Very british: In seinem jährlichen Sommerschwerpunkt fokussiert sich Arte in diesem Jahr auf Großbritannien und die britische Popkultur. Zwischen dem 14. Juli und 20. August feiert der Sender unter dem Motto "Summer of Fish 'n' Chips" sechs Jahrzehnte britische Popkultur. Zu sehen sein werden Spielfilme wie "Highlander" und "Notting Hill", aber auch einige Konzerte von Pink Floyd und The Cure bis hin zu Depeche Mode. Zudem wird Arte das Festival "Isle of Wight" ausstrahlen und auch eine Doku über das Beatles-Album "Sgt. Pepper's Lonely Heart Club Band" im Programm haben, das in diesem Sommer 50 Jahre alt wird.

Die Konzerte und Musikdokumentationen bleiben nach der TV-Ausstrahlung für mehrere Wochen auf der Arte-Webseite abrufbar, heißt es vom Sender. Präsentiert wird der Sommer-Schwerpunkt von John Lydon, besser bekannt als Johnny Rotten. Als Sänger der Sex Pistols war er vor 40 Jahren einer der Pioniere des Punk.

Neben dem British-Summer hat Arte auch einige Programm-Highlights für die zweite Jahreshälfte angekündigt. Darunter unter anderem eine Reihe zum 100. Geburtstag der UFA, eine Doku des türkischen Journalisten Can Dündar, einigen Fernsehfilmen ("Outside The Box", "Schwester Weiß"), Serien ("Top Of The Lake") sowie diverse Konzerte, etwa die Übertragung der Salzburger Festspiele mit Opernstar Anna Netrebko.

In diesem Jahr feiert zudem der Sendeplatz La Lucarne (Die Spätvorstellung) sein 20-jähriges Bestehen. Arte brachte diesen zuletzt immer wieder ins Spiel, als Kritik aus der Dokubranche aufkam, der Sender habe zuletzt massiv im Bereich der großen Dokumentarfilms gekürzt. "Für die hier aufgerufenen Budgets von 15.000 bis 30.000 Euro lassen sich keine Dokumentarfilme herstellen – schon gar nicht in Arte-Qualität", schreibt nun Arne Birkenstock, Produzent und Leiter der Sektion Dokumentarfilm im Vorstand der Deutschen Filmakademie, in einem Gastbeitrag für die "taz".

Birkenstock warnt davor, dass Arte gerade jetzt zum Geburtstag seine Identität verliere - eben weil der Sender im Bereich des Dokumentarfilms spare. "Das ist gerade jetzt fatal, da die europäische Idee zwischen einer weltweiten Allianz von Fake News und Populismus aufgerieben wird und wir alle dieses europäische Kulturinstitut mit seinem hohen Anspruch an Bildung und Kultur dringender denn je brauchen. Für die Branche ist dieser Trend existenzbedrohend", schreib Birkenstock, der gleichzeitig auch die großen Verdienste des Senders in der Vergangenheit würdigt.

Mehr zum Thema