DAB+© MDR
Entscheidung im Bieterwettkampf um das zweite bundesweite Digitalradio-Multiplex: Antenne Deutschland, ein Gemeinschaftsunternehmen von Media Broadcast und Absolut Digital, wird neuer Plattformanbieter. Das hat die Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK) der Medienanstalten in Berlin beschlossen. Damit komme "ein als Programmveranstalter und Netzbetreiber erfahrener Player den Zuschlag, bei dem wir erwarten können, dass es auch zügig losgeht", sagte der GVK-Vorsitzende Winfried Engel. "Unsere Zuweisung als Plattformbetreiber des zweiten bundesweiten DAB+-Multiplex mit bis zu 18 neuen nationalen privaten Programmen wird dem terrestrischen Digitalradio einen weiteren wichtigen Impuls geben und für mehr Vielfalt im Sinne der Mediennutzer sorgen." Insgesamt hätten alle drei Bewerber gute Konzepte vorgelegt - das überzeugendste habe schließlich den Zuschlag bekommen. Die Ausschreibung hatte sich ausschließlich an Plattformanbieter für ein bundesweit einheitliches Programmangebot gerichtet. Eine Regionalisierung war nicht vorgesehen, weil dafür ausreichend DAB+-Kapazitäten in den Ländern bereitstehen.

ag.ma© ag.ma
Die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (agma) hat die neuen Leistungsdaten zur Webradio-Nutzung veröffentlicht. Pro Monat wurden die 660 gemessenen Channels demnach im ersten Quartal 2017 mehr als 258 Millionen Mal genutzt, wobei eine durchschnittliche Webradio-Session 57 Minuten dauert. Der Leistungswert Hörstunde steigt für die Summe aller Online-Audio-Angebote um sieben Prozentpunkte auf 246,9 Millionen Hörstunden. Spannende Entwicklung: An der Spitze findet sich SWR3, das dank eines Zugewinns um 9,2 Prozent die WDR-Welle 1Live überholen konnte. Beide Sender brachten es im Schnitt auf mehr als 7,6 Millionen Sessions pro Monat. Größter Gewinner in den Top 10 ist Hit Radio FFH mit einem Zugewinn um starke 47,2 Prozent.

  Sessions Q1 / 2017
Durchschnittsmonat
+/-
Q4 / 2016
SWR3
7.686.703 +9,2 %
1Live 7.627.697
+4.7 %
Antenne Bayern
6.801.114
+6,9 %
WDR2 5.573.236 +4,9 %
NDR2 4.972.255 +9,2 %
Deutschlandfunk 4.006.995 +14,9 %
Hit Radio FFH 3.415.774 + 47,2 %
Bayern 3 3.302.294 + 2,0 %
Bayern 1 2.733.070 +14,8 %
Rock Antenne 2.513.631 + 11,3 %

Quelle: ma 2017 IP Audio II

MDR Sputnik© MDR
Der MDR hat seinem jungen Radio MDR Sputnik ein neues Design verpasst - und damit zugleich auch ein neues "Gesicht". Mit dem Schritt soll MDR Sputnik als "Multi-Channel-Marke" gestärkt werden, hieß es. Das Design spiegele die Vielfalt des Angebots wider, lasse sich über jeden Ausspielweg dynamisch einsetzen und sei trotzdem wiedererkennbar. "Der kreative Regelbruch, den unsere Agentur Scholz & Friends hier vorgeschlagen hat, wird durch den Nutzen sowohl fürs Programm als auch fürs Unternehmen überstrahlt", so MDR-Marketingleiter Michael Gentsch. Nathalie Wappler Hagen, Programmdirektorin des MDR in Halle: "Radio muss seine Reichweitenstärke auf den klassischen Ausspielwegen weiter behaupten und gleichzeitig seine digitalen Kompetenzen ausbauen und überall dort sein, wo die Nutzerinnen und Nutzer sind, in Zukunft sein werden und zu Recht erwarten, dass sie dort auch ihre öffentlich-rechtlichen Angebote finden. MDR Sputnik ist schon lange nicht mehr nur Radio. Das neue frische Markendesign wird diesem Anspruch gerecht, sorgt für positives Image und Wiedererkennbarkeit über alle Kanäle."

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brema Bremische Landesmedienanstalt© brema
In Bremen soll in Zukunft lokales Privatradio über DAB+ gesendet werden. Die Bremische Landesmedienanstalt hat jetzt die Ausschreibung von DAB+-Übertragungskapazitäten beschlossen. Bislang sind in Bremen und Bremerhaven über Digitalradio nur bundesweite Sender und die öffentlich-rechtlichen Programme zu empfangen. Das soll sich durch die Ausschreibung ändern. Der Medienrat hat entschieden, die Kapazitäten als Plattformbetrieb auszuschreiben. Das bedeutet, dass keine Lizenzen an einzelne Sender vergeben werden. Vielmehr werden Unternehmen gesucht, die ein Programmbouquet an Sendern zusammenstellen und verbreiten.