SAG-AFTRA© SAG-AFTRA
Am Dienstag wurde nicht nur der Unabhängigkeitstag in den USA gefeiert, die Gewerkschaft der Schauspieler, SAG-AFTRA, konnte auch eine Einigung mit der Alliance of Motion Picture and Television, kurz AMPTP, erzielen. Auch wenn es sich dabei noch um eine vorläufige handelt und die neue Vereinbarung erst noch von unter anderem den Mitgliedern der Union ratifiziert werden muss, gilt sie als so gut wie eingetütet. Wären die Parteien zu keinem Konsens am Verhandlungstisch gelangt, hätte es, wie kürzlich bei den Autoren, zum Streik der Schauspieler kommen können. Sofern die Mitglieder der SAG-AFTRA ihre Zustimmung zur Arbeitsniederlegung gegeben hätten, wäre das die erste in der US-Film- und Serienindustrie seit 1980 gewesen. Ergebnis der Gesprächsrunden ist ein Drei-Jahresdeal, der einen Wert von 256 Millionen US-Dollar hat. Der vorige hatte einen Wert von 200 Millionen US-Dollar. Eine jährliche Lohnsteigerung von zunächst 2,5 auf 3 Prozent im Folgejahr und 3 Prozent im dritten Jahr, sowie eine stärkere Beteiligungen bei SVOD-Einnahmen und ein Anstieg bei der Altersvorsorge um 0,5 Prozent im ersten Jahr sind einige Kernpunkte des bis 30. Juni 2020 gültigen Deals - sofern er dann, angeblich nur Formsache, final in Kraft tritt.

Hawaii Five-0© Sat.1
Bei "Hawaii Five-0" kommt es zu einer Veränderung des Hauptcasts. Der Grund dafür liegt in einem Gagenstreit. Auskommen muss die anstehende achte Staffel ohne die beiden asiatisch-amerikanischen Schauspieler Grace Park und Daniel Dae Kim. Diese hatten von CBS eingefordert, für ihre Leistungen gleich entlohnt zu werden wie ihre weißen Kollegen Alex O'Loughlin und Scott Caan. Laut einer Mitteilung von CBS wurden den beiden Darstellern angeblich "große und signifikante" Lohnerhöhungen angeboten. Für Park und Kim waren diese aber wohl nicht groß und signifikant genug, weswegen die beiden Parteien zu keiner Einigung gelangt sind und diese kein Teil der seit 2010 ausgestrahlten Krimi-Serie "Hawaii Five-0" mehr sein werden. Kim bewertete das Scheitern der Verhandlungen am Mittwoch auf Facebook folgendermaßen: "Der Weg zur Gleichberechtigung ist selten leicht."

Dear White People© Netflix
Nachdem die animierte Comedy "F Is for Family" in der letzten Woche grünes Licht für eine Verlängerung bekam, kann bei einer weiteren Netflix-Serie die Geschichte fortgeschrieben werden. "Dear White People" erhält eine zehn Folgen umfassende zweite Staffel. Ursprünglich basiert die Serie über Rassismus an einer Eliteuni auf dem gleichnamigen Film von Justin Simien. Dieser war auch für die Serienadaption verantwortlich. Nachdem sich der Streamingdienst zuletzt für das eine oder andere Serienende entschieden hat, wird im Gegensatz dazu die Comedy "Dear White People" nun also 2018 zurückkehren.

Facebook© Facebook
Erst im Juni wurde bekannt, dass Facebook dem Plan, in Video-Content investieren zu wollen, einen Schritt näher kam. So wurde das von MTV beendete "Loosley Exactly Nicole" adoptiert und eine neue Game-Show "Last State Standing" aufgenommen. Doch damit nicht genug. Weiter geht es mit TV-Inhalten beim Social-Media-Network: geordert hat Facebook zwei neue Eigenproduktionen, wobei eine noch namenlos ist, aber die in den USA nicht unbekannte Sport-Familie Ball in den Blick nimmt. Im Fokus stehen dabei vor allem die Söhne von Basketball-Legende LaVar Ball, allen voran der ab dieser Saison bei den Los Angeles Lakers unter Vertrag stehende Lonzo - Stichwort 500-Dollar-Schuh - , sowie seine noch in der Highschool sportlich auf sich aufmerksam machenden, jüngeren Brüder LaMelo und Liangelo. Bei der zweiten Produktion reist Mike Rowe durchs Land und macht sich auf die Suche nach Menschen, die das Wohl einer Gemeinschaft über das eigene stellen. Die nach Altruisten Ausschau haltende Serie hört auf den Namen "Returning the Favor".

