Erst Anfang November 2016 ist Stephan Holthoff-Pförtner zum neuen VDZ-Vorsitzenden gewählt worden, er trat damit die Nachfolge von Hubert Burda an (DWDL.de berichtete). Nun kehrt Holthoff-Pförtner dem VDZ aber schon wieder den Rücken - und geht in die Politik. In der neuen NRW-Landesregierung wird er Minister für Bundesangelegenheiten, Europa, internationale Beziehungen und Medien unter Ministerpräsident Armin Laschet. Das hat der VDZ nun bestätigt.

In einer Pressemitteilung bedankt sich das VDZ-Präsidium bei Holthoff-Pförtner für seine "intensive Arbeit bei der Vertretung der Verlage in der Öffentlichkeit". Er habe die Aufgabe mit seiner hohen Präsenz bei den Mitgliedsverlagen sowie in der Politik aktiv gestaltet, sagt VDZ-Vizepräsident Rudolf Thiemann. "Ich habe den VDZ in den vergangenen Monaten als einen hoch innovativen und immens schlagkräftigen Verband erlebt. Mein Dank gilt den Mitgliedern, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben, und den ausgezeichneten ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitern, die sich mit ganzer Kraft für unsere gemeinsamen Anliegen einsetzen", so Holthoff-Pförtner.

Es falle ihm nicht leicht, das "großartige Amt des Präsidenten" abzugeben. "Und mir ist bewusst, dass ich viele VDZ-Mitglieder mit dieser Entscheidung enttäusche. Ich bitte um Verständnis, dass ich den Ruf des neuen nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten nicht ablehnen konnte." Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es zuletzt etliche Querelen und Streitereien im VDZ gab. So kehrten Gruner + Jahr, die Media Group Medweth, der Spiegel Verlag und der Zeit-Verlag dem VDZ-Fachverband Publikumszeitschriften den Rücken. Grund dafür war die Wahl Holthoff-Pförtners - die Verlage wollten die Wahl des neuen Präsidenten verschieben, um über die beste Lösung und die Zukunftsausrichtung zu sprechen (DWDL.de berichtete).

Bis zur nächsten Delegiertenversammlung des VDZ wird der Verband von dem Präsidium geführt. Die kommenden Monate sollen nun genutzt werden, um die Delegiertenversammlung im November vorzubereiten - dort soll dann auch ein neuer Präsident gewählt werden.