulu-Hitserie "The Handmaid's Tale" - und durfte auch als Emmy-Gewinnerin nach Hause fahren.

Ebenso vor unserem Mikrofon: Miles Kahn und Kristen Everman, Autor und Producerin von "Full Frontal with Samantha Bee". Sie gehörten am Wochenende ebenso zu den glücklichen Gewinnern wie Jeff Beal, der als Komponist des Scores von "House of Cards" ausgezeichnet wurde. Diese und viele weitere Gesprächspartner sowie Impressionen des Emmy-Trubels, haben wir - produziert von unserem Volontär Kevin Hennings - in 15 Minuten Vielfalt des Fernsehgeschäfts zusammengefasst. Drücken Sie beim Host ein Auge zu, er macht es auch.