Netflix© Netflix
Am 19. April 1989 wurde die damals 28-jährige New Yorker Investment-Bankerin Trisha Meili im Central Park bei einer Joggingrunde überfallen und vergewaltigt. Daraufhin lag sie zwölf Tage im Koma. Dafür zu Unrecht verurteilt wurden fünf Teenager aus Harlem - vier mit afrikanischen Wurzeln und ein Hispanic. Um diese Ungerechtigkeit soll es in der jetzt von Netflix bestellten und von Ava DuVernay ("13th") verantworteten Mini-Serie gehen. "Central Park Five" besteht dabei aus fünf Folgen, wobei jede Episode einen der Beschuldigten in den Blick nimmt. Die Zeitspanne des medial vielfach verhandelten Falls reicht vom Beginn des Vorfalls 1989 bis zu deren Entlastung im Jahr 2014. Geplant ist die Serie, an der auch Oprah Winfrey beteiligt ist, für 2019. Bei FX ist man ebenfalls an einer limitierten Serie dran. Gesichert hat man sich dort die Rechte an der Ausstrahlung einer acht- bis zehn-Stunden dauernden Serie über den Vietnamkrieg. Verantwortet wird dies von keinem Geringerem als Oscarpreisträger Michael Mann - die Vorlage stellt Mark Bowdens Buch "Hue 1968" dar.

The Carmichael Show© NBC
Im August wird die von Medien- und Kulturjournalisten hoch gelobte Comedy-Serie "The Carmichael Show" das Finale der dritten Staffel feiern. Danach wird sich der Vorhang jedoch nicht wieder öffnen - die NBC-Sitcom, die sich gerade in der Hälfte der dritten Staffel befindet, wird danach nicht weitergehen. Jerrod Carmichael, Hauptdarsteller und Schöpfer der Serie hatte sich zuletzt negativ über NBC geäußert. Anlass war eine Folge über einen Amoklauf, die aus Sicht des Senders aus Rücksichtnahme auf aktuelle Ereignisse und betroffene Angehörige nicht ausgestrahlt wurde. Carmichael selbst sah genau in der Aktualität und dem seiner Meinung nach respektvollen Umgang mit diesem Thema Gründe für eine Ausstrahlung. Das Verhältnis war also bereits von Spannungen gekennzeichnet. Hinzu kommen wohl zwei weitere Faktoren: zum einen wird die "Carmichael Show" vom Studio 20th Century Fox, also der Konkurrenz, hergestellt und zum anderen war das Zuschauerinteresse nicht durchschlagend genug. Momentan sehen die laufende dritte Staffel im Schnitt 3,7 Millionen Zuschauer bei einem Rating von 0,8. Zusammengenommen wohl zu viele Gründe für NBC, um dort die Lichter ausgehen zu lassen.

John Carpenter© Nathan Hartley Maas CC BY-SA 3.0
Nachdem bereits allerhand prominente Schauspieler von der Kinoleinwand zum Fernsehbildschirm gewandert sind, tun es ihnen nun auch immer mehr renommierte Regisseure gleich. So berichten amerikanische Branchendienste, dass Horror-Altmeister John Carpenter einen exklusiven Deal mit Universal Cable Productions (UCP) unterzeichnet hat. Gemeinsam mit seiner Ehefrau und langjährigen Produktionspartnerin Sandy King wird er zwei neue Serien konzipieren, die anschließend bei den hauseigenen NBCUniversal-Sendern wie Syfy laufen werden, sowie bei “anderen Kanälen oder Streaming-Diensten”. Konkret handelt es sich um die beiden Serien “Tales For A Halloween Night” und “Nightside”. Erstgenannte basiert auf der gleichnamigen Graphic-Novel-Reihe, die Carpenter selbst ins Leben gerufen und teilweise geschrieben hat. Darin werden verschiedene Geschichten erzählt, die in unterschiedlichen Horror-Settings spielen sollen. Bei “Nightside” nimmt Carpenter jedoch eine Adaption der Buchreiche von Bestseller-Autor Simon R. Green in die Hände. Der Titel bezeichnet dabei das geheime Zentrum Londons, in dem sich allerlei dunkle Kreaturen der Nacht versammeln. Wann die beiden Projekte ihre Premiere feiern werden, ist derzeit noch nicht abzusehen. Neben seiner Verbindlichkeit mit Universal steht Carpenter derzeit nämlich auch noch als Produzent und Berater für die 2018 geplante Fortsetzung der “Halloween”-Reihe zur Verfügung, was auch eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen dürfte.

