Es ist die nächste juristische Niederlage für Bernhard Burgener im Machtkampf um Constantin Medien: Nachdem im Dezember bereits in der Schweiz eine Klage gegen CEO Fred Kogel und den damaligen Finanzchef Arne Anders abgewiesen wurde, wird nun auch nicht weiter gegen Aufsichtsratschef Dieter Hahn ermittelt. So verklagte Burgeners Highlight Communications auch Hahn und begründete das mit angeblichem Insiderhandel. Highlight warf Hahn vor, Insiderwissen über den Champions-League-Vertrag des Unternehmens frühzeitig erhalten und auch genutzt zu haben, um noch vor der Bekanntgabe des Deals rund 2,25 Millionen Aktien von Constantin zu erwerben.

Die Staatsanwaltschaft München hat nun ihre Ermittlungen gegen den Medienmanager eingestellt, das bestätigte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft gegenüber "Meedia". Demnach habe man kein strafbares Verhalten feststellen können, so die Sprecherin. Die juristischen Auseinandersetzungen zwischen Hahn und Burgener sind damit aber längst nicht beendet. So stellten die Constantin-Manager zuletzt Strafanzeige gegen Burgener, nun ermittelt die Münchner Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Untreue und Insiderhandel. Burgener wies die Vorwürfe bereits zurück.

Constantin Medien steht vor einer unsicheren Zukunft: Nachdem Kogel und Hahn das Filmgeschäft rund um Constantin Film verkaufen wollten, aber am Widerstand von Burgener scheiterten, folgte vor wenigen Wochen die Kehrtwende. Plötzlich steht der Sport-Bereich rund um Sport1 zum Verkauf - auch das will Burgener verhindern. Aufgrund der juristischen Auseinandersetzungen warnte der Konzern in seinem Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr bereits vor hohen Rechts- und Beratungskosten (DWDL.de berichtete). Sowohl Hahn als auch Burgener kündigten schon einmal an, Constantin Medien komplett übernehmen zu wollen, um das Unternehmen aus der lähmenden Situation zu befreien. Bislang konnte man sich aber nicht einigen - beide Seiten halten knapp 30 Prozent am Unternehmen.