Christof Baron, Mindshare© Mindshare
"Die Generalkritik an unserem Fernsehsystem halte ich für übertrieben", schreibt Christof Baron in einem Gastbeitrag für "W&V". Der Geschäftsführer der Media-Agentur Pilot Frankfurt wendet sich gegen wesentliche Punkte aus den Forderungen des Werbekunden-Verbands OWM an die TV-Vermarkter. Im Vorfeld der Screenforce Days hatte die OWM "besorgniserregende Entwicklungen im werbefinanzierten TV" kritisiert (DWDL.de berichtete). Der langjährige Agenturboss Baron urteilt hingegen: "Einige der geforderten Maßnahmen sind entweder operativ kaum umsetzbar oder würden das Gegenteil von dem bewirken, was erreicht werden sollte." Einfach nur festzustellen, dass sich Leistungsgefüge und Preise verändert hätten, werde der aktuellen Marktrealität nicht gerecht. Zwar sieht auch Baron wie die OWM eine gravierende Erosion der Nettoreichweiten, speziell in jüngeren Zielgruppen. Dies sei aber primär das Ergebnis des strukturellen und technologischen Wandels und könne "kaum von den TV-Vermarktern gelöst werden".

Baron nimmt die TV-Vermarkter argumentativ in Schutz, wenn er weiter schreibt: "Eine Verknappung von Werbung zugunsten einer höheren Platzierungsqualität und damit verbesserter Wirkungschancen würde zu steigenden Kosten führen. Ob man damit auch verlorene Zuschauer zurückholen kann, bezweifle ich." Auch zur Forderung der OWM nach neuen Abrechnungsmodellen, etwa Cost-per-GRP, findet der Pilot-Manager kritische Worte: Sie seien "simpel und einfach zu managen", aber nicht transparenter als das bislang vorherrschende TKP-Modell. Für die OWM-Kritik an der AGF und ihrer Messmethodik hat Baron kein rechtes Verständnis, da die Kundenseite dort schließlich vertreten sei und das System beeinflussen könne. Sein Fazit: Statt Konfrontationen aufzubauen, sollten sich "gerade jetzt die Marktpartner konstruktiv zusammenfinden, um die Zukunft gemeinsam zu gestalten".

Dentsu Aegis© Dentsu Aegis
Von der GroupM zum Rivalen Dentsu Aegis Network wechselt Werner aus den Erlen. Zum 1. Oktober wird er dort Chief Product Officer und soll in dieser neu geschaffenen Funktion die "Weiterentwicklung datengetriebener Geschäftsmodelle und digitaler Produkte für die Gruppe forcieren". Er berichtet an Ulrike Handel, CEO Dentsu Aegis Network Deutschland. In der Führung der GroupM war aus den Erlen seit 2014 als Chief Technology Officer und Chief Product Officer tätig. Davor arbeitete er für Publicis Media, RTL und ThyssenKrupp Steel. "Die Personalie ist für uns richtungsweisend und zentraler Baustein unserer Ausrichtung als Gruppe", so Ulrike Handel. "Und ich freue mich natürlich ganz besonders, dass wir Werner aus den Erlen als CPO für Dentsu Aegis gewinnen konnten. Als einer der Top-Datenstrategen wird er uns in der Digitalstrategie und der Produktentwicklung für unsere Kunden weiter voranbringen."

Omnicom Media Group Germany© OMG
Die Omnicom Media Group Germany hat mit Benjamin Becker einen neuen Leiter für ihr Business Development gewonnen. Er berichtet an CEO Florian Adamski und folgt auf Sascha Dermanowicz, der innerhalb des Networks als Managing Partner Business Development zu PHD Germany wechselt. Im Bereich Business Development bündelt die Holding die Themen New Business, Marketing & Communications, Wissensmanagement und Product & Development. Die Neuaufstellung erfolge zu einem strategisch wichtigen Zeitpunkt für die Gruppe: Im jüngsten Report des unabhängigen Instituts COMvergence wurde die Omnicom Media Group Germany als Agenturnetzwerk mit der besten Neugeschäftsbilanz und der größten Kundenbindungsquote des vergangenen Jahres ausgezeichnet. "Dies ist kein Ergebnis, auf dem wir uns ausruhen wollen", so Adamski. "Im Gegenteil: Wir wollen dieses Momentum aufrechterhalten und unseren Wachstumskurs genauso erfolgreich fortsetzen." Becker ist seit 2013 bei Omnicom, zunächst als Director Business Solutions, dann als Director Product & Development.

Philips© Philips
Den G20-Gipfel in Hamburg nutzt Philips, um in diesen Tagen eine aufmerksamkeitsstarke Kampagne für seine Healthcare-Produkte zu starten. Media-Agentur ist Carat, um die Konzeption hat sich die UDG United Digital Group gekümmert. Zwei Kinderreporter, neun und zwölf Jahre alt, haben Video-Interviews mit Experten aus Politik, Sport und Medizin geführt. "Was haben Sie heute für Ihre Gesundheit getan?", muss sich etwa Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz fragen lassen, "Würden Sie auch St.-Pauli-Spieler behandeln?", der Mannschaftsarzt des HSV, Götz Welsch. Zudem erklären Kinder im Vorschulalter Gesundheitsbegriffe im Stil von "Dingsda". Die Videos werden über digitale und soziale Kanäle verbreitet und auf der Landingpage www.philips.de/futurehealthkids vollständig gezeigt. Außerdem wurde das Philips-Headquarter in Hamburg an der Stirnseite mit einem überdimensionalen Plakat bezogen. Die Kampagne läuft bis zum 1. September.