Game of Thrones© HBO
In wenigen Tagen beginnt die siebte Staffel von “Game of Thrones” und Westeros eröffnet erneut seine Pforten. Doch wem es nicht reicht, die Sieben Königslande lediglich auf dem Bildschirm zu verfolgen, bekommt von HBO ab Herbst diesen Jahres eine nette Alternative geboten. In Zusammenarbeit mit dem Event-Veranstalter GES möchte der Pay-TV-Gigant eine Wandererausstellung auf die Beine stellen, die ihren Auftakt in Europa feiern soll. Gezeigt werden dabei allerlei Requisiten aus der Serie, die auf durchschnittlich über 900 Quadratmetern präsentiert werden und auch zur Interaktivität einladen sollen. Die Umgebung wird dementsprechend nach den Vorbildern von Westeros und Essos geformt. Wann und wo genau die Stops dieser Tour sein werden, soll kurzfristig bekanntgegeben werden. Wer jedoch noch gar nichts mit “Game of Thrones” anfangen kann und mal in die erfolgreichste Serie der Welt schauen möchte, hat in den USA nicht nur über HBO die Möglichkeit dazu, sondern auch über Hulu. Der amerikanische Streaminganbieter sichert sich pünktlich zum Staffelstart die Rechte zu den vergangenen sechs Staffeln und wird die neuen Folgen jeden Sonntag live ausstrahlen. Im Zuge dessen können Hulu-Nutzer auch ein HBO Add-On erwerben, sowie für das von HBO gegründete Cinemax. Für einen Aufpreis von $14.99 bzw. $9.99 kann der Zuschauer dann auch dessen Inhalte sehen.

CNN© CNN
Hohe Wellen schlug zuletzt das Wrestling-Video mit Donald Trump als Austeiler gegen einen Kontrahenten mit darüber montiertem CNN-Logo. Der Produzent des Videos klärte wiederum auf der Seite Reddit auf, dass das Meme als reine Satire angelegt war und ein Scherz sein sollte. "Es war nicht dafür gedacht, zur Gewalt gegen CNN oder irgendeine andere Medienorganisation aufzurufen." Zuvor hatte der Präsident der Vereinigten Staaten das Video selbst via Twitter verbreitet, um CNN und anderen Medienorganisationen weiter den Kampf anzusagen. Diesen wirft er bekanntlich seit Monaten vor, Falschmeldungen zu verbreiten. Dem Nachrichtensender wurde wiederum vorgeworfen, den Uploader des Videos unter Druck gesetzt zu haben. Auf seiner Reise nach Polen, bei der eine gemeinsame Pressekonferenz mit Polens Staatschef Andrzej Duda anstand, teilte Trump nun erneut aus. "Was CNN getan hat, war ungünstig für sie. Sie haben ernste Probleme. Sie sind seit langer, langer Zeit Fake News." Der 71-Jährige führte zudem aus: "CNN hat die Sache zu ernst genommen, und ich denke, sie haben sich dadurch sehr, sehr geschadet". Trumpfrei soll es übrigens bei der 21. Staffel von "South Park" zugehen. Mitschöpfer der Trickserie, Trey Parker, meinte dazu, dass sie damit wieder zum Fundament der Serie zurückkehren und nicht weiter in den Modus wie "Saturday Night Live" verfallen wollen. Somit gibt es eine Abkehr von dem Gedanken: "Hast du gesehen, was Trump letzte Nacht gemacht hat?" hin und zurück zu kindlichen Albernheiten von Cartman und Kenny.

US-Quoten-Update

USA© DWDL
Die Feierlichkeiten zum 4. Juli dominierten am Dienstagabend auch im US-Fernsehen das Geschehen: Die Übertragung des "Macy's 4th of July Fireworks Spectacular" erwiesen sich am Dienstagabend bei NBC als voller Erfolg. 7,89 Millionen Zuschauer machten die Show zur mit Abstand meistgesehenen Sendung des Tages. Am ehesten konnte noch eine Wiederholung von "NCIS" mithalten, die bei CBS im Schnitt etwas mehr als fünf Millionen Zuschauer vor den Fernseher lockte. Im Vergleich zum Vorjahr konnten die Quoten des "Fireworks Spectacular" übrigens deutlich gesteigert werden: 2016 hatten nämlich nur knapp über sieben Millionen Zuschauer eingeschaltet. Bei der anschließenden Wiederholung waren diesmal übrigens noch einmal 5,07 Millionen Zuschauer dabei - auch das reichte für die Marktführerschaft.

Little Big Shots - Forever Young© NBC
Verlassen kann sich NBC auch weiterhin auf seinen "Little Big Shots"-Ableger "Forever Young": Mit 6,63 Millionen Zuschauer gelang es der Show, im Vergleich zur Vorwoche leicht zuzulegen. Der CBS-Dauerbrenner "Big Brother" war der Talentshow jedoch auf den Fersen: 6,07 Millionen Zuschauer schalteten am Mittwochabend ein, bei den 18- bis 49-Jährigen lag die Realityshow zudem deutlich vor "Little Big Shots: Forever Young". Die Action-Gameshow "American Ninja Warrior" hatte dagegen zwei Tage zuvor Federn lassen müssen: Mit 5,08 Millionen Zuschauern führte das NBC-Format zwar die Hitliste am Montag an, doch eine Woche zuvor hatten die "Ninjas" noch an der Marke von sechs Millionen Zuschauern gekratzt. Vielleicht war es der bevorstehende Feiertag, der ein paar Zuschauer kostete - allzu hart war das von Wiederholungen dominierte Gegenprogramm jedenfalls nicht.