Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

Während das EM-Aus des deutschen Teams am Mittag im ZDF über 5,7 Millionen Zuschauer verfolgt hatten, war das Interesse am zweiten Viertelfinale, das ab 18 Uhr im Ersten lief, deutlich geringer. Das Spiel zwischen Österreich und Spanien verfolgten im Schnitt 2,47 Millionen Zuschauer. Die Marktanteile lagen bei 11,5 Prozent beim Gesamtpublikum und 6,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen - zumindest solides Mittelmaß war also drin. Zum Problem wurde für Das Erste aber, dass die Entscheidung erst im Elfmeterschießen fiel.

Das war zwar für die Spannung gut, sorgte aber dafür, dass "Tagesschau" und "Tatort" - eigentlich ein unschlagbares Doppel am Sonntagabend - erst mit fast 45 Minuten Verspätung auf Sendung gehen konnten. Die "Tagesschau" im Ersten musste sich daher mit 3,47 Millionen Zuschauern zufrieden geben, die Wiederholung des "Tatort: HAL" wollten ab 20:58 Uhr sogar nur 3,18 Millionen Zuschauer sehen - das war die geringste "Tatort"-Reichweite am Sonntagabend seit vielen Jahren, auch wenn man Wiederholungen berücksichtigt. 11,3 Prozent betrug der Marktanteil beim Gesamtpublikum, 6,0 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.

Diese Schwäche des Ersten bescherte der Konkurrenz also eigentlich unerwartet gute Chancen am Sonntagabend. So richtig glänzen konnte zumindest unter den großen Sendern trotzdem kaum jemand. Bei den 14- bis 49-Jährigen lag um 20:15 Uhr nun ProSieben vorn: Das Schicksal ist ein mieser Verräter" kam mit 11,9 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe auf ordentliche Werte, mehr aber auch nicht. "Chroniken der Unterwelt - City of Bones" steigerte sich danach auf gute 12,9 Prozent.

RTL erwischte trotz der ARD-Delle einen ganz schwachen Abend und blieb mit "Chappie" bei mageren 9,7 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen hängen, "Spiegel TV" erging es im Anschluss auch nicht besser. Damit landete RTL noch hinter Sat.1 wo "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" immerhin 10,0 Prozent Marktanteil erzielte, ehe "Lethal Weapon 4" das Marktanteilsniveau mit 9,9 Prozent bis nach Mitternacht halten konnte.

Beim Gesamtpublikum hieß der Primetime-Marktführer ZDF. "Katie Fforde: Geschenkte Jahre" zählte 4,98 Millionen Zuschauer, der Marktanteil lag bei 16,9 Prozent beim Gesamtpublikum und 7,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Die Privaten spielten hier quasi kaum eine Rolle. Die Filme von ProSieben, RTL und Sat.1 lockten jeweils zwischen 1,6 und 1,7 Millionen Zuschauer vor den Fernseher. Zusammen hatten sie damit genauso viele Zuschauer wie das ZDF alleine.

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.5; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;